3. Liga Neuer Verteidiger ist beim SC Verl plötzlich nicht mehr wegzudenken

Verl. Lieber Linksverteidiger? Oder lieber Innenverteidiger? &bdquo;Am liebsten Stammspieler“, antwortet Michel Julius Stöcker, der beim SC Verl von allen nur &bdquo;Stöcki“ gerufen wird, auf die Frage nach seinem bevorzugten Arbeitsplatz. Weil er hier wie da die wichtigste Anforderung von Trainer Mitch Kniat an Abwehrspieler (&bdquo;Zuverlässigkeit“) erfüllt, ist dieser Wunsch wahr geworden. In 13 von 15 Saisonspielen des Drittliga-Zehnten hat der 1,87-Meter-Schlacks seinen Abwehrmann gestanden. Deshalb ist er auch am Mittwoch, 9. November, gesetzt, wenn die Schwarz-Weißen um 19 Uhr an der &bdquo;Bremer Brücke“ gegen den Tabellennachbarn VfL Osnabrück auflaufen. &bdquo;Ich bin sehr zufrieden, wie sich die Dinge in Verl entwickelt haben. Denn dass ich so schnell so viel spiele, hatte ich nicht gedacht, als ich Anfang August endlich meinen Vertrag erhalten habe“, erinnert sich der von Holstein Kiel II gekommene 23-Jährige. Zwar hätte er praktisch die ganze Vorbereitung und fast alle Testpartien mitgemacht, allerdings nur als Gastspieler. Diese Ungewissheit, ob es auch wirklich klappen und er endlich die Chance kriegen würde, sich im Profifußball zu beweisen, hätte schon sehr an den Nerven gezerrt. Den Ausschlag für die Nachverpflichtung gaben dann nicht nur die guten Eindrücke im Training und in den Spielen, sondern eben auch Stöckers Vielseitigkeit. &bdquo;Kopfball-starker, dynamischer Linksfuß, der sowohl innen als auch links verteidigen kann, so einer fehlte uns doch.“ Mitch Kniat erinnert an die Verletzungsmisere seiner Innenverteidiger zu Serienbeginn und daran, dass der Kaderplatz hinten links nur mit Luca Stellwagen und nicht wie die anderen doppelt besetzt war. Den Linksverteidiger gibt Stöcker noch etwas lieber Die Tinte unter dem Vertrag war gerade trocken, als Michel Stöcker am 2. Spieltag gegen Waldhof Mannheim (2:2) gleich ran durfte, für den verletzten Torge Paetow in der Innenverteidigung. Als der Abwehrchef Wochen später zurückkam, musste der Neue auf die Bank. Aber nur gegen den MSV Duisburg. Ein Spiel später, als sich ausgerechnet Stellwagen beim 2:1-Coup in Elversberg verletzte, wurde er wieder eingewechselt – als Linksverteidiger. &bdquo;Eigentlich spiele ich das sogar noch etwas lieber, weil ich da mehr Möglichkeiten habe, mich in die Offensive einzuschalten“, verrät Michel Stöcker, der zuvor bei den Zweitligisten Düsseldorf und Kiel nicht über deren 2. Mannschaften und die Regionalliga hinausgekommen war. Das gelte umso mehr, als er sich in die Abläufe des Verler Aufbauspiels eingefunden hätte. &bdquo;Allerdings muss ich wohl noch torgefährlicher werden“, fügt Michel Stöcker hinzu. &bdquo;Da ist auf jeden Fall noch Luft nach oben“, greift Mitch Kniat die Selbstkritik auf. Als hätte er es gehört, steuerte &bdquo;Stöcki“ am Samstag zum 2:1 gegen Ingolstadt prompt einen gefährlichen Schuss und die Vorarbeit zum Siegtreffer von Cyrill Akono bei. Oder war der Stürmer gar nicht mehr mit seinen Rastalocken am Ball, wie es zunächst hieß? Offiziell hat der DFB den Treffer Michel Stöcker gutgeschrieben. Deshalb stehen unter dem Strich von 153 Spielen in den Jugend-Bundesligen (für den 1. FC Köln und Fortuna Düsseldorf), in der Regionalliga (Düsseldorf II und Kiel II) sowie den 13 Einsätzen für den Sportclub jetzt immerhin sechs Tore. Trotz drohender Gelb-Sperre geht Stöckner zur Sache Allerdings auch nur eine Rote, eine Gelb-Rote und 31 Gelbe Karten. Das ist für einen ständig zu Zweikämpfen gezwungenen Abwehrrecken keine schlechte Bilanz. In das Osnabrück-Spiel geht Michel Stöcker mit vier Verwarnungen. Nach dem fünften Gelb gibt es ein Spiel Sperre. Wird er deshalb vor den 13.000 Fans an der Bremer Brücker vorsichtiger zur Sache gehen? &bdquo;Das geht doch gar nicht. Du hast eine Aufgabe und du machst, was notwendig ist“, antwortet Michel Stöcker. Schon vor seiner starken Leistung gegen das &bdquo;Topteam Ingolstadt“ war die Verler Nummer 24 felsenfest davon überzeugt, dass ihr Sportclub nichts mit dem Abstieg zu tun hat. &bdquo;Denn was wir können, haben wir ja zuletzt trotz des Ausrutschers gegen Dortmund gezeigt. Da, wo wir jetzt in der Tabelle stehen, da gehören wir auch hin.“ Letztlich würde aber noch viel davon abhängen, wie man aus der Winterpause komme, schränkt Michel Stöcker ein. Dass die wegen der WM schon nach dem Spiel gegen Wiesbaden am Samstag beginnt, sei eine neue und besondere Herausforderung. &bdquo;Ich bin gespannt, wie das ist, denn Pause im November hatte ich noch nie.“ Zunächst werde er wohl nach Hause fahren, um ein bisschen abzuschalten, erzählt der aus Marienburghausen bei Gummersbach stammende Michel Stöcker. Für die zweite und dritte Urlaubswoche gäbe es ja schon wieder auf den Beginn der Vorbereitung am 5. Dezember ausgerichtete individuelle Trainingspläne. Wie viel er sich von der Fußball-Weltmeisterschaft im Fernsehen ansehen wird, lässt Stöcker offen. &bdquo;Ich glaube, da geht es mir wie vielen anderen. Das hängt davon ab, wie sich die deutsche Mannschaft schlägt.“

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