Profi-Fußball SV Rödinghausen will in die 3. Liga: Ist die Gemeinde für tausende Fußballfans gerüstet?

Rödinghausen. Als Spitzenteam der Regionalliga West klopfen die Fußballer des SV Rödinghausen (SVR) derzeit wieder an die Tür zur Dritten Liga, und damit zum Profi-Fußball. Derzeit trifft die Mannschaft auf Teams wie Ahlen, Bocholt oder Düren – die Zuschauerresonanz ist für Viertligaverhältnisse gut, aber überschaubar. Knapp 600 Fans kommen pro Heimspiel ins Häcker-Wiehenstadion. Das könnte sich nach einem Aufstieg ändern. Dort warten Traditionsteams wie Dynamo Dresden, Rot Weiss Essen oder der VfL Osnabrück, die gern auch mal tausende Fans mit nach Rödinghausen bringen würden. Doch ist die Gemeinde darauf vorbereitet? Das wollte auch ein Bürger wissen, der bei der Einwohnerfragestunde Bürgermeister Siegfried Lux mit dem Szenario konfrontierte. &bdquo;Was bedeutet das für die Zuwege und die Parkplätze, wenn 5.000 Menschen ins Stadion kommen? Und welche Auswirkungen hätte das auf den Bahnhof in Bieren?“, fragte er. Rot Weiss Essen bringt in dieser Saison im Durchschnitt mehr als 2.700 Fans zu den Auswärtsspielen. Das sind mehr Zuschauer, als derzeit ins Häcker-Wiehenstadion passen. Laut Internetseite des SVR hat das Stadion eine Kapazität von 2.489 Plätzen. Im Falle des Aufstiegs müsste die Arena auf mindestens 5.001 Plätze ausgebaut werden – so wollen es die Statuten des Deutschen Fußballbunds. Sportlich hat man sich beim SVR bereits dafür entschieden, ein mögliches Abenteuer Profifußball künftig angehen zu wollen. In einer Sondersitzung haben die Gremien des Vereins, sowie die Geschäftsführung der SV Rödinghausen Fußball GmbH &bdquo;klar und einstimmig“ für die Einreichung der Zulassungsunterlagen zur Dritten Liga gestimmt. Fest steht dadurch nun, dass der SVR – unabhängig von der sportlichen Situation – die Zulassungsunterlagen zur Dritten Liga beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) einreichen wird. Anders als in der Saison 2019/2020, als der SV Rödinghausen in der Regionalliga West Meister wurde, aufgrund der zu dieser Zeit zu hohen bestehenden Auflagen seitens des DFB jedoch auf den Lizenzantrag zur Dritten Liga verzichtet hatte. Gespräche zwischen Verein, Gemeinde und Polizei stehen an Aus Vereinssicht spricht also nichts gegen Profi-Fußball in Rödinghausen. Wenn der Klub die Form hält, kann der SVR ein gewaltiges Wörtchen um den Aufstieg mitsprechen. Doch wie steht man im Rathaus dazu? Schließlich muss sich auch die Verwaltung auf Profi-Fußball vorbereiten. &bdquo;Der Verein hat uns zu Gesprächen eingeladen, um mit uns und den Sicherheitsbehörden die Planung für die Zukunft abzustimmen“, sagte Bürgermeister Siegfried Lux in der Ratssitzung am Donnerstag. Unter anderem sind bei dem Gespräch mit dem SV Rödinghausen auch Vertreter der Polizei dabei. Schließlich ist bei Fußballspielen mit Brisanz auch immer mit Ausschreitungen zu rechnen, so dass ein erhöhtes Polizeiaufkommen erforderlich ist. Möglicherweise müssen durch die Bundespolizei auch Fans vom Bahnhof Bieren zum Stadion begleitet werden. Szenarien, die beim Treffen besprochen werden könnten.

Mehr zum Thema