Herford Der Herforder Sport trauert um einen Funktionär mit großen Verdiensten

Herford. Unvergessen sind sie, die Texte, die Claus Naß den Sportredaktionen in Herford zusandte. Ein Satz nahm oftmals eine halbe mit Schreibmaschine beschriebene DIN-A4-Seite ein, aber stets war die Grammatik perfekt. Nun wird es keine dieser Texte mehr geben, Claus Naß ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Die langen, aber stets korrekten Sätze waren typisch für Claus Naß, denn einerseits stand er für Ordnung, andererseits für Herausforderungen, die einfach gemeistert werden mussten. Der Verstorbene engagierte sich vielfach, vor allen Dingen aber bleibt sein Name mit dem RC Endspurt Herford verbunden, denn er war Gründungs- und später Ehrenmitglied des Vereins. Der Radsport hatte es ihm angetan, weswegen er sich beim RCE als Vorsitzender, technischer Direktor und viele Jahre lang als Pressewart betätigte. Silvester-Crossrennen und das 1. Mai-Radrennen ins Leben gerufen Naß, 1934 in Borna bei Leipzig geboren, rief dereinst das Herforder Silvester-Crossrennen und das 1. Mai-Radrennen an dieser Wiesestraße ins Leben, unterstützte diese Veranstaltungen wie auch den gesamten Radsport mit Herzblut. Dabei hatte er die Gabe, auf Menschen zuzugehen und Verbesserungsvorschläge zu machen, ohne dabei lehrmeisterhaft zu wirken. Er wurde zum Ehrenmitglied &bdquo;seines“ Vereins ernannt, der erfolgreichste Herforder Radsportler der mittleren Vergangenheit, Malte Urban, bezeichnete Claus Naß als seinen Ziehvater. Doch nicht nur lokal engagierte er sich für den Radsport, als Bundesfachwart für Straßen- und Querfeldeinrennsport nominierte er für Weltmeisterschaften und die für die Olympischen Spiele 1976 in Montreal die deutschen Teilnehmen. In seine Verantwortung fiel auch die Einführung des Frauenradsports. Und selbst, als Naß kein offizielles Amt mehr inne hatte, war er als Moderator an den Rennstrecken nicht nur der Mann am Mikrofon sondern auch derjenige, der über nahezu jeden Teilnehmer Wissenswertes zu berichten hatte. 1972 Hausleiter des Olympialagers der Deutschen Sportjugend in München Claus Naß stand fürs Machen. Ihm war es immer wichtig mitzumischen. So führte ihn sein Engagement auch in eine zwei Jahrzehnte lange Tätigkeit für die CDU im Rat der Stadt Herford. Zudem war er im Sparkassenrat, Richter im Ehrenamt beim Verwaltungsgericht in Minden, im Vorstand der OWL-Mittelstandsvereinigung und stellvertretender Vorsitzender des Bundes der Vertriebenen. 1972 agierte er zudem als Hausleiter des Olympialagers der Deutschen Sportjugend in München. Schließlich gehörte der Verstorbene auch zu den Gründungsmitgliedern der TSG Herford. Über allem aber stand die Menschlichkeit des Claus Naß, die auch nicht dadurch getrübt wurde, dass er fordernd und anspruchsvoll war. So mancher junger Journalist wurde durch ihn gefordert und gefördert – genau wie sein Sohn Uwe, der ebenfalls zu einem erfolgreichen Radsportler wurde. Claus Naß hinterlässt seine Frau Uschi und die beiden Kinder Uwe und Wibke und deren Kinder.

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