Portrait 120 Tage im Amt: Der neue und junge Trainer der SV Eidinghausen-Werste zu seinen Zielen

Bad Oeynhausen. Nils Mühlenweg (31 Jahre) übernahm am 1. Juli 2022 den Landesliga-Absteiger SV Eidinghausen-Werste, und nach zwei heftigen 0:6-Pleiten zu Saisonbeginn hat er die Mannschaft in ruhiges und erfolgreicheres Fahrwasser geführt. Mit 18 Punkten liegen die Werster nach elf Spieltagen zwar meilenweit vom Tabellenführer Kutenhausen/Todtenhausen entfernt, aber der zweite Platz (Herringhausen-Eickum, 25 Punkte) ist nur deshalb sieben Punkte entfernt, weil die Werster vor allem auswärts extremsten Chancenwucher betreiben. Beim 2:2 jüngst in Mennighüffen gab selbst VfL-Trainer Andre Beeck zu: &bdquo;Wenn Werste zur Pause 5:1 oder 6:1 führt, hätten wir uns nicht beschweren können“. Nils Mühlenweg kennt dieses Manko schon aus den Spielen in Blasheim (1:1) und Espelkamp II (1:1): &bdquo;Wir lassen auswärts unfassbar viele Chancen liegen. Aber für den Torschuss gibt es kein Patentrezept.“ Und wenn doch, kennen es Top-Profis wie Erling Haaland oder Robert Lewandowski. &bdquo;Wir alle wussten, dass es schwierig wird“ Mühlenweg ließ sich anfangs auch von den beiden hohen Niederlagen nicht beirren, ging mit dem Team im Training geduldig seinen Weg: &bdquo;Wir alle wussten vor der Saison, dass es schwierig wird und dass alles nicht von Anfang perfekt funktioniert. Nach den beiden 0:6-Niederlagen waren wir alle etwas erschrocken, aber danach wurde vieles besser. Wir sind mittlerweile auf einem sehr guten Weg, sind dabei, unsere Philosophie besser umzusetzen, eine stetige Entwicklung ist erkennbar.“ Vor allem in den Heimspielen gegen Dielingen, Vlotho und Bruchmühlen und beim fulminanten 5:2 in Hiddenhausen zeigte sich die SVEW von ihrer Schokoladenseite, kombinierte Tempofußball mit einer guten Spielstruktur und war gallig in den Zweikämpfen. Diese gute Entwicklung nebst einer guten Trainingsbeteiligung hebt auch der SVEW-Vorsitzende Alex Hafner hervor, der auch die sehr gute Kommunikation samt kurzer Wege mit dem Trainer lobt. Die Chemie zwischen Vorstand und dem Trainerteam passt, denn neben Mühlenweg ist auch Andreas Vidovic (bisher sechs Tore) ein Gütesiegel der SVEW. Der verbale Motivator eines jeden Spielzuges Die SVEW muss personell bei ihrem Weg in die Top 3 der Liga auf einen guten Spieler verzichten, wie Mühlenweg berichtete: &bdquo;Thilo Stallmann fällt mit einem Kreuzbandriss länger aus. Das tut uns unfassbar weh. Ein ganz starker Fußballer, der bisher eine starke Saison gespielt hat.“ Der ebenso verletzte Torwart Mauritz Maag wird bisher sehr gut vom dem A-Jugendlichen Thor Wilke vertreten: &bdquo;Er ist richtig, richtig gut, es hat sofort funktioniert mit ihm“, lobt Mühlenweg den Keeper. Und ein besonderes Lob hat er für einen Routinier parat, der das Fußball-Geschäft der Landesliga und auch der Bezirksliga seit Jahren aus dem Eff-Eff kennt: Mihail Yanev, der aus Erfahrung wortgewaltige Abwehrspieler, der verbale Motivator eines jeden SVEW-Spielzuges: &bdquo;Er spielt bisher seine wohl beste Saison, mit seiner auch für mich so wichtigen Erfahrung.“ Eine klasse Zusammenarbeit sei das mit Yanev, lobt der Coach. Am kommenden Sonntag wollen die Werster daheim gegen den SV Oetinghausen den fünften Heimsieg in Serie feiern, am besten auch wieder zu Null. Die 0:6-Pleiten sind weit, ganz weit weg. Der Weg nach oben ist jedoch auch noch ein kleines Stück entfernt. Aber die Richtung passt, Rückschläge inklusive. Tendenz: Bis zum Weihnachtsfest steht die SV Eidinghausen-Werste in der Top 3 der Bezirksliga.

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