Herford BBG Herford: Weichenstellung für erste Profisaison der Vereinsgeschichte

Herford. Der Drittliga-Aufstieg wurde durch den Auswärtssieg beim BSV Münsterland Wulfen fixiert, nun werkelt die BBG Herford als Meister der 1. Basketball-Regionalliga an den Stellschrauben für ihre erste Profisaison der Vereinsgeschichte. Als keinesfalls leicht zu verdauenden Wermutstropfen muss sie dabei den Abgang ihres Point Guards Ole Wendt verkraften. Bereits kurz nach Spielende wurde Teammanager Julian Schütz mit digitalen Glückwünschen aus aller Welt überschüttet. &bdquo;Die Unterschiede zwischen dritter und vierter Liga sind beträchtlich. Das Label ProB hat eine große Sogkraft. Bei den Gratulanten waren etliche Spieleragenten dabei, die sofort wegen ihrer Vermittlungsgeschäfte angefragt haben“, berichtet Schütz. Die angesprochenen Unterschiede erstrecken sich unter anderem auf das geografische Einzugsgebiet, in dem die BBG die Herforder Farben vertritt. Bislang bedeutete die viergleisige 1. Regionalliga ausschließlich Duelle innerhalb von NRW. Nun aber geht es in der zweigleisigen ProB (Nordstaffel) darüber hinaus auch nach Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Ein künftiger Kontrahent wird die Zweitvertretung von Rasta Vechta als Meister der 1. Regionalliga Nord sein. Die übrigen beiden Regionalligameister Gießen Pointers (Südwest) und BG Leitershofen/Stadtbergen (Südost) kommen in die Südstaffel der ProB. Schütz hat deutsche Spieler im Visier Zudem gilt künftig eine verschärfte Ausländerbeschränkung. Zwar ist weiterhin ein Spieler mit einer Staatsangehörigkeit außerhalb der Europäischen Union zugelassen, jedoch müssen sich nun bei den Partien mindestens drei Akteure mit deutscher Staatsangehörigkeit gleichzeitig auf dem Spielfeld befinden. Die für Herford bislang geltende Regelung für die Regionalliga sah eine Mindestanzahl von nur zwei deutschen Spielern auf dem Parkett vor. Bezüglich der anstehenden weiteren Kaderplanung will Julian Schütz auf einzelne Personalien noch nicht eingehen. Jedoch bestehen klare Vorstellungen. &bdquo;Wir wollen den Kern möglichst zusammenhalten, Spielergespräche erfolgen in den nächsten Wochen. In externer Hinsicht ist es unter Berücksichtigung der Ausländerbeschränkung jetzt die Aufgabe, uns mit deutschen Spielern punktuell zu verstärken“, kündigt der Teammanager an. Zunächst mal fliegen Juhwan Harris-Dyson (mit eingeschobenem Frankreich-Urlaub) und der mit polnischem Pass ausgestattete Filip Serwatka in ihr Heimatland USA zurück. Ihr Verbleib bei der BBG ist ungewiss, gemäß Schütz Zitat betreffend der Kaderplanung aber zumindest denkbar. Vertrag für Trainer Bunts nur Formsache Lediglich eine Formalie sei laut Schütz die Vertragsverlängerung mit Trainer David Bunts. Die Fixierung solle möglichst rasch erfolgen. &bdquo;Der Vertrag ist noch nicht unterschrieben. Die Verzögerung haben wir im Vorstand zu verantworten. Dort sind wir in den letzten Monaten noch nicht zur Vertragsvorlegung gekommen. Wir sind uns im Gremium aber bereits länger einig, dass David der richtige Mann als Headcoach ist – egal in welcher Liga“, unterstreicht der Teammanager. Der 42-jährige Basketball-Magier Bunts legt in der beginnenden Sommerpause bereits den Fokus auf die neue Saison. Freizeit scheint der Mann aus Atlanta nicht zu kennen: &bdquo;Für mich beginnt jetzt schon die Vorbereitung auf die Vorbereitung.“ &bdquo;Playoff-Finale war mein letztes Spiel“ In jedem Fall muss Julian Schütz nach einem neuen Spielmacher für den Aufsteiger Ausschau halten, da Ole Wendt seine Karriere aus familiären und beruflichen Motiven jetzt beendet hat. &bdquo;Das Playoff-Finale in Wulfen war mein letztes Spiel. Ende August oder Anfang September ziehe ich mit meiner Familie in die Nähe von Ulm. Bisher haben wir immer geografisch betrachtet zwischen unseren Elternhäusern gelebt. Es ist jetzt auch schön, endlich mal an den Wochenenden frei zu haben“, so der 29-jährige Ex-Bundesligaspieler. Ole Wendt hat den BBG-Dress seit Sommer 2019 getragen, arbeitet hauptberuflich unverändert als IT-Spezialist für eine Bielefelder Fensterbaufirma, die im Oberschwäbischen eine Niederlassung hat. An der meisterlichen Mannschaftsfahrt, dessen Ausflugsziel noch nicht feststeht, werde er aber teilnehmen. Einen Vermarktungstipp hat Wendt als Abschiedsgeschenk für die BBG hinsichtlich angewandter Schmerzmittel auch parat: &bdquo;Vielleicht wäre jetzt die Umbenennung in Ibu Baskets Herford angebracht.“ Ob die Klubverantwortlichen von diesem Rat tatsächlich Gebrauch machen, bleibt abzuwarten. Für Ole Wendt wäre zukünftig durchaus mal ein Comeback in anderer Form denkbar. &bdquo;Sollte mir demnächst die Decke auf den Kopf fallen, dann mache ich vielleicht als Trainer weiter.“ Das Talent zum Headcoach liegt zweifelsfrei in der Familie, was sein Zwillingsbruder Lars bei den ETB Miners Essen nachhaltig belegt.

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