Bielefelder Handball Spannung für TuS-97-Handballer: Verfolger Salzuflen im Rückspiegel

Bielefeld. Das vergangene Wochenende dürfte in Handball-Westfalen nochmal für die ein oder andere gehobene Augenbraue gesorgt haben: Verbandsliga-Spitzenreiter TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck unterlag im Topspiel beim letzten verbleibenden Verfolger Handball Bad Salzuflen mit 25:26. So beträgt der Vorsprung der Jöllenbecker jetzt bei vier ausstehenden Spielen nur noch drei Punkte – geht im Aufstiegsrennen also doch noch einmal etwas? Die Antwort auf diese Frage fällt in beiden Lagern gegensätzlich aus, die Trainer verharren wie schon die ganze Saison auf ihrer zurückhaltenden Linie. Jöllenbecks Trainer Pierre Limberg hatte immer pflichtbewusst den Mahner gespielt und sein Team trotz des Vorsprungs nie abheben lassen: &bdquo;Das Rennen ist jetzt so spannend, wie es von Anfang an war. Wir waren vor dem Bad-Salzuflen-Spiel noch nicht aufgestiegen und sind es auch jetzt nicht.“ "Damit sie uns wahrnehmen, müssten wir Fernlicht anmachen" Für Bad Salzuflens Trainer Pascal Vette ist das gewonnene Spitzenspiel Anlass für fast schon literarische Metaphorik – aber nicht für Kampfansagen: &bdquo;Es wundert mich, dass noch von einem Rennen gesprochen wird. Wir sind jetzt vielleicht wieder im Jöllenbecker Rückspiegel aufgetaucht. Aber damit sie uns wirklich wahrnehmen würden, müssten wir Fernlicht anmachen.“ Die Trainerstimmen helfen also nicht so wirklich weiter, deshalb ein nüchterner Blick auf die sportliche Situation: Der TuS 97 braucht für den Aufstieg aus den letzten vier Spielen noch fünf Punkte, da der direkte Vergleich mit Bad Salzuflen wegen des 33:28-Hinspielsieges für die Jöllenbecker spricht. Das TuS 97-Restprogramm könnte sich dabei als entscheidender Trumpf erweisen, die letzten vier Gegner sind auch die letzten vier Mannschaften der Tabelle. Trainer Limberg sträubt sich allerdings dagegen, das als Vorteil abzutun: &bdquo;Diese Mannschaften wollen alle in der Klasse bleiben und sind doppelt motiviert, gegen den Tabellenführer zu spielen. Gerade Ibbenbüren ist aber auch eine richtig gute Mannschaft.“ Dorthin geht es für die Limberg-Truppe gleich nach dem bevorstehenden Heimspiel gegen den HSV Minden-Nord. Ibbenbüren als Favoritenschreck Und in der Tat könnte Ibbenbüren zum Knackpunkt im Aufstiegsrennen werden – schließlich hat der aktuelle Tabellenachte dieses Jahr schon zweimal in den Meisterkampf eingegriffen. In der Hinrunde sorgte er mit einem 28:28 für den ersten Jöllenbecker Punktverlust der Saison, zum Jahresauftakt knüpfte Ibbenbüren aber auch Bad Salzuflen durch ein Remis einen Punkt ab. Die Fähigkeit, Topteams stolpern zu lassen, hat Ibbenbüren also – für den TuS 97 kommt aber auch noch ein anderes Thema im Endspurt erschwerend hinzu: Rückraum-shooter Tim Weischer hat sich in der Schlussphase des Spitzenspiels schwer am Fuß verletzt. Limberg: &bdquo;Ich gehe davon aus, dass Tim in dieser Saison kein Spiel mehr machen wird.“ Das schmerzt die Jöllenbecker enorm, wobei der Kader gut besetzt ist und neben Weischer noch über ausreichend andere Rückraumoptionen verfügt – darin sind sich auch Limberg und sein Bad Salzufler Trainerkollege Pascal Vette einig. Welche Rolle spielt die TSG? Also, Raum für etwas Mathematik: Wann könnte der Aufstieg des TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck perfekt gemacht werden? Ohne weitere Punktverluste der Topteams wäre das am Samstag, den 22. April der Fall, beim Jöllenbecker Heimspiel gegen die HSG Petershagen/Lahde. Es könnte aber auch schon vorher durch eine spannende Konstellation soweit sein. Mit zwei Jöllenbecker Siegen vor den Ferien würde auch schon ein Salzufler Punktverlust im Auswärtsspiel am Freitag zuvor reichen. Trainer Vette warnt vor diesem Termin schon ausdrücklich: Es geht gegen die zweite Mannschaft des Jöllenbecker Stadtrivalen TSG Altenhagen-Heepen. Auf Rechnereien dieser Art will sich TuS 97-Coach Limberg aber natürlich nicht einlassen: &bdquo;Soweit denke ich noch nicht. Wir haben erstmal aufgearbeitet, was gegen Bad Salzuflen passiert ist und haben jetzt noch vier Spiele zu spielen.“

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