Paderborns Rückkehrer Dennis Srbeny hat nichts verlernt

Paderborn. Dennis Srbeny hatte in der Hinrunde der Paderborner Drittliga-Aufstiegssaison 2017/2018 für Furore gesorgt. 20 Scorer-Punkte in 15 Spielen sprechen für sich. Im Januar 2018 zog es ihn dann zum damaligen englischen Zweitligisten Norwich City, ehe er vor drei Wochen zum SC Paderborn zurückkehrte. Und Srbeny macht bei seinem alten und neuen Arbeitgeber exakt dort weiter, wo er vor zwei Jahren aufgehört hatte. Nach seinen ersten beiden Bundesliga-Spielen stehen für den 25-Jährigen ein Treffer und ein Assist zu Buche. Das ist keine schlechte Bilanz für einen Stürmer, der zuvor in Norwich im April 2018 letztmals einen Startelf-Einsatz in einem Ligaspiel verbucht hatte. Mit den "Canaries" sollte er in der vergangenen Saison zwar in die Premier League aufsteigen. Doch im 4-2-3-1-System von Coach Daniel Farke blieb ihm im Idealfall die Jokerrolle. An Torjäger Teemu Pukki führt in Norwich halt kein Weg vorbei. "Er ist ein super Stürmer. Da war es brutal schwer für mich", erklärt Dennis Srbeny, der am 23. November beim 2:0-Sieg in Everton immerhin ein Tor in der Premier League erzielen konnte. "Das wird immer in meiner Vita stehen", sagt der gebürtige Berliner, der dennoch auf das Erlebnis in Englands Elite-Liga hätte verzichten können. Der Wohlfühlfaktor stimmt Denn eigentlich wäre Srbeny schon im vergangenen Sommer liebend gern zum SCP zurückgekehrt. "Norwich ließ mich leider nicht ziehen", berichtet der 25-Jährige. Doch in diesem Winter sollte es klappen. Srbeny ist zurück. "Ich habe mich hier schnell wieder eingefunden. Ich kannte ja noch viele Spieler und das Trainerteam", erklärt der 1,90 Meter große Angreifer, der von der hohen Qualität in der Mannschaft nicht überrascht war. "Ich habe in England die Spiele des SCP verfolgt. Die Punkte, die Paderborn in der Hinrunde geholt hat, entsprechen nicht den Leistungen, die das Team abgerufen hat", urteilt Srbeny, der im Vergleich zu 2017/2018 Veränderungen registrierte. "Der Verein ist nun noch besser aufgestellt. Die Infrastruktur hat sich weiterentwickelt", sagt Srbeny. Eines aber sei gleich geblieben. "Der SCP ist und bleibt ein familiärer Verein", betont der Winterneuzugang. Der Wohlfühlfaktor sei auch einer der Hauptgründe für seine Rückkehr gewesen. Ein weiterer war Trainer Steffen Baumgart, den er seit Berliner Regionalliga-Zeiten kennt. "Das waren immer heiße Duelle", erinnert sich der SCP-Angreifer an die Partien, die er im Trikot des BFC Dynamo gegen den Berliner AK um Chefcoach Baumgart bestritt. Ein Arbeiter im Angriff In der Hinrunde der Spielzeit 2017/2018 sollten beide dann an der Pader zusammenarbeiten. Und sie blieben auch nach Srbenys Wechsel auf die Insel in Kontakt. "Steffen Baumgart hat mir in den vergangenen zwei Jahren viel geholfen. Er hat mir Tipps gegeben, als es für mich nicht so gut lief", erklärt der SCP-Stürmer, für den sein Chefcoach durchaus ein Vorbild ist. "Ich fand seine Spielweise immer sehr interessant", so Srbeny. Baumgart war als Stürmer ein Fußball-Arbeiter. Auch Dennis Srbeny möchte sich nicht nur über Tore und Assists, sondern vor allem über seine Arbeit für die Mannschaft definieren. "Das konsequente Anlaufen und ein hohes Pressing sind ja gerade in Paderborn sehr, sehr wichtig", betont der 25-Jährige. Beim 1:4 gegen Leverkusen klappte dies nur bedingt, wenngleich Srbeny prompt sein erstes Bundesliga-Tor erzielte. Beim jüngsten 2:0-Sieg in Freiburg, bei dem der Rückkehrer den Führungstreffer vorbereitete, präsentierte er sich schon deutlich zweikampfstärker und ballsicherer. "Ich habe aber noch viel Luft nach oben. Ich hab ja auch eineinhalb Jahre nicht viel gespielt", bilanziert Dennis Srbeny, der gegen Leverkusen und in Freiburg jeweils nach gut einer Stunde ausgewechselt wurde. Teamgeist als Erfolgsgarant "Bei meiner Historie bin ich aber glücklich, wenn ich überhaupt in der Startelf stehe. Das ist ein toller Vertrauensbeweis", erklärt der 25-Jährige und hofft, dass er auch an diesem Sonntag, 2. Februar, im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg (18 Uhr, Benteler-Arena) von Beginn an ran darf. "Wolfsburg steht derzeit nicht da, wo sie gerne hinwollen. Die letzten Resultate haben gezeigt, dass sie schlagbar sind. Für uns ist jetzt jedes Spiel ein kleines Endspiel", sagt Srbeny mit Blick auf die kommende Aufgabe. Wie hart es in der Bundesliga zur Sache geht, musste der SCP-Stürmer gleich gegen Bayer 04 Leverkusen erfahren. "Da war ich schon ein wenig überrascht. Leverkusen hat den Ball super laufen lassen. Da musste man phasenweise erst mal schauen, wo links und rechts ist", so Srbeny. Vor der Premier League müsse sich die Bundesliga jedenfalls nicht verstecken. Lediglich die individuelle Klasse sei in England noch etwas höher. An eben jener individuellen Klasse mag es dem SC Paderborn im Vergleich zur Erstliga-Konkurrenz mangeln. Dennis Srbeny ist dennoch guter Dinge, dass sein Team am Ende auf einem Nichtabstiegsplatz stehen wird. "Wir haben hier schließlich eine echte Mannschaft", betont der Neuzugang. Und es wäre keine große Überraschung, wenn Srbeny bis zum Saisonende noch diverse Scorerpunkte zum Unternehmen Klassenerhalt beitragen würde.

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