SCP wird beim 1:6 gegen Dortmund unter Wert geschlagen

Paderborn. Eine Halbzeit lang hatte es am Sonntagabend so ausgesehen, als könne der SC Paderborn wie schon beim 3:3 im Hinspiel eine faustdicke Überraschung gegen Borussia Dortmund schaffen. So stand es nach den ersten 45 Minuten noch 0:0. Und dieses Zwischenresultat hatte sich der Underdog auch redlich verdient. Dann jedoch ließ der haushohe Favorit aus dem Ruhrpott die Muskeln spielen. Der BVB schaltete einige Gänge hoch und fuhr in der Paderborner Benteler-Arena am Ende einen 6:1-Sieg ein. Der SCP wurde damit unter Wert geschlagen und kassierte damit die höchste Saisonniederlage. Die Chancen des Schlusslichts auf den Klassenerhalt sind endgültig nur noch theoretischer Natur. Vielmehr beginnt nun die Paderborner Abschiedstour. "Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt", bilanzierte Steffen Baumgart. Auch in der Anfangsviertelstunde der zweiten Hälfte sei sein Team noch gut in der Partie gewesen. "Doch dann haben wir es dem BVB zu einfach gemacht", konstatierte Paderborns Chefcoach und ärgerte sich vor allem über die drei Gegentore in den Schlussminuten. Baumgart hatte wie zuletzt beim 0:0 in Augsburg erneut auf ein 4-4-2 gesetzt und zwei Startelf-Änderungen vorgenommen. Innenverteidiger Christian Strohdiek rückte für den gelbgesperrten Mittelfeldspieler Klaus Gjasula in die Anfangsformation. Damit verbunden war ein unerwarteter Positionswechsel: Sebastian Schonlau, der eigentlich wieder in der Abwehrmitte erwartet worden war, nahm Gjasulas Rolle als Sechser ein. Zudem durfte Mohamed Dräger für Laurent Jans als Rechtsverteidiger ran. BVB-Trainer Lucien Favre beorderte unterdessen wie im Vorfeld erwartet Jadon Sancho und Emre Can zurück in die erste Elf. Doch von Edelkicker Sancho und Co. war vor der Pause überraschend wenig zu sehen. In den ersten 25 Minuten waren die Hausherren vielmehr die gefährlichere Mannschaft. Zwar hatte der BVB wie erwartet weitaus mehr Ballbesitz, doch die Borussen präsentierten sich zu behäbig. Vom Dortmunder Tempofußball und präzisen Pässen in die Tiefe war nicht viel zu sehen. Beim SCP ging es dagegen nach Ballgewinnen immer wieder blitzschnell nach vorne. Und der krasse Außenseiter hatte auch die ersten beiden Chancen der Partie: Christopher Antwi-Adjei kam jeweils aus halbrechter Position zum Abschluss, doch der Mann mit dem Spitznamen "Jimmy" sollte mit seinem schwächeren rechten Fuß jeweils verziehen (11./13.). Nur ein Foul vor der Pause Es dauerte bis zur 17. Minute, ehe der BVB erstmals halbwegs gefährlich vor dem Paderborner Tor auftauchte. Stürmer Thorgan Hazard, der den verletzten Erling Haaland ersetzte, zog ab, doch SCP-Torhüter Leopold Zingerle wehrte zur Ecke ab. Ab Minute 25 hatten die Gäste die Partie dann einigermaßen im Griff, waren von einer überzeugenden Leistung aber weiter ein ganzes Stück entfernt. In der 26. Minute setzten die Dortmunder zum Konter an, nachdem Antwi-Adjei einen SCP-Angriff schlecht ausgespielt hatte. Raphael Guerreiro zog ab, doch sein abgefälschter Schuss ging am Tor vorbei. Vier Minuten später leistete sich Strohdiek eine zu kurze Kopfballrückgabe auf Zingerle, doch Paderborns Keeper konnte den einschussbereiten Harzard noch abdrängen. Bei einem der nun seltenen SCP-Entlastungsangriffe schoss Antwi-Adjei unterdessen mit seinem stärkeren linken Fuß nur knapp übers Tor (41.), ehe die Borussia kurz vor der Pause dann noch die Großchance zum 0:1 hatte. Nationalspieler Julian Brandt stand völlig frei, vergab aber kläglich. Und so ging es mit einem 0:0 in die Kabinen. Auch das Torschussverhältnis war mit 4:4 ausgeglichen. Bemerkenswert war aber vor allem eine weitere Statistik: So hatte es in den ersten 45 Minuten nur einen Foulpfiff gegeben. Das ist ein neuer Bundesliga-Rekord. Der SCP kam dabei gänzlich ohne Foul aus. Aufregung um zwei Handspiele Mit Wiederbeginn sollte Schiedsrichter Daniel Siebert deutlich mehr zu tun bekommen und dabei nicht immer ein glückliches Händchen beweisen. Die erste Offensivaktion hatte erneut der SCP durch den agilen Gerrit Holtmann (48.). Dann aber sollten die Dortmunder ihre Qualität auf den Platz bringen. In der 49. Minute verhinderte Zingerle mit einer Weltklasse-Fußabwehr gegen Achraf Hakimi das 0:1 (49.). Dann spitzelte Hazard das Leder nach Sancho-Zuspiel knapp am Tor vorbei (52.). Doch in Minute 54 klingelte es erstmals im SCP-Gehäuse. BVB-Akteur Can setzte sich im Strafraum gegen Strohdiek durch. Seine Flanke ließ Zingerle in die Mitte prallen. Dort stand Hazard goldrichtig, um zum 0:1 einzuschieben. Der SCP war nun angeknockt und fing sich nur drei Minuten später den zweiten Gegentreffer. Diesmal netzte der bis dato unauffällige Sancho ein. Eingeleitet hatte den Dortmunder Angriff allerdings ein Handspiel von Guerreiro. Die Pfeife von Stieler blieb jedoch stumm. Dafür pfiff der Referee in der 70. Minute einen umstrittenen Handelfmeter. SCP-Rechtsverteidiger Dräger hatte abgezogen und aus kurzer Distanz den eigentlich ziemlich angelegten Ellenbogen von Can erwischt. Uwe Hünemeier schritt zur Tat und verwandelte den Strafstoß gegen seinen Ex-Klub souverän zum 1:2-Anschlusstreffer (72.). Die Hoffnung auf ein Paderborner Pfingstwunder währte allerdings nur kurz. Nur zwei Minuten später stellte Sancho den Zwei-Tore-Abstand wieder her. In den letzten Minuten der Partie wurde der lange Zeit so wackere SCP dann unter Wert geschlagen. Hakimi besorgte das 1:4 (85.). Statt Schadensbegrenzung zu betreiben, machten die Paderborner nun völlig auf. Das nutzte der BVB gnadenlos aus. Der eingewechselte Ex-Kapitän Marcel Schmelzer erhöhte mit seinem ersten Saisontreffer auf 1:5 (89.). Sancho machte mit dem 1:6 (90.+1) seinen Dreierpack perfekt. Eine solche Klatsche hatten die Paderborner an diesem Tag eigentlich nicht verdient. Hier gibt es unseren LIveticker zum Nachlesen: (function(d, s, id) {var js,ijs=d.getElementsByTagName(s)[0];if(d.getElementById(id))return;js=d.createElement(s);js.id=id;js.src="//embed.scribblelive.com/widgets/embed.js";ijs.parentNode.insertBefore(js, ijs);}(document, 'script', 'scrbbl-js'));

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