Mythos Hermannslauf (6) Höxteraner Feuerwehrmann sammelt Spenden beim Hermannslauf

Bielefeld/Marienmünster. Es wird der dritte &bdquo;Hermann“, den Mathias Schmidt an diesem Sonntag läuft. Von Routine will der Berufsfeuerwehrmann aus dem Kreis Höxter aber nicht sprechen. &bdquo;Dafür ist die Herausforderung zu extrem“, sagt er. Schon in normaler Laufkleidung sind die 31,1 Kilometer durch den Teutoburger Wald sportlicher Kraftakt und mentaler Härtetest. Schmidt aber läuft die anspruchsvolle Strecke in voller Montur. &bdquo;Helm, Jacke und das Flaschensystem wiegen zusammen rund 22 Kilogramm“, berichtet Schmidt. Jeder Tropfen Schweiß bleibe in der Kleidung hängen und mache sie im Laufe des Rennens noch schwerer. &bdquo;Wenn ich das Ziel an der Sparrenburg erreiche, dann brennt es bei mir unterm Helm“, sagt der 36-Jährige, der mit seiner außergewöhnlichen Leistung Spenden für kranke Kinder in Ostwestfalen-Lippe sammelt. Schmidts Verein Drachenpaten springt da ein, wo Kranken- und Pflegekasse nur das Nötigste leisten, damit aber den besonderen Bedarf von Kindern und Jugendlichen mitunter nicht erfüllen. &bdquo;Wir unterstützen Kinder unabhängig von der Art der Krankheit, auch etwa bei Traumata“, erklärt er. Bis zu 12.000 Euro erlaufe er pro Jahr, unter anderem beim von ihm organisierten Höxteraner Feuerwehrlauf. Das Geld komme von Firmen und privaten Spendern gleichermaßen. &bdquo;Ich werde beim Hermann meine Drachenpaten-Flyer dabei haben, kann aber nicht versprechen, dass sie lange frisch aussehen“, sagt Schmidt und lacht. Krampfansätze sind ständige Begleiter Bei seinen ersten beiden Hermannslauf-Teilnahmen kam der Feuerwehrmann jeweils zwischen 4:30 und 4:45 Stunden ins Ziel. &bdquo;Meinen ersten Hermann bin ich aus der kalten Buxe heraus gelaufen und war vollkommen überrascht, wie sehr die vielen Höhenmeter reinkloppen“, erinnert sich Schmidt. Bergauf gehe er; im Laufschritt absolviere er etwas weniger als die Hälfte der Strecke. Krampfansätze seien im späteren Stadium des Rennens seine ständigen Begleiter. &bdquo;Am Tönsberg und an den Lämershagener Treppen muss ich schon genau aufpassen, wie ich mich bewege, damit die Muskeln nicht zumachen.“ In Ausrüstung auch beim Hannover- und Boston-MarathonRund 300 Trainingskilometer habe er im Vorfeld des &bdquo;Hermanns“ abgespult. Viel zu wenig, wie Schmidt selbst findet. Aber irgendetwas komme eben immer dazwischen, bemerkt der Familienvater. Dass er den Teutoklassiker mit voller Feuerwehrausrüstung laufe, finde seine Familie auch nicht wirklich gut. Schmidt sagt aber: &bdquo;Ich weiß, worauf ich mich einlasse.“ Keinen Laufwettkampf sei er je ohne Uniform gelaufen. Mit dem Hannover-Marathon 2013 fing alles an, 2019 reiste er sogar zum Boston-Marathon. Der &bdquo;Hermann“ sei als bedeutendster Lauf der Region und mit seiner abwechslungsreichen Strecke für ihn allerdings besonders reizvoll. &bdquo;Wenn ich vor dem Startschuss am Hermannsdenkmal stehe und hinaufschaue, dann gibt mir das Kraft“, erzählt Schmidt. Neben ihm seien auch weitere Drachenpaten beim Jubiläumslauf mit dabei – jedoch in normaler Laufkleidung. Mathias Schmidt könnte dennoch vor ihnen an der Sparrenburg ankommen. Denn die Organisatoren vom TSVE 1890 Bielefeld erlauben dem Spendenläufer in diesem Jahr, gemeinsam mit den Wanderern schon um 8 Uhr zu starten. &bdquo;Ich hoffe, dass ich an den Verpflegungsstellen um diese Zeit schon etwas zu trinken bekomme“, sagt Schmidt. Dann stehen auch die Chancen gut, dass er am Sonntag gegen 12.40 Uhr mit Feuer unterm Helm als Erster das Ziel erreicht.

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