SC Paderborn 4. Liga: Der Albtraum des SC Paderborn wird Wirklichkeit

Osnabrück/Paderborn. Um 15.20 Uhr war das Schicksal des SC Paderborn am Samstag besiegelt. Im Stadion an der Bremer Brücke ertönte im Fußball-Drittligaspiel zwischen dem VfL Osnabrück und dem SCP der Abpfiff. Die Gäste hatten vor 9.971 Zuschauern ein 0:0 erkämpft, das nicht reichen sollte. Denn neun Minuten vorher hatte Konkurrent Werder Bremen II den 1:0-Siegtreffer gegen den VfR Aalen erzielt. Die Werder-Reserve zog damit an Paderborn vorbei. Der SC Paderborn erlitt den dritten Abstieg in Folge, stellte damit einen Negativrekord in der Geschichte des deutschen Fußballs auf und kickt künftig nur noch in der Regionalliga. &bdquo;Ich fühle nur noch eine totale Leere", erklärte Paderborns Kapitän Thomas Bertels, der bei allen drei besagten Abstiegen dabei gewesen ist. &bdquo;Und das hier ist für mich persönlich definitiv der schlimmste", sagte der 30-Jährige, der in der 72. Minute zum Helden hätte werden können. Nach einer flachen Hereingabe von Ben Zolinski wollte Bertels den Ball aus kurzer Distanz über die Linie drücken, doch der Osnabrücker Kim Falkenberg wehrte den Ball zur Ecke ab. Lucky Punch blieb aus Und wahrscheinlich wäre der SC Paderborn nun auch weiterhin ein Drittligist, wenn Marcus Piossek in der 26. Minute bei einem 17-Meter-Schlenzer den Ball ins Netz statt an die Latte befördert hätte. Doch der Konjunktiv ist der Feind des Verlierers. Denn in einer intensiv geführten, aber spielerisch bescheidenen und chancenarmen Partie sollte dem SCP der Lucky Punch verwehrt bleiben. Als die Kunde vom Bremer 1:0 die Runde machte, blieb nur noch wenig Zeit für eine Schlussoffensive. Zu wenig. &bdquo;Die Jungs haben heute alles versucht. Aber wir sind mit einem 0:0 der große Verlierer", erklärte SCP-Chefcoach Steffen Baumgart, der aber kein Mitleid wollte. &bdquo;Die Tabelle ist nun einmal ein Spiegelbild der ganzen Saison. Und wir haben versagt", so Baumgart, der seit seinem Amtsantritt in den letzten fünf Ligaspielen stolze elf Punkte einheimste. Doch es waren zwei Zähler zu wenig. Wie geht es weiter? Und so steht der SC Paderborn nun vor der großen Frage, wie es überhaupt weitergeht. Lediglich Aykut Soyak sowie die Youngster Ron Schallenberg und Dardan Karimani besitzen einen Vertrag für die Regionalliga. Der Großteil des nicht gerade billigen Teams dürfte den Verein verlassen. Immerhin: Der Trainer erklärte nach dem Spiel bereits seine Bereitschaft, gerne weiter machen zu wollen. &bdquo;Ich will nicht vorgreifen, aber ich stehe für Gespräche bereit", sagte Steffen Baumgart, der nun aber erst einmal die extrem schwierige Aufgabe hat, sein Team auf das Westfalenpokal-Finale gegen Lotte (Donnerstag, 25. Mai, 17 Uhr in der Benteler-Arena) vorzubereiten. Dort geht es um den Einzug in den DFB-Pokal, in dem es in der 1. Runde 155.000 Euro Prämie vom Verband gibt. Viel Geld für einen Regionalligisten.