SC Paderborn
Der England-Rückkehrer erzielt beim 2:3 in München einen kuriosen Treffer, bei dem er jede Menge Coolness beweist.
München/Paderborn. Dennis Srbeny ist bekennender Schwarz-Gelb-Sympathisant. Und um ein Haar hätte der Stürmer des SC Paderborn den Dortmunder Borussen wertvolle Schützenhilfe geleistet. Doch auch sein kurioser 1:1-Treffer aus der 44. Minute sollte nicht ausreichen, um im SCP-Gastspiel beim FC Bayern München einen sensationellen Punktgewinn einzufahren. So gelang dem Rekordmeister am Freitagabend in der ausverkauften Allianz-Arena der späte 3:2-Siegtreffer, so dass die Bayern weiterhin vier Punkte vor Dortmund auf Rang eins liegen.
"Wir haben hier eine geile Partie abgeliefert. Und wir haben gezeigt, dass wir Eier haben. Aber der Frust überwiegt", sagte Srbeny im Anschluss an packende 90 Minuten, in denen der Winterneuzugang von Norwich City bereits sein drittes Tor im sechsten Spiel erzielt hatte. Doch wie schon beim 1:4 gegen Leverkusen und beim 1:2 gegen Hertha BSC Berlin gab es am Ende eine Niederlage nach einem Srbeny-Treffer.
Sein Tor in München wird aber wohl dennoch einen Ehrenplatz in seiner Profi-Vita erhalten. Schließlich hatte der gebürtige Berliner dabei keinen Geringeren als Weltklasse-Torhüter Manuel Neuer düpiert. SCP-Innenverteidiger Christian Strohdiek hatte kurz vor der Pause einen geschickten Pass in die Tiefe gespielt. Teamkollege Streli Mamba erkannte, dass er im Abseits stand und ging folgerichtig nicht zum Ball. Dafür setzte Sturmkollege Srbeny zum Spurt an.
Der Weg sollte sich lohnen, denn Bayern-Schlussmann Neuer verschätzte sich bei seinem Vorhaben, als Erster an den Ball zu gelangen. Stattdessen kam Srbeny an der rechten Strafraum-Kante ans Spielgerät, um anschließend den Zweikampf gegen Neuer zu gewinnen. "Ich hatte Respekt davor, ihn umzuhauen. Das hätte eine Rote Karte nach sich gezogen", erklärte der Nationalkeeper anschließend und verteidigte zugleich seinen gewohnt riskanten Ausflug: "Bei 100 Mal, die ich das mache, klappt es 99 Mal. Das gehört eben zu meinem Spiel dazu."
Srbeny aber musste erst einmal die nötige Coolness beweisen, denn der Winkel war spitz und bis zum Tor waren es noch ein paar Meter. "Zum Glück bin ich ruhig geblieben", sagte der England-Rückkehrer, der seelenruhig in die Mitte zog und eiskalt verwandelte. Dass er gerade einen Manuel Neuer vernatzt hatte, spielte hierbei keine Rolle. "Im Spiel denkst du nicht daran, wer da gerade vor dir steht", sagte der 25-jährige SCP-Angreifer, der zusammen mit Streli Mamba 53 Minuten lang ein gut funktionierendes Sturmduo bildete.
Dann musste Mamba aufgrund einer Muskelverletzung ausgewechselt werden. Nach dem Spiel erhielt der SCP-Akteur dann die schreckliche Nachricht, dass seine 14 Monate alte Nichte in der Allianz-Arena kollabiert und später im Krankenhaus gestorben war. Und so wirken all die Sätze, die unmittelbar nach der Partie gesprochen worden waren, rückblickend betrachtet ein wenig belanglos und nebensächlich - auch die über den kuriosen 1:1-Ausgleichstreffer des SC Paderborn.
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