Dortmund. Ein starkes Ergebnis, eine gute Leistung und ein Debüt - das Testspiel des SC Paderborn bei Vizemeister Borussia Dortmund konnte unterm Strich SCP-Coach Steffen Baumgart nur gefallen haben. Die Führung des BVB durch Nachwuchsspieler Immanuel Pherai (30.) glich Kai Pröger in der 67. Minute aus. Beide Teams hatte durchaus noch gute Chancen, über die gesamte Spielzeit gesehen ist das Unentschieden absolut gerecht.
"Wir wollen den Test nicht überbewerten, aber wir haben viel gearbeitet und uns für den Aufwand belohnt. Es läuft schon vieles gut", sagte Baumgart bei Sky. Große Änderungen hatte SCP-Trainer zum Testspiel gegen Mönchengladbach nicht vorgenommen. Lediglich die beiden Neuzugänge Marcel Correia und Chris Führich durften das erste Mal von Anfang an ran. Und wie auch gegen die Gladbacher legte der SCP eine starke Anfangsphase hin. Hohes Anlaufen erschwerte den Dortmundern das Aufbauspiel.
SCP erzwingt Fehlpass
So erzwang der SCP auch den Fehlpass von Emre Can, der Paderborns Stürmer Dennis Srbeny den Ball mustergültig auflegte – der Nationalspieler machte seinen Patzer wieder gut, als er sich in den Schuss warf. Das war die große Chance für eine frühe Paderborner Führung (5.). Paderborn drückte und hatte auch durch Michel (13.) und Antwi-Adjei (14.) zwei Abschlüsse, die aber keine echte Gefahr für das BVB-Tor bedeuteten. So langsam kamen auch die Dortmunder, die mit drei Youngster (Knauff, Pherai und Raschl) starteten, besser ins Spiel. Haaland legte auf Sancho ab und bei dessen Schlenzer aus 18 Metern musste sich SCP-Schlussmann Jannik Huth sehr lang machen (18.).
Glück hatte Correia, dass der Konter nach seinem Fehlpass im Mittelfeld über Haaland und Pherai zu ungenau ausgespielt wurde (25.). Dann das fällige 1:0 für den BVB. Knauffs Schuss aus halblinker Position wehrte Huth in die Mitte ab und dort lauerte Pherai auf den zweiten Ball, den er im langen Eck versenkte (30.). Sechs Minute später rettete Huth bei einem 18-Meterschuss von Knauff. Aber auch der SCP meldete sich offensiv zurück – doch Michels überhasteter Abschluss nach einem Befreiungsschlag und Vasiliadis' Weitschuss verfehlten ihr Ziel klar. Kurz vor dem Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Thorben Siewer hatte Sven Michel seinen besten Auftritt, als er Akanji ausspielte, abschüttelte und steil auf Antwi-Adjei passte – doch Paderborns schneller Rechtsaußen konnte sich gegen Can nicht durchsetzen.
Fünf neue Spieler
In der zweiten Halbzeit schickte Baumgart fünf neue Spieler aufs Feld, darunter auch schon der erst am Donnerstag verpflichtete Rechtsverteidiger Frederic Ananou. Und auch Kai Pröger, der sich gleich mit einem Schuss aus spitzem Winkel (49.) bei Roman Bürki anmeldete. Doch dann übernahm Dortmund das Spiel und drückte auf das 2:0. Pherai (51.) wurde unsanft bei seinem Versuch gestört - gut, dass es keinen Videobeweis gab. Haaland zielte aus acht Meter zu zentral (52.) und Knauffs Schuss wurde geblockt (56.). Diese Phase überstand der SCP etwas glücklich und ließ durch Pröger wieder aufhorchen. Sein Schuss aus 18 Metern senkte sich auf die Latte (62.).
Das schien Bürki wohl beeindruckt zu haben, denn der ehemalige Schweizer Nationaltorwart leistete sich danach einige Patzer. Einen verunglückten Abwurf von ihm eroberte Pröger, aber der BVB-Keeper machte seinen Fehler wieder gut und rettete zur Ecke (63.). Kurz darauf spielte Bürki zwar Srbeny aus, aber den Ball zu Evans. Dessen Schuss blockte der Torwart wieder zur Ecke. Und daraus resultierte der Ausgleich. Haaland wehrte zu kurz ab, Pröger knallte den Ball mittig ins Tor zum 1:1 (67.).
Zwei Minuten später sauste Srbenys Schuss haarscharf am Pfosten vorbei. Bei Dortmund kam Broschinski für den schlapp wirkenden Stürmerstar Haaland und der 19-jährige Nachwuchsmann hätte fast das 2:1 für den BVB erzielt, hob den Ball aber aus kurzer Distanz drüber. "Wir waren mutig und haben gut gespielt. Der Test war durchaus positiv, das macht Lust auf mehr", war Pröger, der starke Szenen auf rechts hatte, absolut zufrieden. Dortmunds Mittelfeldmann Delaney dafür weniger. "Es war Feuer drin, das Spiel war aber nicht super. Das Spiel mit Mut hat nicht so gut funktioniert und wir hatten zu viele technische Fehler", äußerte er sich auf Sky.
So haben sie gespielt:
SC Paderborn: Huth – Dörfler (46. Ananou), Correia (46. Strohdiek), Schonlau (75. Tugbenyo), Collins (46. Okoroji) – Antwi-Adjei (46. Pröger), Thalhammer (46. Schallenberg), Vasiliadis (65. Ritter), Führich (65. Jastrzemski)– Srbeny (75. Steinwender), Michel (65. Evans).
Borussia Dortmund: Bürki – Passlack, Akanji, Can, Schulz – Raschl, Delaney, Sancho (73. Hippe), Pherai, Knauff, Haaland (73. Broschinski).