Lübbecke Trauriger Sieg: Handball-Bundesligist TuS N-Lübbecke steigt trotzdem ab

Lübbecke. Wenn der Handball-Bundesligist TuS N-Lübbecke nach dem 21:20 (9:12)-Heimsieg gegen die TSV Hannover-Burgdorf etwas mitnehmen kann in die kommende Zweitliga-Spielzeit, dann die Tatsache, der vielleicht gefeiertste Absteiger aller Zeiten zu sein. Als Florian Baumgärtner wenige Sekunden vor Schluss per Doppelkempa-Trick zum entscheidenden Treffer einnetzte, stand die Merkur-Arena Kopf und die 985 Zuschauer feierten ihr Team, als ob es soeben den Klassenerhalt geschafft hätten. Dabei stand der Lübbecker Abstieg endgültig fest, weil Kreisrivale GWD Minden zeitgleich sein Heimspiel gegen den HC Erlangen gewann und so seinerseits den Liga-Verbleib feiern durfte. &bdquo;Wir haben Leidenschaft und Qualität gezeigt. Dieser Sieg fühlt sich richtig gut an und ist der absolute Wahnsinn“, sagte Siegtorschütze Florian Baumgärtner und ergänzte rückblickend: &bdquo;Was haben wir für eine Rückrunde gespielt – mit so vielen Verletzten. Da ist es ein schönes Gefühl, sich mit einem Sieg von den eigenen Fans zu verabschieden.“ Emir Kurtagic ist stolz auf sein Team Stolz war auch Trainer Emir Kurtagic. &bdquo;Wir haben bis zum Schluss alle Kraft in dieses Spiel geworfen. Die Jungs können wirklich stolz auf sich sein.“ Und auch Sponsor Armin Gauselmann fand bei der Verabschiedung der Spieler viele lobende Worte: &bdquo;Hier steht eine Mannschaft, auf die man stolz sein kann.“ Zerknirscht war dagegen TSV-Trainer Christian Prokop, der insbesondere in der zweiten Halbzeit erhebliche Schwächen bei seinem Team ausgemacht hatte. &bdquo;Wir waren im Angriff einfach zu zaghaft und haben uns in den entscheidenden Phasen zu viele technische Fehler erlaubt. Lübbecke hat das clever genutzt und darum verdient gewonnen.“ Hannover führt - Lübbecke lässt sich nicht abschütteln In der ersten Halbzeit sah es nur bedingt nach einem Heimerfolg aus. Die Gäste aus Hannover dominierten und wirkten abgeklärter und führten nach gut 20 Minuten mit 9:4. Aber sie gingen trotz ihrer Überlegenheit nur mit einem Drei-Tore Vorsprung in die Pause. &bdquo;Es hat sich viel zu knapp angefühlt“, bestätigte Prokop die Diskrepanz zwischen Leistung und Ergebnis. Denn in der zweiten Halbzeit stellten die Gastgeber eine starke Abwehr mit einem nun auch glänzend haltenden Harvard Asheim. Im ersten Durchgang war dies noch anders, da war TSV-Torwart Domenico Ebner zum Leidwesen der Gastgeber der große Rückhalt. In der Schlussphase spitzet sich die Partie zu, weil sich Lübbecke nicht mehr abschütteln ließ. Luka Mrakovcic verkürzte auf 14:15 (44.) und wenig später schloss Tom Skroblien per Tempogegenstoß zum 15:15 ab. Die Hannoveraner führten zwar noch einmal mit 17:15, doch Lübbecke antwortete mit dem 17:17-Ausgleich durch Benas Petreikis und erneut Skroblien. Als wenig später Skroblien mit dem 19:18 für die zweite TuS-Führung im gesamten Spiel sorgte, stand die Halle Kopf. Und das in den folgenden Minuten nicht zum letzten Mal. Denn Skrobliens Treffer zum 20:18 (54.) wurde ebenso gefeiert wie Asheims Siebenmeter-Parade gegen Timo Kastening. Doch Hannover kam noch einmal zurück und glich zum 20:20 aus. In der Crunchtime hatten schließlich beide Mannschaft die Möglichkeit zum Erfolg. Als elf Sekunden vor Schluss Lübbecke in Ballbesitz kam, nahm Kurtagic die letzte Auszeit und sagte den letzten Spielzug an. Florian Baumgärtner flog in den Kreis, erwischte den Ball rechtzeitig und netzte ein. Danach war nur noch Jubel. Bei den Spielern auf dem Feld und bei den Fans auf der Tribüne. Die beklatschten ihre Mannschaft auch noch lange nach dem spektakulären Ende bei der Verabschiedung von Ben Wollert, Marten Franke, Finn-Jannes Gernus, Rennosuke Tokuda, Marvin Mundus, Lutz Heiny, Valentin Spohn und Torwart Aljosa Rezar.

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