Paderborn. Die Suche nach einem neuen Stoßstürmer ist beim SC Paderborn beendet. Eine gute halbe Stunde nach dem 4:3-Testspielsieg gegen den VfL Osnabrück gab der Verein am Mittwoch bekannt, dass Dennis Srbeny vom englischen Premier-League-Klub Norwich City zum SCP zurückkehrt. Der 25-jährige Angreifer erhält einen Vertrag bis Juli 2022 mit Option auf ein weiteres Jahr. Die Ablösesumme ist nicht bekannt, dürfte aber deutlich unter dem geschätzten Marktwert von einer Million Euro liegen.
„Es gibt nichts Neues", hatte Sport-Geschäftsführer Martin Przondziono noch kurz vor dem Abpfiff des Osnabrück-Spiels auf die Frage nach dem Stand von Transferverhandlungen erklärt. Schließlich musste er sich an die Vereinbarung mit Norwich halten, wonach der Wechsel um exakt 17 Uhr bekanntgegeben werden sollte.
Rund eine Woche lang hatte Paderborns Sportchef mit den Engländern sowie mit Srbeny und dessen Berater verhandelt. Dann war der Deal perfekt. „Dennis war schon im vergangenen Sommer bei uns ein Thema. Damals hat es nicht geklappt, doch nun ergab sich eine neue Gelegenheit", sagt Przondziono und berichtet von „sehr angenehmen Verhandlungen", die nun zum Erfolg führten.
Srbeny spielt wohl schon in Hannover
Chefcoach Steffen Baumgart hat damit seinen Wunschstürmer. „Dennis kennt das Umfeld, den Trainer und die Spielidee. Er ist körperlich robust, kann Bälle gut festmachen und hat ein großes läuferisches Potenzial. Und was uns besonders wichtig war: Er brennt für den SCP", urteilt Przondziono über den ersten Winterneuzugang, der an diesem Samstag, 11. Januar, im öffentlichen Testspiel bei Hannover 96 (13 Uhr, Eilenriedestadion) sein Debüt feiern wird.
Bereits am Donnerstagvormittag wird Srbeny, der schon seit Dienstagabend in Paderborn weilt, erstmals mittrainieren. Dann gibt es ein Wiedersehen mit diversen Teamkollegen, denn in der Drittliga-Aufstiegssaison 2017/2018 bestritt er 15 Ligaspiele für den SC Paderborn. Damals hatte Srbeny stolze neun Treffer und elf Assists markiert, ehe der 1,89 Meter große Angreifer in der Winterpause für rund 1,5 Millionen Euro nach Norwich wechselte.
Mit den Engländern sollte ihm in der Saison 2018/2019 der Sprung in die Premier League gelingen. Allerdings musste er sich im Team des deutschen Trainers Daniel Farke stets mit einer Jokerrolle zufrieden geben. Ab sofort trägt Dennis Srbeny das SCP-Trikot mit der Nummer 18. Und womöglich wird der gebürtige Berliner zu einem entscheidenden Faktor beim Unternehmen Klassenerhalt.
Zwei Flügelflitzer brillieren
Um gute Chancen auf den besagten Ligaverbleib zu haben, sollten die Paderborner tunlichst an die Leistung anknüpfen, die sie in der ersten Halbzeit des Testspiels gegen den Zweitligisten Osnabrück gezeigt hatten. Da nämlich hatte ein furios aufspielender SCP eine auch in dieser Höhe verdiente 4:0-Führung gegen den Zweitliga-Tabellensechsten herausgeschossen.
Vor allem die Flügelflitzer Kai Pröger und Christopher Antwi-Adjei, die sich beide in die Torschützenliste eintragen konnten, brillierten. Als Außenverteidiger überzeugten Mohamed Dräger und Laurent Jans, wobei Jans auf der ungewohnten linken Seite auflief. Diese Lösung kommt wohl auch beim Bundesliga-Rückrundenstart gegen Bayer 04 Leverkusen (Sonntag, 19. Januar, 18 Uhr, Benteler-Arena) zum Tragen, da Linksverteidiger Jamilu Collins im Heimspiel gegen die Werkself wegen einer Gelbsperre fehlt.
„Zu 90 Prozent werden wir gegen Leverkusen mit Mo und Laurent so spielen", erklärt Baumgart, der gegen Osnabrück noch einmal auf Sebastian Vasiliadis (Leisten-OP) verzichten musste. Der Mittelfeldspieler soll aber am Donnerstag erstmals wieder das komplette Mannschaftstraining absolvieren. Zudem fehlten gegen den VfL die SCP-Akteure Babacar Gueye (Innenbanddehnung), Marcel Hilßner und Johannes Dörfler (beide erkrankt), die den Verein aber ohnehin in der Winterpause verlassen sollen.