SC Paderborn

Heidenheim kann für Paderborn ein Vorbild sein

Der nächste SCP-Gegner ist ein Musterbeispiel für kontinuierlich gute Arbeit. Für eben jene Kontinuität bürgt ein besonderes Trio

Zwei, die sich verstehen: Trainer Frank Schmidt und sein Kapitän Marc Schnatterer arbeiten schon seit fast elf Jahren gemeinsam beim 1. FC Heidenheim. Am Sonntag gastieren sie in Paderborn. | © imago images / Eibner

Frank Beineke
27.04.2019 | 27.04.2019, 13:05

Paderborn. Der Profifußball ist ein extrem schnelllebiges Geschäft geworden. Trainer werden schon nach zwei, drei sieglosen Partien in Frage gestellt. Die Fluktuation an Spielern ist von Saison zu Saison beziehungsweise von Halbserie zu Halbserie groß. Und derzeit kommt es auch immer mehr in Mode, sportliche Leiter aus laufenden Verträgen herauszukaufen. Dass es auch anders gehen kann, zeigt der 1. FC Heidenheim, der an diesem Sonntag, 28. April, um 13.30 Uhr in der Benteler-Arena im Zweitliga-Aufstiegsduell beim SC Paderborn gastiert.

Dort stehen vor allem drei Schlüsselfiguren für Kontinuität: Klubchef Holger Sanwald, der seit 25 Jahren die Geschicke des FCH lenkt. Chefcoach Frank Schmidt, der seit fast zwölf Jahren im Amt und damit der dienstälteste Trainer im deutschen Profifußball ist. Und Spieler-Ikone Marc Schnatterer, der trotz diverser Angebote anderer Vereine seit elf Jahren das Heidenheimer Trikot trägt. Da geht nicht nur Fußball-Romantikern das Herz auf.

Baumgart lobt seinen Trainerkollegen

Sanwald und Schmidt formten aus dem einstigen Oberliga-Verein einen etablierten Zweitligisten, der sich auf einen enorm breiten Sponsorenpool stützen kann. Schließlich liegt Heidenheim in der stärksten Wirtschaftsregion Deutschlands. Diese Vereinsarbeit imponiert auch Steffen Baumgart. „Heidenheim kann auch ein Vorbild für uns sein. Auch wir haben uns neu aufgestellt, wollen unseren Weg gehen und dem Verein ein eigenes Gesicht geben", betont Paderborns Chefcoach und lobt die Arbeit seines Heidenheimer Trainerkollegen: „Frank Schmidt hat den FCH auf die Landkarte des deutschen Fußballs gesetzt. Und er zeigt, dass man auch über einen langen Zeitraum erfolgreich bei einem Verein arbeiten kann."

Dass auch er diesem Vorbild folgt und Paderborn länger treu bleibt, schließt Baumgart nicht aus. „Aber als Fußballcoach kannst du keine Karriere planen. Ich genieße jedenfalls derzeit mein Dasein als Trainer. Wir alle können sehr zufrieden sein. Vor allem die Art und Weise, wie wir Fußball spielen, ist etwas Besonderes. Aber wir wissen, wie vergänglich das alles sein kann", sagt der SCP-Coach.

Heidenheim will mutig nach vorne spielen

Auch in Heidenheim gab es unter Frank Schmidt nicht nur gute Zeiten. In der vergangenen Zweitliga-Saison stand das Team von der Ostalb beispielsweise nach dem 29. Spieltag auf dem Abstiegs-Relegationsplatz. Nun könnte der FCH am Sonntag mit einem Sieg in Paderborn den Aufstiegs-Relegationsplatz erobern. Diese Chance wollen die Heidenheimer mutig ergreifen. „Wir werden uns sicher nicht hinten reinigeln. Denn je mehr Entlastung ich habe, um so weniger gefährliche Situationen muss ich verteidigen", sagt Frank Schmidt. Doch ob in der 1. oder 2. Liga : Im Sommer wird der 45-Jährige, dessen Elternhaus nur 500 Meter vom Heidenheimer Stadion entfernt liegt, in seine 13. Saison als FCH-Trainer gehen.


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