Koc erlöst das Paderborner Stadion

Breitenreiter-Elf besiegt in einem Geduldspiel Sandhausen und rückt auf Rang zwei vor

28.04.2014 | 28.04.2014, 15:17
Koc erlöst das Paderborner Stadion - © SC Paderborn
Koc erlöst das Paderborner Stadion | © SC Paderborn

Paderborn. Wahnsinn: Zwei Spieltage vor dem Saisonende steht Fußball-Zweitligist SC Paderborn auf einem direkten Aufstiegsplatz. Gegen einen wehrhaften SV Sandhausen mussten die Domstädter allerdings sehr viel Geduld aufbringen, um am Ende den ersehnten Sprung auf Rang zwei zu realisieren. Die Stimmung im Stadion war perfekt und wohl auch schon erstligatauglich, als Süleyman Koc (66.) und Mahir Saglik (83./Elfmeter) den verdienten Sieg herausschossen.

Bereits am Freitagabend hatte der TSV 1860 München mit dem Sieg in Fürth ideale Voraussetzung für die Ostwestfalen geschaffen. Ein Selbstläufer wurde es aber auch durch diese Schützenhilfe nicht. Denn mit dem SV Sandhausen spielte ein defensiv gut organisiert auftretendes Team in der Benteler-Arena vor. Und weil die Gäste nach der bitteren Verletzung des Ex-Düsseldorfers Jovanovic (Kreuzbandriss) laut Trainer Alois Schwartz "ohne einen gelernten Stürmer" aufliefen, war die Spielweise noch mehr in der Breite angelegt. Mit Saglik, Koc und Kachunga setzte dagegen Paderborns Trainer André Breitenreiter voll auf Angriff. Aber die Gastgeber taten sich zunächst schwer, die Lücke zu finden. Wenn es gefährlich wurde, dann oft nach flachen Hereingaben, die gegen die langen SVS-Abwehrspieler Wirkung zeigten und die die Domstädter in der Vorbereitung auch speziell so einstudiert hatten.

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Information
Paderborn nach Noten

SV Sandhausen: Riemann - Schauerte, Olajengbesi, F. Hübner, Achenbach - M. Zimmermann, Linsmayer, Kulovits, - Stiefler Ulm, Thiede.

Tore: 1:0 Koc (66., Rechtsschuss nach schönem Solo auf der rechten Seite und anschließender präziser Hereingabe von Vucinovic), 2:0 Saglik (83., völlig souverän verwandelter Foulelfmeter nach Foulspiel an Vrancic).

Zuschauer: 14.718

Schiedsrichter: Tobias Stieler (Hamburg, Note 3).

Gelbe Karten: Vucinovic - Olajangbesi.

Gelbrote Karte: Kulovits.

Einwechslungen SCP: 61. Brückner für Heinloth, 86. Wurtz für Saglik, 87. Krösche für Kachunga.

Einwechslungen Sandhausen: 46. Tüting für Ulm.

So musste in der 19. Minute Timo Achenbach für seinen Keeper Manuel Riemann retten, nachdem Koc nach einem feinen Anspiel von Heinloth zum Abschluss gekommen war. Neun Minuten später brachte Marc Vucinovic den Ball flach und hart vor das Tor, aber mit Saglik und Kachunga rutschten gleich zwei Paderborner vorbei. Auch in der 39. Minute verhinderten die Gäste nach einer Koc-Flanke ein Tor von Saglik. Das 0:0 zur Pause entsprach keinesfalls den Spielanteilen. "Auch nach der Pause haben wir unser Spiel weiter durchgezogen. Wir wollten uns weitere Chancen erarbeiten und dann zuschlagen", verriet der Trainer später die Ausrichtung nach dem Pausentee.

Gutes Auge

Die weiterhin gut stehenden Nord-Badener schwächten sich dann in Person von Stefan Kulovits selbst, der kurz hintereinander durch Foulspiele negativ auffiel und nach Gelb (57.) dann auch Gelb-Rot (59.) sah. Paderborn hatte noch mehr Ballbesitz und in der 66. Minute war es dann eines dieser flachen Zuspiele von Vucinovic auf Süleyman Koc, dass den Erfolg einleitete. "Ich habe gesehen, dass das linke, untere Eck blank war", bestätigte der später sein gutes Auge und im Spiel zuvor seine Ballsicherheit, genau dort einzunetzen. "Paderborn hat uns dann noch ein bisschen mitspielen lassen", meinte SVS-Trainer Schwartz zur Schlussphase, obwohl das Spiel entschieden war.

Süleyman Koc sorgte auch im Heimspiel gegen den SV Sandhausen für die so wichtige 1:0-Führung. - © FOTO: MARC KÖPPELMANN
Süleyman Koc sorgte auch im Heimspiel gegen den SV Sandhausen für die so wichtige 1:0-Führung. | © FOTO: MARC KÖPPELMANN

Bei Schüssen von Zimmermann und Tüting (69./70.) zeigte der sonst beschäftigungslose SCP-Keeper Lukas Kruse zwei kleine Unsicherheiten, die aber keine negativen Folgen hatten. Und als Olajengbesi in der 82. Minute Vrancic im Strafraum legte, war der Deckel drauf. Mahir Saglik trat an und traf mit seinem 15. Saisontreffer zum 2:0-Endstand. "Das erste Drittel haben wir jetzt gewonnen. Es folgen zwei weitere", vergleicht Breitenreiter die Schlussphase der Meisterschaft mit einem Eishockeyspiel. Das 2. Drittel folgt Sonntag in Aue.

SC Paderborn - SV Sandhausen 2:0 (0:0)

Paderborn: Lukas Kruse - Vucinovic, Ziegler, Strohdiek, Heinloth (62. Brückner) - Mario Vrancic, Bakalorz - Koc, Meha - Kachunga (87. Krösche), Saglik (86. Wurtz)

Sandhausen: Riemann - Schauerte, Olajengbesi, Florian Hübner, Achenbach - Kulovits, Linsmayer, Matthias Zimmermann - Stiefler, Thiede, Ulm (46. Tüting)

Tore: 1:0 Koc (66.), 2:0 Saglik (83., Foulelfmeter)

Zuschauer: 14.718

Schiedsrichter: Tobias Stieler (Hamburg)

Gelbe Karten: Vucinovic - Olajengbesi (2)

Gelb-Rote Karte: Kulovits wegen wiederholten Foulspiels (59.)

Das Restprogramm der Aufstiegskandidaten

SC Paderborn (2. Tabellenplatz/32 Spiele/59:47 Tore/56 Punkte)

(A) Erzgebirge Aue

(H) VfR Aalen


SpVgg Greuther Fürth (3./32/56:38/54)

(A) Energie Cottbus

(H) SV Sandhausen


1. FC Kaiserslautern (4./31/48:34/50)

(A) Union Berlin

(H) Dynamo Dresden

(A) Fortuna Düsseldorf


Karlsruher SC (5./32/45:31/49)

(H) Fortuna Düsseldorf

(A) VfL Bochum


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