Fußball aktuell Bezirksliga: Kampf, Härte, Intensität, Platzverweise und ein spätes Siegtor

Kreis Herford/Kreis Minden-Lübbecke. Mit wichtigen Heimerfolgen haben der VfL Holsen und der SV Oetinghausen zum Ende der Hinrunde in der Fußball-Bezirksliga im Kampf um den Klassenerhalt gepunktet. Der TuS Bruchmühlen sandte im Kellerduell gegen TuRa Löhne mit einem Kantersieg ein deutliches Lebenszeichen. VfL Holsen – Spvg Hiddenhausen 3:0 (1:0). Die Partie zwischen dem Achten und dem Vierten bot anfangs wenig Erwärmendes. Die Gäste hatten durch Batuhan Kaymak zwei Abschlüsse, die VfL-Keeper Lasse Bäumer sicher entschärfte. In der 23. Minute wurde es vor dem Hiddenhauser Tor gefährlich, als Torhüter Tim Viergutz ausrutschte und Joel-Antonio Vilarino Carrozzo aus 20 Metern frei abzog, das leere Tor aber nicht traf. Holsen wurde griffiger und mutiger, Hiddenhausen fand zu selten den Mitspieler. In der 37. Minute durften der VfL dann jubeln, als Timo Wiegmann den Ball aus dem Gewühl nach einem Eckball über die Linie stocherte. Viergutz war noch dran, der Ball ging trotzdem rein. &bdquo;Beim Verteidigen der Standards fehlten uns der Einsatz und die Einstellung”, monierte Gästetrainer Marco Priebe. Auch dem 2:0 (77.) ging ein ruhender Ball voraus, die Hereingabe verlängerte Jannis Clemens dann per Kopf an den Innenpfosten und ins Netz. Joel-Antonio Vilarino Carrozzo war in der 85. Minute für das 3:0 verantwortlich. Als Holsen erfolgreich konterte, schob der Stürmer flach ein. &bdquo;Wir waren effektiver als zuletzt und haben uns als Einheit präsentiert”, war Holsenes Co-Trainer Olaf Brodziak zufrieden. Marco Priebe sah einen verdienten Sieger: &bdquo;Uns fehlten fünf bis zehn Prozent, wir waren nicht am Limit.” VfL Mennighüffen – BV Stift Quernheim 2:1 (1:1). Die 75 Zuschauer sahen eine Partie mit allen dramatischen Zutaten: Kampf, Härte, Intensität, Platzverweise und ein spätes Siegtor. Der VfL musste den Ausfall von 13 Spielern verkraften (unter anderem Stickdorn, Belger, Klipker, Sarialtin) und fightete mit einem starken Matchwinner Marius Wellpott um jeden Zentimeter, hatte am Ende das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite. Mit 21 Punkten geht der VfL mit &bdquo;einem guten Gefühl und mit diesen drei Bonuspunkten“ (so urteilte VfL-Trainer Andre Beeck) in die Winterpause. Die spielerisch gefälligeren und stärkeren Gäste aus Stift Quernheim machten aus ihrer zunächst einfachen und dann zweifachen Unterzahl das Beste und hatten tatsächlich in der Schlussminute noch Pech mit einem Außenpfostentreffer, an Willen und guten Umschaltmomenten in der Offensive fehlte es den Gäste nicht. Marvin Babienek nutzte eine von vielen Möglichkeiten vor der Pause zur 1:0-Führung für den Gast, der auch noch Pech mit einem Lattentreffer hatte (14.). Doch auch Mennighüffen hatte seine Chancen, wie Trainer Andre Beeck berichtete: &bdquo;Wir hätten zur Pause durchaus auch führen können, oft kam der letzte Pass bei den Angriffen nicht an.“ Immerhin verwandelte Luca Filusch (27.) eine der vier guten Chancen nach Vorlage von Gugo Tamojan zum 1:1. Nach dem Seitenwechsel suchte zunächst der Gast mit dem starken Ballverteiler Kelemci den Weg nach vorne. Die beste Chance hatte aber der VfL nach einer feinen Vorlage von Francis Schöneberg auf Gugo Tamojan, der am zweiten Pfosten knapp am Ball vorbeirutschte (55.). Nach dem ersten Platzverweis gegen Langer (66.) hatte Luca Filusch das 2:1 für Mennighüffen auf dem Schlappen, sein Schuss wurde noch kurz vor der Linie geklärt. In der nickligen Schlussphase hatte Mennighüffen mit dem nie aufsteckenden Wellpott das bessere Ende für sich, ein Stocher-Tor aus sieben Metern führte zum späten 2:1-Erfolg (88.) in zweifacher Überzahl. Beim VfL feierte der A-Junior Leon Tomusic in der Nachspielzeit noch sein Debüt bei