Bielefeld Handball: Reparatur-Team für den Betriebsunfall gesucht

Hemer/Bielefeld. Wahrscheinlich war es einfach besser so. Im Falle eines Sieges beim HTV Hemer hätte der Handball-Oberligist TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck noch das Ergebnis der Partie TV Isselhorst – TuS Ferndorf II abwarten müssen, um am Sonntagabend gegen 18.30 Uhr zu wissen: Abstieg. So hat es der TuS 97 bereits seit Samstagabend, gegen 20.30 Uhr, schriftlich. Die 31:34-Niederlage in Hemer beendete eine Serie der verpassten Chancen mit der Hinabstufung in die Verbandsliga. Einen Sieg in Hemer hätte die Mannschaft von Trainer Pierre Limberg gebraucht, dazu eine Niederlage des Konkurrenten TuS Ferndorf II tags darauf. Schon aus ersterem wurde nichts. »Irgendwann ist das alles kein Pech mehr« Mit dem Abstieg gehen die kleinen Fragen an Limberg nach den einzelnen Gründen für ebenso viele wie überflüssige Punktverluste über zu den etwas größeren Fragen an den Sportlichen Leiter Torsten Winter. Und diese Fragen haben natürlich auch viel mit dem Personal zu tun. &bdquo;Grundsätzlich muss ich sagen, dass 8:12 Punkte in der Abstiegsrunde eben klar zu wenig sind. Damit haben wir den Klassenerhalt dann auch nicht verdient, und das hat sich auch jetzt gegen Hemer bestätigt. Irgendwann ist das alles auch kein Pech mehr“, meinte Winter. So klar sich Winter dem Abstieg stellt, so druckvoll geht er auch an die eine künftige Aufgabe: &bdquo;Ein Betriebsunfall ist dazu da, repariert zu werden.“ Nur: Mit wem? "Die Spieler fliegen nach Mallorca" Winter erklärt: &bdquo;Wir hatten zu Jahresbeginn die Zusagen für die nächste Saison von allen Spielern. Von einigen Leistungsträgern auch für die nächsten zwei Jahre.“ Aber, das muss der ehemalige Mittelmann selbst einräumen, &bdquo;haben wir unsere Gespräche vor dem Hintergrund der Oberliga geführt.“ Seine dringendste Aufgabe sei es also nun, eine Mannschaft für die Verbandsliga aufzustellen. Dazu sagt er. &bdquo;Wenn wir unseren aktuellen Kader beieinanderhalten, würden wir damit in der Verbandsliga oben mitspielen. Davon gehe ich aus.“ Wie es nun weitergehen soll, wird zunächst an diesem Montag Thema der Verantwortlichen um Winter und dem 1. Vorsitzenden Christian Heidemann sein. In einer Runde mit Pierre Limberg. Dessen Begründung für die zu schmale Ausbeute in der Abstiegsrunde wird zu hören sein. Die Spieler sind in dieser ersten Saisonaufarbeitung außen vor. &bdquo;Die fliegen nach Mallorca, und das sollen sie auch“, meinte Winter. Abschied von Nils Grothaus Aus dem bis einschließlich Samstag aktuellen Kader steht zunächst &bdquo;nur“ der Abgang von Nils Grothaus fest. Der Abschied vom TuS-97-Urgestein ist seit langem beschlossene Sache. Der 36-Jährige ist seit 2004 praktisch ununterbrochen dabei, inzwischen sendet sein Körper nach jedem Spiel Schadensmeldungen. &bdquo;Er braucht immer ein paar Tage, bis er wieder rund läuft“, hatte Pierre Limberg schon im Winter verraten und angekündigt: &bdquo;Sobald wir durch sind, hört er auf. Das haben wir abgesprochen.“ Das war bisher allerdings nicht der Fall, und so musste Grothaus auch nach Hemer noch mitfahren. Dort versah er seinen Job wie gewohnt. Mit diesmal drei Toren. Inklusive des allerletzten für den TuS 97 zum 31:32-Anschluss. Eine kleine Pointe hinter Grothaus Zeit als Aktiver, in der die Oberliga praktisch immer sein Zuhause war. Den Betriebsunfall zu reparieren, müssen nun andere übernehmen. TuS 97: Weinholz/Südhölter; Grothaus (3), Steppeler, Clausing, Gehring (2), Küthe, Wehmeyer (8), Borutta (4), Zimmerling (6/2), Heidemann (3), Eliasmöller (5).

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