Blick vom Block

Arminia-Kolumne: Die Blicke müssen sich in der Tabelle eher nach unten richten

Im Derby finden die Arminen kaum Lösungen, meint unser Kolumnist. In Bochum muss sich der DSC etwas einfallen lassen, soll es nicht die nächste Pleite setzen.

Die "Süd" hatte bei der 1:2-Derbypleite von Arminia Bielefeld gegen Preußen Münster keinen Grund zum Feiern. | © Teresa Kröger

01.12.2025 | 01.12.2025, 12:00

„Eines Tages wirst Du da sterben!“ Solch martialische Worte höre ich gelegentlich und immer dann von meiner Frau, wenn ein besonderes oder besonders wichtiges Spiel ansteht und meine „Arminia-Fieberkurve“ schon Tage vorm Spiel exponentiell ansteigt. In dieser Woche war es wieder so weit. Unschwer zu erkennen am höheren Takt eintrudelnder Nachrichten aufs Handy, diversen Telefonaten und der Berichterstattung in den Medien.

Und das nur, weil da eine Mannschaft kommt, die aus unerfindlichen Gründen zu den Gründungsmitgliedern der Bundesliga zählt. Damals zählten sportliche, wirtschaftliche und technische Kriterien bei der Findung der Startmannschaften eine Rolle. Zumindest die technische Ausstattung ist in Telgte West für seitdem sechs Jahrzehnte nicht gepflegt worden. Die in jämmerlichem Zustand befindliche Bezirkssportanlage wird ja nun endlich modernisiert. Selbst das Forum Romanum ist zuletzt in einem besseren Zustand gewesen.

Aber zurück zu den gesundheitlichen Bedenken meiner Ehegattin. Denn natürlich ist ihr Einwand blanker Unsinn. Mein Herz ist nämlich ein Muskel und will regelmäßig trainiert werden, damit derlei Problematiken erst gar nicht auftreten. Und wo ist das besser möglich als bei Arminia? Auf der Süd absolviere ich quasi mein regelmäßiges Kardiotraining und das auch noch an der frischen Luft. Mal abgesehen vom Zigarettenqualm und gelegentlich Pyro-Rauch.

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Zwölf Minuten lang herrschte aus Protest Stille bei den Arminia-Ultras auf der Süd. - © Teresa Kröger
Zwölf Minuten lang herrschte aus Protest Stille bei den Arminia-Ultras auf der Süd. | © Teresa Kröger

Arminias Wechsel funktionieren nicht

So wie auch diesmal. Ganz ehrlich, den 12-Minuten-Stimmungsboykott konnte ich irgendwie noch nachvollziehen, aber dann nach exakt 11:59 Minuten die Silvester-Nacht in beiden Ultrablöcken vorzuziehen, lässt mich von den Ideen der Ultras eher abrücken. Die Beschimpfungen in Fäkalsprache tun noch ihr Übriges dazu.

Zum Spielbericht: Schock kurz vor Schluss – Arminia schenkt Preußen-Derby her

Das hat mich enttäuscht, wie auch die Darbietung unserer Spieler im blauen Hemd. Irgendwie haben sie sich von der in Halbzeit eins teils rustikalen Spielweise der Gäste beeindrucken lassen. Dass da ein Schiedsrichter in seinem vierten (!) Zweitligaspiel zu solch einem Derby geschickt wird und die grün Gekleideten zu elft hat zu Ende spielen lassen, macht es dann leider nicht besser. Das kann sich nur jemand aus Greven oder Ascheberg ausgedacht haben.

Aber wir selbst haben insgesamt kaum eine Lösung gefunden, um gefährlich vor deren Tor zu kommen. Die permanent von zwei Spielern ausgeführten Ecken fügen ihr Übriges zu meinem Frust hinzu. Die Wechsel haben leider auch nicht wirklich gut funktioniert. Sarenren Bazee ist in der Mitte irgendwie verschenkt, Young hatte es regelmäßig mit drei Gegenspielern zu tun und warum dann mit Handwerker nur ein Spieler in den letzten Minuten kam, war für mich nicht zu erschließen.

Der nächste Rivale wartet auf Arminia

Euer Armine von der Süd!