Verl Weitere Details zum Umbau der Sportclub-Arena des SC Verl bekannt

Verl. Der Vorschlag der Stadt Verl, gemeinsam mit dem SC Verl eine Stadiongesellschaft für die Sportclub-Arena zu gründen und 4 Millionen Euro als Kapitaleinlage bereitzustellen, um den Umbau des Stadions in eine drittligafähige Spielstätte mitzufinanzieren, stößt in der Politik nicht auf Widerspruch. In der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am Dienstagabend stellten die Verwaltung und die sie beratenden Rechtsanwälte und Steuerberater das Modell vor. Ein finanzielles Risiko für die Kommune sehen die Fachleute nicht. Die Entscheidung fällt in der Ratssitzung am 21. Juni. Damit die Stadt nicht mit Vergabe- und EU-Beihilferecht in Konflikt gerät, soll die Stadiongesellschaft in der Rechtsform einer GmbH und Co. KG gegründet werden. Die Kommune wird einen 40-prozentigen Anteil halten, der SC Verl die übrigen 60 Prozent. Gesellschafterin wird eine GmbH, die lediglich mit 25.000 Euro haftet. Steuerliche Vorteile Die Stadt bringt das Grundstück mit Stadion als Einlage in die Stadiongesellschaft ein. Beides soll dem gesellschafterbezogenen Rücklagenkonto der Kommune anschließend zugeschrieben werden. Damit die Stadt beihilferechtlich nicht als &bdquo;bestimmend“ gelten kann, wird ihr Zuschuss bei 4 Millionen Euro gedeckelt. Er liegt damit unterhalb der Schwelle von 50 Prozent der prognostizierten Baukosten. Steuerlich wie in Haftungsfragen bringe diese Konstruktion Vorteile, erläuterte der Herforder Rechtsanwalt und Steuerberater Philipp Hillebrand vor dem Haupt- und Finanzausschuss. Die Nachfrage des Grünen-Ratsherrn Thorsten Rohde, welches Risiko die Stadt im Falle einer Insolvenz der Stadiongesellschaft oder des SC Verl eingeht, beantwortete Hillebrand eindeutig: &bdquo;Ich kann mir nicht einen Fall vorstellen, wo die Stadt Schaden davontragen könnte.“ Lesen Sie auch: Flutlicht wird zur größten Herausforderung beim Umbau der Sportclub-Arena in Verl Und was passiert, wenn der Verein zahlungsunfähig sein wird? Sollte der Verein tatsächlich einmal zahlungsunfähig sein und den Spielbetrieb einstellen müssen, erhalte die Stadt ihr Stadion zurück. Auch der Zuschuss in Höhe von 4 Millionen Euro sei dann nicht verloren, sondern in eine kommunale Immobilie investiert. Einzig die Politik müsse mit einem Nachteil leben, sagte Bürgermeister Michael Esken. &bdquo;Der Einfluss des Rates darauf, was mit dem Stadion passiert, wird geringer.“ Dieser Einfluss sei quasi an die Gesellschaft outgesourct. Es gibt ein sportliches Risiko Aber natürlich gibt es ein sportliches Risiko. Im Falle eines Abstiegs in die Regionalliga &bdquo;hätte man diese Investitionen zu diesem Zeitpunkt nicht gebraucht“, sagte Rechtsanwalt Marc Dinkhoff von der Kanzlei Wolter Hoppenberg, die die Stadt Verl schon beim Erstausbau des Stadions 2016 beraten hatte. &bdquo;Und die Stadiongesellschaft wir dann vom Verein eine geringere Nutzungsentschädigung erhalten. Sie wird anders wirtschaften müssen“, so Esken. Der Sprecher des Verwaltungsrats des SC Verl, André Theilmeier, stellte allerdings klar, dass der Verein auch in der Regionalliga nicht in einem überdimensionierten Stadion spielen würde. &bdquo;Das Stadion ist dann so modernisiert, dass es auch für die Regionalliga ein angemessenes Stadion ist. Wir bauen hier nichts Abgedrehtes hin.“ Größte Teilinvestitionen stelle der neuen Rasen mit der Rasenheizung dar. Rasen müsste ersetzt werden Laut Theilmeier kostet allein dies mehr als 1,2 Millionen Euro; den Anschluss an das Fernwärmenetz noch nicht mitgerechnet. Der heutige Rasen sei allerdings &bdquo;auf“ und müsse sowieso ersetzt werden, der neue könne &bdquo;mindestens 15 Jahre auf seinem Niveau gehalten werden“. Die Stadiongesellschaft werde so aufgestellt sein, dass sie kein Zuschussbetrieb wird, so Theilmeier weiter. &bdquo;In der 3. Liga wird das gut gelingen, in der Regionalliga wird es nicht einfach werden.“ Aber beim SC Verl habe &bdquo;niemand ein Interesse daran, das Ding an die Wand zu fahren. Dann würde sich der Verein seiner sportlichen Heimat berauben.“ "Jedes Spiel, das wir nicht in Verl spielen können, wird uns rund 30.000 Euro kosten" Eine Alternative zu dem Konstrukt sieht die Stadt ohnehin nicht. &bdquo;Müssten wir das Stadion selbst ertüchtigen, wären wir in drei Jahren noch nicht fertig damit“, sagte Esken. Man wage den &bdquo;juristischen Hochseilakt, damit wir jetzt ans Bauen kommen“. Theilmeier hofft, dass noch in der Rückrunde &bdquo;ab Februar, spätestens März nächsten Jahres“ das erste Heimspiel in der umgebauten Sportclub-Arena wird stattfinden können. Aktuell weicht der SC Verl in die Benteler-Arena nach Paderborn aus. Das allerdings ist eine kostspielige Angelegenheit. &bdquo;Jedes Spiel, das wir nicht in Verl spielen können, wird uns rund 30.000 Euro kosten“, so Theilmeier.

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