3. Liga SC Verl startet in die Vorbereitung: Alles, was Fans jetzt wissen müssen

Verl. Der SC Verl ist auf der Sportanlage Zum Furlbach in Kaunitz in die Vorbereitung auf die neue Drittliga-Spielzeit eingestiegen. Aufwärmen. Passübungen. Dann ein kurzes Trainingsspiel. Rund eineinhalb Stunden dauerte es, ehe die erste Trainingseinheit der Saison auch schon wieder beendet war. Der erste Eindruck von Trainer Mitch Kniat: "Sehr gut." Er selbst wirkte auf dem Trainingsplatz kommunikativ, machte klare Ansagen. Seine Spieler? Auf den ersten Blick aufmerksam und motiviert. Am Rande der Einheit hat sich diese Zeitung mit dem Vorstand Sport der Verler, Raimund Bertels, dem Sportlichen Leiter Sebastian Lange sowie mit Mitch Kniat unterhalten. Dabei ging es um die Kaderplanung, das Saisonziel und Finanzen. Im folgenden ein Überblick über alle Themen rund um den Sportclub. Die Kaderplanung Eines steht fest: Den finalen Kader haben die Anhänger des SC Verl beim Trainingsauftakt noch nicht gesehen. "Es wird noch etwas passieren", kündigte Sebastian Lange an. Mit zwei bis drei Spielern seien die Verhandlungen so weit fortgeschritten, dass in Kürze Vollzug vermeldet werden könne. Es werde noch ein Linksverteidiger gesucht, außerdem ein Angreifer der für mehrere Tore gut ist. In der bis zum Trainingsauftakt offenen Torwartfrage ist zumindest ein wenig Licht ins Dunkle eingekehrt: Die Nummer eins der vergangenen Spielzeit, Niclas Thiede, war vor Ort und trainierte mit der Mannschaft mit. Wenn die Unterschrift auch noch nicht gesetzt ist: Er soll gehalten werden. Nicht mit dabei war derweil Robin Brüseke. Der langjährige Torhüter des Sportclubs fehlte aber nicht etwa wegen einer Verletzung oder einer Erkrankung. Vielmehr sei der Ausgang der Vertragsgespräche zwischen ihm und Lange offen. "Es geht auch um's Finanzielle", so der Sportliche Leiter kurz angehalten. Ob Robin Brüseke noch einmal im Trikot des SCV zu sehen sein wird, ist offen. Lesen Sie auch: Wird der SC Verl jetzt zum Farmteam des SC Paderborn? Neben den schon kommunizierten Neuzugängen, gesellte sich auch Eduard Probst, bislang SV Westfalia Rhynern (Oberliga), zum Training der Verler hinzu. Sein Transfer wurde am Donnerstagnachmittag offiziell gemacht. Während die Vertragsverlängerung mit Tom Baack nur noch Formsache zu sein scheint, ist die Zukunft von Lukas Petkov weiterhin unklar. Derzeit weilt er in Augsburg beim FC. Ob der Verein Interesse daran hat, Petkov endgültig an die Verler abzugeben, ist ungewiss. Wohl wird sich Neu-Trainer Enrico Maaßen zunächst ein Bild von Petkov im Training machen wollen, ehe eine Entscheidung getroffen wird. Lukas Petkov war in der vergangenen Saison vom Sportclub lediglich ausgeliehen. Iker Luis Kohl, Fabian Pekruhl und Tim Matuschewsky kommen zudem aus der U21 der Verler aus der Westfalenliga hoch und werden künftig regelmäßig am Training der Profis teilnehmen dürfen. Zum Kader des SC Verl gehören zunächst auch noch Oliver Issa Schmitt und Pascal Steinwender. Bei beiden stehen die Zeichen aber wohl eher auf Trennung. Joel Grodowski und Barne Pernot fehlten krankheits- und verletzungsbedingt beim Trainingsauftakt. Das Trainerteam Das Trainerteam der Verler bleibt bis auf eine Ausnahme bestehen. Lediglich Fynn Müller wurde als neuer Torwarttrainer von den Sportfreunden Lotte verpflichtet. Neuer Videoanalyst der Verler wird Janik Steringer. Fun-Fact: Steringer spielt selbst Fußball in der Innenverteidigung von Oberligist FC Gütersloh. Die Hierarchie Mael Corboz bleibt Spielführer des Sportclubs. "Was dahinter passiert, wird