Spielanalyse: Paderborn kann den Karlsruher Riegel nicht knacken

Karlsruhe/Paderborn. Im Zeugnis hätte gestanden: &bdquo;Sie waren stets bemüht." In der zweiten Hälfte hatten sich die Zweitliga-Kicker des SC Paderborn am Samstag sogar sehr bemüht. Doch am Ende mussten sie sich erstmals seit sieben Spielen wieder geschlagen geben. Und bei allem Engagement sollte die 0:1 (0:1)-Niederlage beim Karlsruher SC unterm Strich auch durchaus in Ordnung gehen. So waren die Hausherren vor der Pause die bessere Mannschaft gewesen. Karlsruhe war zweikampfstärker, handlungsschneller und verbuchte vier Großchancen. Gleich die erste davon führte zum Siegtor: KSC-Routinier Daniel Gordon traf in der siebten Minute nach einer Ecke zum 1:0. &bdquo;Ärgerlich, dass wir so ein Standard-Gegentor bekommen. Aus dem Spiel heraus haben wir nicht viel zugelassen", sagte Steffen Baumgart. Paderborns Chefcoach ärgerte sich zudem über eine Szene aus der 23. Minute. Da war Svante Ingelsson beim Schussversuch im gegnerischen Strafraum von KSC-Akteur Marc Lorenz zu Fall gebracht worden. Doch der Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Michael Bacher blieb aus. Und der Video-Assistant-Referee griff nicht ein. &bdquo;Da hätte der Video-Schiedsrichter sagen müssen: Schau dir das noch mal an", betonte Baumgart. KSC-Catenaccio nach der Pause Doch das nötige Matchglück, das der SCP zuletzt beim 2:0-Sieg gegen St. Pauli gehabt hatte, besaß diesmal der Gegner. &bdquo;Eines ist klar: Wenn du gegen Paderborn in Rückstand gerätst, dann wird es wegen deren enormer Geschwindigkeit doppelt und dreifach schwer", sagte KSC-Coach Christian Eichner nach einer Partie, die zwei komplett verschiedene Halbzeiten zu bieten hatte. Denn nach der Pause stellten die Badener im heimischen Wildparkstadion ihre Offensivbemühungen ein. &bdquo;Da waren wir im Verteidigungsmodus", so Eichner. Bei Paderborner Ballbesitz formierte sich blitzschnell eine Karlsruher Neunerkette rund um den eigenen Strafraum. Das war nicht schön anzuschauen, aber verdammt effektiv. Zumal die Gastgeber ihr hohes Tempo aus der ersten Halbzeit wohl kaum über 90 Minuten hätten gehen können. "Wir haben auf hohem Niveau verteidigt", befand Eichner. Der SCP rannte derweil unverdrossen an, fand aber keine Lücke. Und wenn dann doch mal ein Spieler der Gäste zum Abschluss kam, war irgendein KSC-Abwehrbein im letzten Moment dazwischen. Bangen um Justvan &bdquo;Die Jungs haben gut gearbeitet und viel versucht. Wir hatten auch die spielerische Qualität, aber leider nicht die Torchancen", bilanzierte Baumgart. Abgesehen von Leopold Zingerle und Jamilu Collins knüpfte aber kein SCP-Akteur an die Form der vergangenen Wochen an. So konnten sich Paderborns schnelle Flügelspieler nur selten im Eins gegen Eins durchsetzen. Stürmer Dennis Srbeny erwischte einen gebrauchten Tag. Und vom blutjungen Mittelfeld-Trio um Schallenberg, Ingelsson und Justvan kamen im Wildpark zu wenig Impulse. &bdquo;Man muss den Jungs auch mal zugestehen, dass sie es gegen eine so abgezockte Mannschaft wie Karlsruhe nicht so perfekt auf den Platz bekommen", sagte Baumgart. Zu allem Überfluss musste Julian Justvan wegen Problemen an der Gesäßmuskulatur kurz nach der Pause ausgewechselt werden. Der 22-Jährige wird am Montag eingehend untersucht. Sein Trainer befürchtet eine lange Verletzungspause. &bdquo;Es sieht nicht gut aus", so Baumgart. Statt der vorübergehenden Tabellenführung stand für den SCP am Ende die dritte Saisonniederlage zu Buche. &bdquo;Aber die wirft uns nicht um", betont Sportchef Fabian Wohlgemuth. Und in der Tat: Das Saison-Zwischenzeugnis fällt für den SC Paderborn trotz des 0:1 beim KSC positiv aus.

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