Bielefeld

Handball-Oberligist TSG A-H Bielefeld gewinnt gegen den Soester TV

Die Reaktion nach dem 8:8 macht Trainer Leif Anton stolz

07.10.2019 | 07.10.2019, 06:00
Abwehrchef auf Abwegen: Dominik Waldhof (am Ball), vor der Saison aus der 2. Bundesliga nach Bielefeld gekommen, und seine Nebenleute stellten erneut eine hervorragende Abwehr. Soest, mit dem bislang zweitbesten Angriff der Liga, biss sich phasenweise die Zähne aus. - © Dennis Angenendt
Abwehrchef auf Abwegen: Dominik Waldhof (am Ball), vor der Saison aus der 2. Bundesliga nach Bielefeld gekommen, und seine Nebenleute stellten erneut eine hervorragende Abwehr. Soest, mit dem bislang zweitbesten Angriff der Liga, biss sich phasenweise die Zähne aus. | © Dennis Angenendt

Bielefeld. Natürlich hatte Soest versucht - die Bördestädter sind so etwas wie die Erfinder des offensiven Verteidigens in der Oberliga -, den körperlich starken Rückraum der TSG A-H Bielefeld mit einer angriffslustigen und teilweise auch knüppelharten Abwehr zu malträtieren. TSG-Trainer Leif Anton nannte es "logisch", seine Mannschaft offensiv anzugreifen, denn: "Aktuell fehlen uns noch die Automatismen. Wir wussten aber auch, dass wir uns mit Tempo und Kreativität ausreichend Chancen erspielen können."

Tatsächlich kam Soest nur einen Augenblick für eine Überraschung in Frage. Am Ende gewann die TSG A-H Bielefeld relativ deutlich mit 34:24 (16:9). "Wir waren sofort da. Das hatten wir uns vorgenommen, und das hat gut funktioniert", sagte TSG-Kapitän Dominik Waldhof. Hatten die Bielefelder bislang immer etwas Zeit gebraucht, um ihren Rhythmus zu finden, roch es in der Seidensticker Halle diesmal nach Blitz-K.o. - 5:1 (10.).

»Wir haben Soest klar gemacht, dass wir das Spiel nicht auf die leichte Schulter nehmen«

Einige Störfeuer entfachte die unkonventionelle Abwehr der Gäste dann aber doch: Luca Sewing, für den am Oberschenkel verletzten Marius Schrage eingewechselt, sammelte unglückliche Momente, aber auch Maximilian Schüttemeyer füllte still und heimlich die Fehlwurfstatistik. Fehler, die Soest den Ausgleich ermöglichten (8:8, 19.). Trainer Anton ordnete seine Mannschaft in einer Auszeit neu, stellte drei Rechtshänder in den Rückraum und sah, wie die Bielefelder von 8:8 auf 15:8 stürmten. "Das macht mich stolz", sagte Anton, der den entscheidenden Impuls in der Abwehr erkannte. Ein Sonderlob bekam Abwehrchef Dominik Waldhof: "Von außen betrachtet sieht man kaum, was Dominik abräumt. Und wie er seine Nebenleute besser macht", erklärte Trainer Anton.

Soest versuchte, den unnachgiebigen Lauf der Gastgeber mit einem siebten Feldspieler aufzuhalten, was Schüttemeyer für die Gastgeber sofort mit einem Wurf ins leere Gästetor bestrafte. Nach Wiederbeginn offenbarte sich, dass sich die Bördestädter mit dem Einsatz des zusätzlichen Angreifers zu Lasten des Torhüters selbst ein Bein gestellt hatten. Twarz, Siebenmeter Maric, Twarz, Twarz und noch einmal Maric lauteten die Stationen bis zur Vorentscheidung. TSG-Torwart Paul Twarz versenkte alle drei Würfe ins leer Tor. "Torwarttore sind immer eine doppelte Bestrafung. Für Soest war das super deprimierend", erkannte Dominik Waldhof, und fügte hinzu: "Wir haben Soest klar gemacht, dass wir das Spiel nicht auf die leichte Schulter nehmen." Nach dem 21:12 (37.) verzichteten die Gäste auf ihr eigenwilliges Experiment, und als sich Co-Trainer Max Loer einen Moment später einwechselte, ging es längst nur noch um Schadensbegrenzung.

Mit 7:1-Punkten und zwei eindrucksvoll herausgespielten Resultaten steht die TSG vor der Herbstpause ordentlich da: "Wir haben die erste Etappe geschafft und viel erlebt. Diese Erfahrungen werden uns in den übrigen Spielen helfen", meint Anton.