Sportehrentag Verdiente Wertschätzung erfolgreicher Sportlerinnen und Sportler aus dem Kreis Herford

Kreis Herford. Der große Saal im Kreishaus war sehr gut gefüllt, die Masse der sportlichen Erfolge entsprechend groß. Über 100 Sportlerinnen und Sportler mit oder ohne Handicap wurden beim Sportehrentag des Kreises und des Kreissportbundes (KSB) mit Pokalen, Urkunden, Geschenken und Blumen bedacht. &bdquo;Hätte ich das geahnt, hätte ich ein Korb für die ganzen Sachen mitgebracht”, dachten sich sicher einige der Geehrten, die gut gelaunt und mit vollen Händen das Kreishaus verließen. Landrat Jürgen Müller eröffnete den Abend mit einem großen Dankeschön an die Unterstützer und dem Hinweis, dass die Ehrungen im &bdquo;Nachholungsmodus“ für die Sportjahre 2021 und 2022 stattfanden. Die besondere Würdigung des Ehrenamtes im Sport wird der Kreis Herford gemeinsam mit dem Kreissportbund in einer gesonderten Veranstaltung am 25. August dieses Jahres im Kreishaus vornehmen. Landrat hebt den Wert der Sportvereine für die Gesellschaft hervor Müller blickte kurz auf die letzten Jahre, die er die herausforderndsten und kräftezehrendsten für den Sport seit Jahrzehnten nannte, die Spuren dessen sind bekannt. Bisher konnte durch viel Unterstützung die wertvolle Struktur der Vereinslandschaft im Wesentlichen geschützt und aufrechterhalten werden. &bdquo;Gerade in diesen unsicheren Zeiten steht für mich der Sport deshalb für elementare Werte wie Völkerverständigung, Zusammenhalt, Solidarität und Stabilität in unserer Gesellschaft. Der Sport ist nicht nur für das Wohlbefinden jedes einzelnen, sondern zugleich für das Gemeinwohl und den Zusammenhalt in unserer gesamten Gesellschaft von herausragender Bedeutung”, machte Müller deutlich. Er hob den Wert der Sportvereine für die Gesellschaft hervor: &bdquo;Sportvereine sind ein unverzichtbarer Ort der Begegnung, der Integration, Inklusion und der Gemeinschaft, dort werden soziale Kontakte geknüpft, Freundschaften geschlossen und Werte nicht nur vermittelt, sondern gelebt!” Ulf Dreier, Präsident des Kreissportbundes, stellte die Sportlerinnen und Sportler als Vorbilder der Gesellschaft in den Mittelpunkt. &bdquo;Sie steigern mit ihren Leistungen und Auftreten nicht nur das Ansehen unseres Landes oder Kreises. Sie motivieren Junge und Alte, Menschen mit oder ohne Behinderung, ihnen nachzueifern. Sie vermitteln Werte wie Engagement, Verlässlichkeit, Teamgeist, Fairplay und Toleranz. Für mich tragen sie deshalb auch ganz wesentlich zur Entfaltung der sozialen und integrativen Kraft des Sports auch hier im Kreis Herford bei.” Er betonte, dass der Sport gute Rahmenbedingungen benötigt und setzte sich auf allen Ebenen dafür ein: &bdquo;Wir verstehen uns weiterhin als ,Motor und Impulsgeber der Sportentwicklung auf kommunaler Ebene.” Besondere Ehrung für Carola Kühling und Volker Glomb Auch Dreier unterstrich, wie wichtig die Wahrnehmung der gesellschaftspolitischen Aufgaben im Sport, wie Integration, Inklusion, Demografie und Gesundheit ist und bleibt. Das wurde bei der Ehrung später deutlich, als Carola Kühling vom SC Herford den Preis für Sport und Integration bekam und Volker Glomb von der BSG Enger-Spenge für seine jahrzehntelange Arbeit im Bereich Sport und Inklusion. &bdquo;Früher