den Senioren. TuS Bruchmühlen – TuRa Löhne 6:0 (4:0): So wird das nichts mit dem Klassenerhalt für TuRa, der bitter benötigte kleine Befreiungsschlag nach zuletzt soliden Leistungen verpuffte schon vor der Pause. Bruchmühlen führte bereits nach einer halben Stunde mit 3:0 und stellte in der 45. Minute durch einen verwandelten Foulelfmeter von Niklas Dröge auf 4:0. Dröge hatte auch schon in der 29. Minute vom Punkt aus die Nerven behalten und zum 3:0 getroffen. Die wenigen Umschaltmomente spielte TuRa nie konsequent genug aus und war spätestens mit dem 5:0 für Bruchmühlen durch Fabian Flick (60.) geschlagen. Calvin König setzte in der 75. Minute mit dem 6:0 den Schlusspunkt für Bruchmühlen. SV Oetinghausen – SV Hausberge 3:1 (1:1). Oetinghausens Trainer Marcel Rieso bezeichnete die Partie im Vorfeld als &bdquo;Schlüsselspiel“. Und seine Elf setzte die Forderung nach einem &bdquo;Dreier“ um. Den besseren Start in die Partie erwischten jedoch die Gäste. Bereits nach vier Minuten traf Luis Karl Brückmann zur Gästeführung. &bdquo;Das war ein klares Abseitstor, aber darauf haben wir eine gute Reaktion gezeigt“, befand Rieso. So glich Moritz Tiemann zehn Minuten später mit einem Kopfballtor nach einem Freistoß aus (14.). &bdquo;Eigentlich müssen wir schon vor der Halbzeit in Führung gehen“, so Rieso, doch unter anderem David Schultz (traf die Latte) und Moritz Tiemann (scheiterte am gegnerischen Keeper) konnten den Ball nicht im Gehäuse unterbringen. Kurz nach dem Seitenwechsel gelang dann aber der Führungstreffer. Erneut ein Freistoß landete über Umwege bei Tiemann, dessen Schuss fälschte Gästeakteur Dennis Dierßen unhaltbar ab (47.) – 2:1. Danach musste der SVO &bdquo;eine kurze Drangphase“ überstehen, ehe ein Angriff über links durchgespielt wurde, den Schultz vollendete (70.). &bdquo;Da war das Ding dann durch, wir haben noch Chancen liegenlassen. Aber wir haben verdient gewonnen und das waren definitiv Big-Points“, fasste Rieso zusammen. SV Eidinghausen-Werste - SG FA Herringhausen-Eickum: Der prominenteste Zuschauer stand direkt hinter der Bande und freute sich mächtig über den siebten Heimsieg in Folge für seine Mannschaft, die SV Eidinghausen-Werste (SVEW): Nils Mühlenweg, Rotgesperrter Erfolgstrainer, sah einen deutlichen 4:0 (1:0)-Sieg gegen den Tabellenzweiten SG FA Herringhausen-Eickum. Damit überwintert die SVEW nach dem Abstieg aus der Fußball-Landesliga mit 31 Punkten auf einem guten 3. Rang in der Bezirksliga. Der Erfolg hatte viele Väter, wie Mühlenweg berichtetet: Zum einen entschärfte SVEW-Keeper Thor Wilke nach gut zehn Minuten beim Stand von 0:0 einen Foulelfmeter von Luigi Di-Bella mit einem klasse Reflex, dann entschied der zur Pause eingewechselte Jeger Khuin Ghauem mit seinen beiden Toren zum 2:0 und 3:0 die Partie. Mühlenweg meinte dazu Zunge schnalzend: &bdquo;Das waren richtig gute Hütten von Jeger, das letzte Tor hat er auch noch aufgelegt. Aber auch Sven Redetzky war beim 4:0 einfach nur überragend, er ist Gold wert für unser Team.“ Interimstrainer Marc Holtkamp (vertrat Mühlenweg schon mal bei einem 9:0 gegen Bruchmühlen, er hat auch eine beeindruckende Bilanz) sah nach dem gehaltenen Foulelfmeter das 1:0 von Andreas Vidovic (32.), nach der Pause den Doppelschlag durch Ghauem (54., 67.) zum 3:0 und das finale 4:0 durch Jason Spölgen. Die Offensivjuwelen trafen allesamt, aber ansonsten galt: &bdquo;Das war sicherlich kein Zuckerschmaus, aber nach der 2. Halbzeit bestand kein Zweifel mehr am Sieger. Die Gäste waren lange Zeit sehr ekelhaft“, fasste Mühlenweg den siebten Heimsieg in Folge (bei überragenden 33:1 Toren) zusammen. Elf gelbe Karten (sechs davon für die SVEW) sprachen von der zweikampfbetonten Partie, in der die Gastgeber die Zweikämpfe top annahmen.

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