gewählt", sagt Trainer Mitch Kniat. Corboz aber übe seine Rolle gut aus und stehe demnach nicht zur Debatte. Die Qualität Reicht es, ausschließlich Spieler aus der Ober- und Regionalliga zu verpflichten, um am Ende der Drittligasaison den Klassenerhalt feiern zu können? Die Verantwortlichen haben bei den Transfers vor allem auf die Entwicklungsfähigkeit von Spielern geschaut, so Lange. Jeder der Neuzugänge habe das Potenzial auch in der 3. Liga Fuß zu fassen. Es gelte, sie schnell in das Team zu integrieren und sich auf die Verler Tugenden zu konzentrieren. Eine davon lautet Powerfußball. "Alle neuen Spieler können eine hohe Intensität gehen", ist sich Mitch Kniat sicher. Der Angriffsfußball der Verler solle schnell von den Zugängen adaptiert werden. "Hier können sie den nächsten Schritt gehen und sich entwickeln", so das Ziel des Trainers. Die Erfahrung Bis auf Torge Paetow (26) sind alle Zugänge des SC Verl 23 Jahre alt oder jünger. Für Sebastian Lange und Mitch Kniat stellt das geringe Durchschnittsalter der Mannschaft überhaupt kein Problem dar. "Qualität ist keine Frage des Alters", sagt Lange. Der Sportclub wolle Spieler weiterentwickeln und sie besser machen. "Und genau das macht uns für junge Spieler interessant", so Kniat. Ob noch ein erfahrener Akteur, wie es in den vergangenen Jahren beispielsweise Zlatko Janjic oder Mahir Saglik waren, zum Tross des SCV hinzustoßen werden, beantwortete Lange mit einem Lächeln auf dem Gesicht. "Schauen wir mal", sagte er. "Die Transferphase ist noch lang." Die Identifikation Daniel Mikic verlängerte vor wenigen Tagen seinen Vertrag beim Sportclub Verl. Ob Robin Brüseke noch länger in Verl bleibt, ist unklar. Fest steht aber: Neben diesen beiden Spielern verfügt der Sportclub über keinen einzigen Akteur mehr, der bereits einen längeren Weg mit Club und Fans mitgegangen ist. "Das ist ein echtes Problem", sagt Raimund Bertels im Gespräch. "Wir hoffen irgendwann darauf, dass wir in der 3. Liga so arbeiten können, wie wir es noch in der Regionalliga getan haben." Soll heißen: Wenn sich der SC Verl dauerhaft in Liga 3 etabliert, steigt die Wahrscheinlichkeit, Spieler auch längerfristig wieder an den Verein binden zu können. Derzeit werde Verl von Spielern aber noch als Sprungbrett wahrgenommen. "Viele denken bei der Ankunft schon einen Schritt weiter", gibt Bertels zu, fügt aber an: "Grundsätzlich haben wir sehr gute Charaktere verpflichtet." Identifikation werde letztlich aber auch vom Trainerteam vorgelebt, so dass sich neue Spieler schnell integrieren würden. Der Etat Im vergangenen Jahr stand dem SC Verl ein Etat von etwa vier Millionen Euro zur Verfügung. "In diesem Jahr ist er ganz leicht gestiegen", sagt Bertels. Gleichzeitig seien aber auch Kosten gestiegen. Exakte Zahlen konnte Bertels noch nicht nennen. Das liege daran, dass zum jetztigen Stand noch unklar ist, wie viele Heimspiele der SC Verl in Paderborn austragen muss. Für jede Partie fallen Kosten an. "Außerdem führen wir noch Gespräche mit Sponsoren. Können diese erfolgreich abgeschlossen werden, besteht die Möglichkeit, den Etat zu erhöhen." Das Saisonziel "Unser Hauptziel wird es sein, dass wir uns weiterentwickeln", sagt Mitch Kniat. Auf die gute Arbeit aus der Schlussphase der vergangenen Spielzeit wolle er aufbauen. "Es kann sein, dass man zwei Plätze besser ist, dabei aber schlechteren Fußball spielt. Damit wäre ich dann aber nicht zufrieden." Nichtsdestotrotz solle der Klassenerhalt in dieser Saison früher dingfest gemacht werden als im vergangenen Jahr.

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