Paderborn. In der Aufstiegssaison 2013/2014 durchlebte Paderborns Trainer André Breitenreiter ähnlich wie jetzt sein Nachfolger Markus Gellhaus eine mitunter recht schwierige Anfangsphase. Da hatte Präsident Wilfried Finke nach dem blamablen Pokalaus in Saarbrücken Tacheles geredet und kurzerhand einen Neustart ausgerufen. Mit Erfolg. Ganz ähnlich verfährt vor dem Derby gegen Arminia Bielefeld am Samstag um 13 Uhr nun auch Gellhaus selbst.
Gerade in dem Derby sieht der SCP-Chefcoach eine große Chance, "jetzt vieles zu korrigieren und durch einen Derbysieg in die richtige Richtung zu gehen", sagt er. Dabei vollzieht er anders als vor zwei Jahren keinen finalen Schluss-Strich unter das, was bisher passiert ist, denn gerade an die zuletzt gute Leistung beim 1. FC Kaiserslautern will der Trainer mit seiner Mannschaft nur allzu gern anknüpfen.
Nach vielen Spielerabgängen und einem eingeleiteten Umbruch erhielt der Paderborner Trainer in dieser Woche endlich die von der Vereinsführung angekündigten und versprochenen Verstärkungen. "Wir hatten bis jetzt nicht die Chance, ein eingespieltes Team zu stellen.
Wir haben jetzt Qualität dazubekommen und ich hoffe, dass wir jetzt schnell an Stabilität gewinnen, um dann ein eingespieltes Team präsentieren zu können, dass auch auf lange Sicht erfolgreich ist", nennt Gellhaus die vorrangigen Ziele. Und dabei könne das Derby helfen. "Die Mannschaft ist hoch motiviert und freut sich auf das Spiel", hat der Coach im Training ausgemacht. Wobei er auch die zuletzt mit Recht enttäuschten Fans wieder mit ins Boot nehmen möchte.
Ein besonderer Fokus lag in den jüngsten Trainingseinheiten natürlich auf den Neuzugängen. "Alle drei machen uns besser und ich bin bisher hochzufrieden", beschreibt Gellhaus seine Eindrücke und räumt die Möglichkeit ein, "dass wahrscheinlich mehr als die Hälfte in der Anfangsformation stehen werden, vielleicht sogar alle drei."
Für den neuen Innenverteidiger Hauke Wahl wäre ein Einsatz am Samstag ein Wiedersehen mit der Bielefelder Arminia der ganz schnellen Art, denn am 2. Mai spielte der Neu-Paderborner beim 2:2 seiner Kieler Störche auf der Bielefelder Alm trotz einer Kopfverletzung eine ganz starke Partie. "Er wirkt sehr ruhig und abgeklärt im Spielaufbau und hat ein gutes Timing im Zweikampfverhalten.
Stöger ist kreativer Kopf
Er spricht, er coacht, hat eine gute Ausstrahlung und kann eine Verteidigung stabilisieren", beschreibt Gellhaus seinen neuen Innenverteidiger. Kevin Stöger, der am Mittwoch vom VfB Stuttgart an die Pader gewechselt ist, ist laut Trainer ab sofort der kreative Kopf im offensiven Mittelfeld, "der seine Mitspieler einsetzen soll, aber auch selbst mit dem Ball in die Tiefe gehen kann, um torgefährlich zu werden", sagt er zur Rolle des dritten Österreichers im SCP-Team. Der Ex-Rostocker Christian Bickel erlebte bereits auf dem Betzenberg seine Feuertaufe und lieferte in den gut 20 Minuten schon manch einen Beweis seiner Qualitäten ab.Die Grundvoraussetzungen für eine wieder erfolgreiche Zeit scheinen somit erfüllt zu sein, "und da ist das Derby eine gute Chance, wieder Aufbruchstimmung zu kreieren", sagt Gellhaus zum erhofften Neustart.