SC Paderborn

Paderborns Trainer punktet gegen seinen Herzensverein

Für Steffen Baumgart war das Duell gegen Union Berlin erneut ein besonderes Spiel. Seine Familie war vor Ort. Und auch ein paar Teamkollegen aus Köpenick schauten vorbei.

Steffen Baumgarts Ehefrau Katja und die jüngste Tochter Fiona feuerten am Samstag den SC Paderborn an, wenngleich das Herz auch für Union Berlin schlägt. | © Imago Images

Frank Beineke
16.12.2019 | 16.12.2019, 05:30

Paderborn. Die Spiele gegen Union Berlin waren für Steffen Baumgart bereits in der vergangenen Zweitliga-Saison ganz besondere Ereignisse gewesen. Der Trainer des SC Paderborn kickte zwar nur von 2002 bis 2004 für Eisern Union, wurde in dieser Zeit aber gleich zwei Mal zum Union-Spieler des Jahres gekürt. Baumgart und der Kultklub aus Köpenick - das passte und passt einfach. Der 47-Jährige ist Union-Mitglied. Köpenick ist weiterhin der Hauptwohnsitz von Familie Baumgart.

Und Ehefrau Katja leitete bis Ende November drei Fanshops der Eisernen, ehe sie freiwillig aufhörte, um mehr Zeit für die Familie zu haben. Und eben jene Familie war am Samstag beim ersten Bundesliga-Duell zwischen dem SC Paderborn und Union Berlin selbstverständlich komplett in der Paderborner Benteler-Arena vertreten.

Das kampfbetonte Spiel wurde durchaus hitzig geführt. Am Ende aber trennten sich die beiden Aufsteiger schiedlich-friedlich mit einem 1:1. Auf die Frage, ob das Remis damit auch den Familienfrieden im Hause Baumgart gerettet habe, gab Paderborns Chefcoach eine klare Antwort. "Meine Frau ist mit mir verheiratet. Sie hätte sich einen Paderborner Sieg gewünscht. Und der Familienfrieden hängt sicherlich nicht von Ergebnissen, sondern von anderen Sachen ab", erklärte Steffen Baumgart bei der Pressekonferenz nach dem Spiel. Bei der hatten auch seine beiden Töchter Emilia und Fiona, die in der ersten Reihe saßen, sichtlich Spaß.

Privatfehde zwischen Michel und Andrich

Und obwohl das spielerische Niveau der Erstliga-Partie ziemlich bescheiden gewesen war, stimmte wohl auch bei den rund 30 Altherren-Fußballern des SSV Köpenick-Oberspree der Spaßfaktor. Die Oldie-Kicker waren an die Pader gereist, um ein Wiedersehen mit ihrem Teamkollegen Steffen Baumgart zu feiern. Dieser konnte es wohl verschmerzen, dass die Reisegruppe aus Köpenick dem 1. FC Union Berlin die Daumen drückte.

Doch auch ein paar Ostwestfalen sollten am Samstag zu den Gästen halten. So war eine stattliche Delegation des VfL Eversen in die Benteler-Arena gekommen, um Union-Akteur Michael Parensen anzufeiern. Schließlich stammt der 33-jährige Profikicker, der einst in der Jugend auch für den SC Paderborn gekickt hatte, aus dem 470-Seelen-Dorf der Stadt Nieheim (Kreis Höxter).

Weitaus weniger freundschaftlich ging es unterdessen zwischen Sven Michel und Robert Andrich zu. Der Stürmer des SC Paderborn und der Union-Spieler bekamen sich nach dem Schlusspfiff in die Wolle. Andrich regte sich heftig über zwei Fouls auf, die sich Michel in der Schlussphase geleistet hatte. "Die beiden hatten sich ja richtig lieb. Vielleicht werden wir ja heute Abend noch zum Polterabend eingeladen", witzelte SCP-Sportchef Martin Przondziono. Auch er hatte offensichtlich Spaß.

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Ehrung für Union

Berlin kürte am Samstagabend seine Sportler des Jahres 2019. Der 1. FC Union Berlin räumt dabei mächtig ab. So wurde Union-Aufstiegscoach Urs Fischer zum Trainer des Jahres gekürt. Sein Team wurde als Mannschaft des Jahres ausgezeichnet. Bei der "Champions Gala" im Neuköllner Estrel-Hotel waren allerdings nur einige Ersatzspieler und Vereinsfunktionäre, denn Fischer und Co. waren noch auf der Rückreise aus Paderborn.


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