Bielefeld Kunstturnverein mit positiver Fünfjahresbilanz

Bielefeld. Vier Jahre lang hatte die Entwicklung des Kunstturnvereins Bielefeld nur eine Richtung: nach oben. Im fünften Jahr erwischte die Corona-Pandemie die heimischen Sportler und damit auch den Klub aus dem Bielefelder Süden. Der Tatendrang der erfolgreichen Athletinnen wurde jäh gestoppt. Besonders die Turnerinnen litten – und leiden noch – unter der Schließung der Sporthallen. &bdquo;Wir waren nach dem ersten Lockdown gerade dabei, neue Sachen auszuprobieren, da mussten wir schon wieder pausieren“, erzählt Trainerin Nadine Schöning. Beim KTV hoffen Übungsleiter und Aktive auf Lockerungen der coronabedingten Einschränkungen für den Sport. &bdquo;Wenn draußen wieder etwas möglich ist, sind wir sofort dabei“, sagt Schöning. Schon im vergangenen Jahr waren die Trainerinnen bemüht, während der Hallenschließung Freilufttraining anzubieten. Dazu versuchen sie, ihre diversen Gruppen online auf dem Laufenden zu halten. Kraft- und Koordinationsübungen stehen im Mittelpunkt. &bdquo;Manche haben eine Reckstange oder ein Trampolin im Garten. In der Wohnung wird es dann schon eng. Sprünge auf der Stelle oder Drehungen sind da noch möglich. Wir befürchten durchaus Rückschritte bei den Leistungen“, sagt Schöning. Vor fünf Jahren wurde der KTV gegründet Den Kindern würden die regelmäßigen Erfahrungen an und mit den Turngeräten fehlen, ergänzt Jutta Maßmann: &bdquo;Die Orientierung im Raum, gerade bei Sprüngen und am Schwebebalken, muss man sich neu erarbeiten.“ Selbst erfahrene Turnerinnen zeigten Respekt vorm Schwebebalken, wenn sie lange nicht mehr darauf geturnt hätten, hat Nadine Schöning bemerkt. Die Pause trifft die Leistungsturnerinnen besonders. Teilweise trainieren sie – unter normalen Umständen – bis zu zwölf Stunden in der Woche. Vergangenes Jahr sollte sich die erste Mannschaft um einen Platz in der Regionalliga bewerben. Nun ruhen die Hoffnungen auf diesem Jahr. &bdquo;Wenn es ein Relegationsturnier gibt, würden wir gern mitmachen“, sagt Jutta Maßmann. Sie war vor fünf Jahren die Antriebsfeder zur Gründung des KTV. Der komplette Trainerstab und die Wettkampfturner spalteten sich vom TuS 08 Senne 1 ab und gingen offiziell ab Januar 2016 mit 65 Personen als neuer, eigenständiger Verein an den Start. Mittlerweile mehr als 200 Mitglieder Nachdem der KTV einige Anfangsschwierigkeiten gemeistert hatte, etablierte er sich in den vergangenen Jahren zum erfolgreichsten Turnverein der Stadt mit mehr als 200 Mitgliedern. Bis Ende 2019 wurden aus vier Wettkampfmannschaften zehn, der Trainerstab verdoppelte sich, die Trainingseinheiten weiteten sich aus. Nicht zuletzt durch die Kooperation mit der NRW-Sportschule und die damit verbundene Nutzung des Kunstturnzentrums in der ehemaligen Comeniushalle. Alle Mannschaften erturnten sich bei den zuletzt ausgetragenen Ligawettkämpfen Treppchenplätze. Der KTV hat sich zwar in erster Linie dem leistungsorientierten Turnsport verschrieben, doch auch die Angebote im Breitensport wurden seit Gründung erweitert. Großer Beliebtheit erfreuen sich die Turnzwerge, Turnkids und die Eltern-Kind-Gruppe. &bdquo;Der Bedarf bei den Jüngeren ist da. Wir haben viele Interessenten aus dem Umfeld“, sagt Jutta Maßmann. Entgegen den aktuellen Trend steigerte der KTV sogar während der Pandemie die Zahl der Mitglieder. Etwa 30 Neuanmeldungen wurden registriert.

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