Kampf um Klassenerhalt 50 Fans des SC Verl fahren mit nach Bayreuth - in Dortmund waren es 700

Verl. Die für den SC Verl im Kampf um den Klassenerhalt so wichtige Partie bei der SpVg. Bayreuth wird an diesem Sonntag um 13 Uhr angepfiffen. Für die Fans ein ungünstiger Termin, oder, Thorsten Nöthling? &bdquo;Ich bin überrascht, wie viele von uns die Mannschaft unterstützen wollen“, antwortet der mit &bdquo;gut 50 Schlachtenbummlern“ rechnende Fanbeauftragte des Tabellendreizehnten. &bdquo;Und dafür musste ich nicht großartig die Werbetrommel rühren. Manch einer hat sich wohl gedacht, Bayreuth ist schön, da mache ich mal einen Wochenendtrip hin. Und andere sagen sich, dass sie das locker an einem Tag schaffen.“ 50 Anhänger, das sei zwar im Vergleich zu den Fanscharen, die in der 3. Liga regelmäßig den Traditionsvereinen folgen, eine überschaubare Zahl, räumt Nöthling ein. &bdquo;Aber für unseren kleinen Club ist das gar nicht so schlecht.“ Die meisten würden sich mit dem Auto auf die 409 Kilometer über die A7 und die A 70 machen, denn ein Fanbus würde nicht eingesetzt und die Bahnverbindung sei nicht wirklich günstig. &bdquo;Abfahrt ist zwar schon um 7.30 Uhr, aber bei Verspätungen wird es knapp, bis zum Anpfiff im Hans-Walter-Wild-Stadion zu sein.“ Zurück kämen Zugfahrer auch erst um 23.30 Uhr. &bdquo;Vor jedem Auswärtsspiel frage ich bei den Vorsitzenden unserer Fanclubs, also Pascal Frickenstein von &bdquo;Der harte Kern“, Florian Hauphoff von &bdquo;Curia“ und Sven Schukies von &bdquo;1924“ ab, wie sie das Interesse, mitzufahren, einschätzen“, berichtet der Fan-Beauftragte. Die Mitgliederzahlen dieser Clubs – 85, 25 und 20 – entsprächen im Prinzip auch dem Potenzial an Anhängern, das grundsätzlich bereit ist, weite Fahrten auf sich zu nehmen. In Dortmund standen 700 Verler hinter unserer Mannschaft &bdquo;Aber wir hatten natürlich auch schon ganz andere Zahlen. Als es am Ende der letzten Saison in Dortmund um den Klassenerhalt ging, standen 700 Verler hinter unserer Mannschaft. Offiziell, denn ich glaube, dass es sogar noch ein paar mehr waren.“ Ganz anders sah das indes bei der 1:5-Klatsche in Halle im September aus, als zwei Curia-Mitglieder einsam auf der Gästetribüne standen – immerhin mit einem Spruchband. Prinzipiell gern mitgenommen würden Spiele in attraktiven Städten, vor allem in München. &bdquo;Weil die halt immer eine Reise wert sind“, erklärt Nöthling. Umso schwerer sei es, Supporter für Auswärtsspiele an Freitag- oder Montagabenden zu finden. &bdquo;Und das ist ja auch verständlich, obwohl es die gute Regelung gibt, dass an Wochentagen nur Partien zwischen Teams angesetzt werden, deren Herkunftsorte nicht weiter als 300 Kilometer auseinanderliegen.“ Am 9. November sind die Schwarzweißen an einem Mittwoch unterwegs. &bdquo;Allerdings nur bis Osnabrück“, erklärt Nöthling, &bdquo;deshalb dürfte da trotzdem viel gehen“. Im Vorfeld werde er sich dann pflichtgemäß schlau machen, wie viele SCV-Fans ihr Team unterstützen wollen. &bdquo;Darüber tausche ich mich ja vor jedem Spiel mit den Fan- und Sicherheitsbeauftragten des gegnerischen Vereins aus, damit die sich vorbereiten können. Bei unseren Heimspielen läuft das übrigens andersherum genauso.“ Sehr erleichternd für seine Arbeit sei, dass es im Gefolge des SC Verl zwar ein paar temperamentvolle, aber keine sogenannten gewaltbereiten Fans gäbe und es schon die absolute und viel diskutierte Ausnahme sei, wenn einmal Bengalos oder Kanonenschläge gezündet würden. Im Grunde haben die Anhänger des SC Verl nur Auswärtsspiele Für Nöthling, der nach dem Motto &bdquo;am Wochenende vor Ort ist die Kür, in der Woche zu Hause ist die Pflicht“ fast immer auch selbst mit von der Auswärtspartie ist, hat dieses obligatorische Vorspiel über den Sicherheitsaspekt hinaus auch ganz praktische Vorteile. &bdquo;Viele Vereine machen doch gar keine Tageskassen mehr für Gästefans auf. Sie erwarten, dass die Tickets online gebucht werden. Das ist ja auch vernünftig und dabei helfen wir natürlich gern.“ Eine harte Saison überstehen müssten die Anhänger des SC Verl, weil sie im Grunde nur Auswärtsspiele haben, findet Nöthling. Für die Heimpartien in Paderborn würde der Verein zwar für fünf Euro pro Nase einen Fanbus einsetzen und die Unterstützung in der Home-Deluxe-Arena sei bislang ja auch ganz ordentlich, sagt der dort zusätzlich als Stadionsprecher fungierende Fan-Beauftragte. &bdquo;Aber man merkt unseren Leuten schon an, dass sie der Fertigstellung der Sportclub-Arena entgegenfiebern und es kaum erwarten können, wieder richtige Heimspiele zu haben.“

Mehr zum Thema