Paderborn gibt sein Bestes - doch das ist meistens nicht gut genug

Paderborn. Auch im ersten &bdquo;Geister-Heimspiel" der Vereinsgeschichte gab’s für den SC Paderborn am Samstag nicht den so lang ersehnten ersten Heimsieg des Jahres. Nach 90 nicht immer hochklassigen, aber recht unterhaltsamen Minuten stand in der leeren Benteler-Arena ein 1:1 (1:1) gegen die TSG Hoffenheim zu Buche. Immerhin war es der erste Heimpunkt der Rückrunde. Dieser eine Zähler hilft den Paderbornern im Kampf um den Ligaverbleib jedoch nicht weiter, da Konkurrent Bremen in Freiburg gewann und Düsseldorf in Köln punktete. SCP-Coach Steffen Baumgart war nach Spielschluss trotzdem nicht enttäuscht. &bdquo;Böse Zungen haben ja behauptet, dass ein Klassenerhalt für uns nie realistisch war. Aber wir sind immer noch im Rennen", erklärte Baumgart und lobte die Leistung seines Teams: &bdquo;Das war für unsere Verhältnisse ein sehr, sehr guter Auftritt gegen eine spielerisch starke Mannschaft, die ganz andere fußballerische Qualitäten hat." Der Auftritt gegen Hoffenheim war dabei durchaus eine Partie mit Symbolcharakter. Die Paderborner steckten erneut herbe Nackenschläge weg und ließen sich nicht davon unterkriegen, dass der Gegner spielerisch klar überlegen war. Doch am Ende sollte sich wieder einmal zeigen, dass Teamgeist, Einsatz und Moral allein meistens nicht ausreichen, um individuelle Qualitätsunterschiede zu kompensieren. Der SCP ist zwar fast immer nah dran, schrammt am Ende aber am möglichen Sieg oder Remis vorbei. Und so ziert der wackere Underdog weiterhin das Tabellenende. "Die Jungs hatten wieder Eier" Gegen Hoffenheim offenbarten sich in der ersten Halbzeit die Qualitätsunterschiede zwischen Paderborns Low-Budget-Truppe und dem edlen Multi-Millionen-Ensemble aus dem Kraichgau. Die TSG brachte die Hausherren mit feinen Kombinationen immer wieder in arge Bedrängnis und sollte früh in Führung gehen. Robert Skov, der im Hinspiel nach 74 Sekunden mit einem 30-Meter-Freistoß die Paderborner 0:3-Pleite eingeleitet hatte, traf diesmal aus sieben Metern nach 181 Sekunden. Doch am Samstag sollte sich Geschichte nicht wiederholen. &bdquo;Du musst erst einmal so weiterspielen, wenn du so bescheiden in die Partie startest", kommentierte Baumgart die Reaktion seiner Schützlinge und erklärte in gewohnt unverblümter Art: &bdquo;Die Jungs hatten wieder einmal Eier." In der Defensive sollte der SCP zwar auch nach dem frühen Rückstand noch einige Male gnadenlos ausgespielt werden. Doch die Hausherren zeigten den vom Trainer zuvor eingeforderten Mut und legten immer wieder beherzt den Vorwärtsgang ein. Das schnelle Umschaltspiel, von dem in der Vorwoche beim Liga-Neustart in Düsseldorf (0:0) so gut wie nichts zu sehen gewesen war, sollte gegen Hoffenheim recht gut funktionieren. Beim 1:1-Ausgleich in Minute neun profitierte der SCP allerdings von einem üblen Schnitzer des Hoffenheimer Innenverteidigers Ermin Bicakcic, der sich völlig unbedrängt einen desaströsen Fehlpass im Aufbauspiel leistete. Der Ball landete bei Dennis Srbeny, der geistesgegenwärtig sofort aus 25 Metern abzog und TSG-Keeper Oliver Baumann überwand. "Ich bin glücklich, hier Trainer zu sein" Es war zugleich der Endstand, wenngleich es noch diverse Großchancen auf beiden Seiten geben sollte. Während Hoffenheim dabei die erste Hälfte über weite Strecken dominiert hatte, waren die Gastgeber nach der Pause die bessere Mannschaft. Pröger (48.), Comeback-Stürmer Mamba (65./72.) und Zolinski (90.) hatten den Siegtreffer auf dem Fuß. Doch das Paderborner Happy End blieb aus, so dass die Chancen auf den Klassenerhalt weiter gesunken sind. &bdquo;Wir müssen weiter dran glauben, weiter alles probieren, damit wir am Ende des Tages in den Spiegel schauen können und wissen, dass wir alles getan haben", erklärte SCP-Mittelfeldabräumer Klaus Gjasula. Dessen Team gastiert an diesem Mittwoch (20.30 Uhr) beim FC Augsburg. &bdquo;Da haben wir eine gute Möglichkeit", sagt Steffen Baumgart und gibt schon mal die Devise für den Saisonendspurt aus: &bdquo;Die Jungs sollen rausgehen, Fußball spielen und das Beste für Paderborn geben. Das tun sie und das macht mich stolz. Deshalb bin ich auch glücklich, hier Trainer zu sein." Und an diesen Gefühlen dürfte selbst ein Bundesliga-Abstieg nichts ändern.

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