oder später bekomme ich sie alle”, scherzte Glomb, als er erklärte, dass man auch im Alter, wenn das Knie, die Hüfte oder der Rücken zwickt, den Spaß an der Bewegung vermitteln kann. &bdquo;Mit dem Rehasport mobilisieren wir einige”, betonte der Übungsleiter. Die Musiker des Saxophon-Ensembles &bdquo;nurSax“ sorgten für die musikalische Auflockerung des Abends, durch den erstmals Moderatorin Christiane Antons führte. Sie richtete an jeden Aktiven eine Frage, was ebenso zum unterhaltsamen und kurzweiligen Abend beitrug wie die oft humorigen, ehrlichen oder umfangreichen Antworten der Geehrten. Judoka Leonard Moritz bemerkte als Deutscher Meister: &bdquo;Keine Woche ohne Judo, das ist ein großer Teil meines Lebens.” Leichtathlet Jamie Hodgson erklärte lachend, warum er lieber die 1.500 Meter läuft als die 800 Meter. &bdquo;Da hab ich mehr Zeit!” Schwimmerin Bettina Beinke berichtete, dass sie den Wettkampf beinahe verpasst hätte, in dem sie Dritte über 1.500 Meter bei den Deutschen Meisterschaften wurde. Gestaunt haben die Zuhörer über Motorcrosserin Larissa Papenmeier, als die Deutsche Meisterin und Teilnehmerin der Welt- und Europameisterschaften gestand, dass sie keinen Motorradführerschein besitzt. &bdquo;Den brauche ich zum Crossen nicht und auf der Straße ist mir das zu gefährlich!” Fechterin erklärt die unterschiedlichen Waffen Die vierfache Deutsche Meisterin im Blindentennis, Charlotte Schwagmeier, erklärte das Spiel mit dem klingelnden Ball und dass sie durch die Familie zum Tennis kam. Gestaunt wurde, als Schwimmer Simon Reinke von seinem Trainingspensum berichtet, welches rund 30 Stunden in der Woche beträgt. &bdquo;Aber es lohnt sich offenbar”, stellte Antons mit Blick auf die Erfolge bei den European Youth Olympic Festival fest. Fechterin Luisa Fuchs von der TG Herford erklärte dem Publikum sehr eindrücklich die drei unterschiedlichen Waffen: &bdquo;Mit dem Degen und dem Florett darf man nur stechen, aber mit dem Säbel kann ich voll draufhauen.” Das Publikum war informiert und amüsiert. Die Stimmung am Abend war insgesamt hervorragend. &bdquo;Wir haben es wirklich geschätzt und genossen, hier geehrt worden zu sein” sagten die Tänzerinnen und Tänzer der Lateinformation des Grün-Gold TTC Herford. Sie wurden für ihren Aufstieg in die 2. Bundesliga West Latein als Mannschaft des Jahres ausgezeichnet. Judoka Nikita Krieger wurde zur Sportlerin des Jahres gekürt. Die Athletin des PSV Herford wurde Deutsche Meisterin in der U 21 Klasse, Vizemeisterin bei den Frauen und Deutsche Hochschulmeisterin. Neben dem Studium ist sie auch noch als Trainerin im Verein, auf Bezirksebene und an der Schule tätig. &bdquo;Viel Zeit bleibt da ja nicht mehr”, meinte Antons, aber Krieger fühlt sich auf der Matte einfach wohl. Julian Füllgraf, Para-Schwimmer der TG Ennigloh bekam die Auszeichnung Sportler des Jahres – weil er bei einem Wettkampf weilte, nahm Mutter Christiane die Ehrung in Empfang. &bdquo;Da bin ich schon stolz drauf”, gab sie zu Protokoll, denn auch Tochter Friederike wurde geehrt. Und so wie sie verließen die Gäste den Saal mit dem guten Gefühl, dass ihnen an diesem Abend viel Wertschätzung von allen Seiten entgegengebracht worden war.

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