Fußball SC Verl siegt gegen den BVB II und verlässt die Abstiegsränge der 3. Liga

Dortmund/Verl. Glück und Pech gleichen sich im Laufe einer Saison aus. So lautet eine der nie bewiesenen, aber unwiderlegbaren großen Fußball-Weisheiten. Am 13. Februar hat Leandro Putaro vom SC Verl in der Nachspielzeit gegen Viktoria Berlin einen Strafstoß verschossen. Es blieb beim 1:1. Die total verunsichert, für manche sogar schon leblos wirkenden Schwarzweißen steckten knietief im Abstiegskampf der 3. Liga. Trainer Rino Capretti wurde entlassen und Mitch Kniat vom SC Paderborn II geholt, um zu retten, was zu diesem Zeitpunkt nur noch schwer zu retten schien. Elf Spiele, vier Siege und ein Unentschieden später hat der Verler Torwart Niclas Thiede am Freitag in der 4. Minute der Nachspielzeit bei einer 2:1-Führung gegen Borussia Dortmund II einen von Franz Pfanne scharf geschossenen Handelfmeter abgewehrt und einen &bdquo;Dreier" gesichert, mit dem der SC Verl diesem Klassenerhalt einen riesigen Schritt nähergekommen ist. &bdquo;Holen wir am Samstag gegen Duisburg auch nur einen Punkt, können unsere Konkurrenten machen was sie wollen, dann bleiben wir drin", jubelte Raimund Bertels. Aber der Sportvorstand räumte auch sofort ein: &bdquo;Allerdings bin ich jetzt schon reif für die Rente, denn solche Spiele wie heute kannst du eigentlich nicht aushalten." &bdquo;Samstag und Sonntag haben die Jungs frei. Dann beginnt die Arbeit für das Finale" Tatsächlich hatten die Verler auf ihrem eh schon wilden Ritt durch die Saison 2021/22 angetrieben von mindestens 350 sangesfreudigen Fans unter den gut 3.000 Zuschauern im gewaltigen, 81.000 Besucher fassenden Signal-Iduna-Parks noch einmal Vollgas gegeben. Nach dem Spektakel trat jedoch ausgerechnet der auf die Bremse, der wieder für Leidenschaft, Zuversicht und Stabilität gesorgt hat. &bdquo;Es ist zu früh, um zu feiern. Noch haben wir nichts erreicht", mahnte Mitch Kniat. &bdquo;Samstag und Sonntag haben die Jungs frei. Dann beginnt die Arbeit für das Finale", kündigte der Coach an, als sich seine Spieler noch freudetrunken bei ihren Anhängern bedankten. Die hatten schließlich in der beeindruckenden Akustik des riesigen Stadions zumindest ein Unentschieden gegen den BVB-Block auf der &bdquo;Süd" erreicht. Auch wenn der Verler Coach &bdquo;meine Erleichterung gar nicht in Worte fassen" konnte, bei seiner Mahnung hatte Kniat natürlich vor Augen, dass die Schwarzweißen auch in Dortmund beinahe wieder an ihren offenkundigen Schwächen gescheitert wären. In der Halbzeitpause brauchte es jedenfalls ein gewaltiges Donnerwetter, um sie auf Kurs zu bringen. Der Trainer habe sie &bdquo;aufgerichtet", erzählte Lukas Petkov. &bdquo;Der Trainer hat uns den Arsch aufgerissen", wurde Niclas Thiede deutlicher. &bdquo;Der Trainer hat seine Spieler gefragt, ob sie ihn verarschen wollen", erzählte der Schiedsrichter-beobachter, als er sich aus den neben der Verler Kabine liegenden Räumlichkeiten für die Unparteiischen &bdquo;wegen des Lärms" auf die Pressetribüne zurückgezogen hatte. &bdquo;Das kriegen wir einfach nicht raus" Vielleicht war es aber doch nur so wie Kniat (&bdquo;Ich habe ein paar Dinge zurechtgerückt") selbst von seiner von Kapitän Mael Corboz mit ebenso deutlichen Worten unterstützten Ansprache berichtete. Auf jeden Fall stand nach der Pause eine andere Verler Mannschaft auf dem Platz, als jene, die sich zwar engagiert gegen spielerisch und läuferisch überlegende Borussen verteidigt hatte, aber nach einem bösen Schnitzer durch das 0:1 durch Tachie kassiert hatte (40.). &bdquo;Das kriegen wir einfach nicht raus. Statt den Ball wegzuschlagen, spielt der Pernot einen Rückpass auf Thiede und der passt den schon bedrängten Tom Baack an und die Dortmunder sagen Danke." Raimund Bertels grauste es noch nach Spielschluss. Angetrieben von Kasim Rahibic, der für den dieses Mal wirkungslosen Ron Berlinski eingewechselt worden war, kannten die Verler nur noch eine Richtung: Nach vorn. Bei den Treffern von Rabihic nach einem feinen Doppelpass mit Putaro zum 1:1 (56.) und von Lukas Petkov nach einem womöglich ungewollten, nichtsdestotrotz erfolgreichen Doppelpass mit Baack zum 2:1 (62.) blitzte ganz hell auf, wieviel spielerische Klasse in dieser Mannschaft steckt. Noch vielversprechender war jedoch, dass die Gäste alles im Griff zu haben schienen, weil die Abwehr sicher stand und sich Tachie auch noch die Gelbrote Karte abholte (75.). "So etwas gibt es nur im Fußball" In der 4. Minute der Nachspielzeit wurden die Verler dann aber von einer dieser Unzulänglichkeiten in ihrer Defensive eingeholt, mit denen sie sich den Abstiegskampf überhaupt erst eingebrockt haben. Aaron Berzel unterschätzte einen langen Ball der Dortmunder, ließ die Kugel aufspringen ging ungeschickt in den Luftkampf gegen Marco Hober und berührte den Ball eindeutig mit dem Unterarm. Schiedsrichter Dr. Martin Thomson wartete den Erfolg von Hobers Schuss ab und entschied dann auf Handelfmeter. Zum ersten Mal an diesem für den SC Verl so denkwürdigen Spiel war es in seinem Fanblock still, mucksmäuschenstill. Umso lauter wurde es dort jedoch als Niclas Thiede die Punkte, den Abend und vielleicht sogar die Saison gerettet hatte. &bdquo;So etwas gibt es nur im Fußball. Aber wir haben in den letzten Wochen hart gearbeitet, haben heute in der 2. Halbzeit alles reingeballert, was wir an Leidenschaft haben und sind belohnt worden", sagte Mitch Kniat, als er nach dem Schlusspfiff &bdquo;erst mal langsam wieder runterkommen" musste. Hier gibt es das Spiel des SC Verl im Live-Ticker-Rückblick: (function(d, s, id) {var js,ijs=d.getElementsByTagName(s)[0];if(d.getElementById(id))return;js=d.createElement(s);js.id=id;js.src="//embed.scribblelive.com/widgets/embed.js";ijs.parentNode.insertBefore(js, ijs);}(document, 'script', 'scrbbl-js'));

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