SC Verl / SC Paderborn Schon fünf Transfers: Wird der SC Verl jetzt zum Farmteam des SC Paderborn?

Verl/Paderborn. Unmittelbar vor dem Trainingsauftakt des SC Verl hat Sebastian Lange ein paar anspruchsvolle Tage vor sich. Wenn der Sportclub am Donnerstag um 11 Uhr in Kaunitz auf dem Sportplatz Zum Furlbach die Vorbereitung auf die anstehende Drittligasaison angeht, soll schließlich ein komplettes Team auf dem Rasen stehen. Neun Spieler haben den Sportclub bereits verlassen. Bei sechs Akteuren laufen die Verträge aus. Dem stehen zehn Zugänge gegenüber. Lange aber ist zuversichtlich und kündigt an: "In den nächsten Tagen bis zum Trainingsauftakt wird noch viel passieren." Einige Spieler des SC Verl könnten schon bald verlängern Was die auslaufenden Verträge von Niclas Thiede, Robin Brüseke, Frederik Lach, Daniel Mikic,Tom Baack und Lukas Petkov angeht, sei Lange zuversichtlich, schon bald "positive Nachrichten" verkünden zu können. Ob jeder der genannten Spieler verlängert, lässt sich der Sportliche Leiter aber nicht entlocken. Es bleibt Raum für Spekulationen. Auch Robin Brüseke verkündet auf Anfrage lediglich: "Wir sind in Gesprächen." Der Ausgang sei offen. Emanuel Mirchev verlässt den Sportclub derweil sicher. Damit endet die Zusammenarbeit mit dem bulgarischen Juniorennationalspieler nach nur einem Jahr. Mirchev war zuvor vom Hamburger SV an die Poststraße gekommen. Er ist der neunte Abgang der Verler. Mit Jesse Edem Tugbenyo hat der SC Verl am Dienstag einen neuen Verteidiger präsentiert. Der 22-Jährige kommt als Leihgabe aus Paderborn. Und auch der junge Franzose Presley Pululu wechselt vom SCP II an den Ölbach. Die beiden Spieler sollen aber nicht die letzten Neuzugänge des Sportclubs bleiben. Sehr wahrscheinlich wird in den kommenden Tagen noch mindestens ein weiterer Akteur zum Tross des SCV dazustoßen, sagt Sebastian Lange. "Beim Trainingsauftakt wird für die Öffentlichkeit einiges klarer", erklärt er im Gespräch. Große Namen in Form von ehemaligen Bundesligaspielern wird es beim Sportclub in dieser Saison aber nicht geben. Wichtiger sei es, dass Neuverpflichtungen in die Spielphilosophie des Clubs und des Trainers passen. Warum der SC Verl gerne beim SC Paderborn 07 zugreift Mit Blick auf die Transfers fällt auch auf: Fünf von bislang zehn Zugängen kommen vom SC Paderborn 07. Wladimir Wagner, Koray Dag, Mateo Biondic und eben Tugbenyo kennen Coach Mitch Kniat bereits allesamt aus ihrer Zeit bei der Zweitvertretung der Paderborner. Auch kooperiert der SC Verl in anderen Bereichen mit dem SC Paderborn 07 und spielt zum Beispiel seine Heimspiele in der 3. Liga vorerst weiterhin in der Paderborner Home Deluxe Arena. Kritiker könnten jetzt sagen, dass der eine Sportclub zum Farmteam, also einer Kaderschmiede, des anderen Sportclubs verkommt. Schließlich sammelten jüngst auch Sebastian Schonlau und Ron Schallenberg wichtige Spielpraxis in Verl, solange bis ihre Leihe endete und sie sich anschließend bei den Profis in Paderborn durchsetzten. Schallenberg ist mittlerweile Kapitän in Paderborn, Schonlau spielt ebenfalls als Mannschaftsführer für den Hamburger SV. Sebastian Lange will vom Farmteam SC Verl aber nichts hören. Im Gespräch erklärt er, wie die zahlreichen SCP-Transfers zustande gekommen sind: "Die zweite Mannschaft von Paderborn hat einfach so gut gespielt, dass wir hinschauen mussten. Auch haben diese Spieler den Vorteil, dass sie den Cheftrainer schon kennen." Sebastian Lange war einst selbst beim SC Paderborn aktiv Außerdem schnürte Lange einst selbst seine Fußballschuhe für den SCP und stand immerhin für vier Spiele bei der ersten Mannschaft im Tor. "Ich bin sogar seit 25 Jahren Mitglied. Mein Vater und auch mein Opa haben für Paderborn gespielt. Es bestehen einfach enge Kontakte zum Verein." Im Weiteren verfüge ausschließlich der SC Paderborn innerhalb der Region OWL über eine vergleichsweise hochklassig spielende zweite Mannschaft. "Arminia hat das zum Beispiel nicht", sagt Lange. Zwangsläufig würde man da als Drittligist aus der Umgebung eher in Richtung Pader schauen. Zur Transferpolitik des SC Verl gehört auch, vorwiegend in unteren Ligen aktiv zu werden. "Man weiß nie, wie schnell die Neuzugänge dann auch einen Drittligafußball spielen werden", sagt der Sportliche Leiter. Der SCV wolle aber vor allem entwicklungsfähige Akteure verpflichten, die Potenzial haben. "Letztlich ist es immer ein Entwicklungsprozess", so Lange. Die Vergangenheit habe aber gezeigt, dass der Sportclub mit diesem Konzept auch im Profibereich bestehen könne.

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