Arminia-Coach Kniat und die Preußen: Eine Rivalität, die schnell gewachsen ist

Bielefeld. Mitch Kniat, Fußballtrainer, gebürtig aus dem äußersten Westen von Nordrhein Westfalen. Seine Profession hat den inzwischen 40-Jährigen schon in den hohen Norden der Republik geführt oder auch an den Harz. Immer wieder blieb er jedoch &bdquo;oben rechts“ in seinem Geburtsbundesland hängen, üblicherweise Ostwestfalen genannt. Ob in Wiedenbrück als Spieler oder als Trainer in Paderborn, Verl und Bielefeld. Hier ist er angekommen. Die scheinbar ewig junge Rivalität zwischen den Oberzentren im Nordwesten und Nordosten des Bundeslandes, Preußen Münster und Arminia Bielefeld, ist auch längst in die DNA des Trainers übergegangen. Umfasst die Bilanz seit den Fünfzigerjahren allein 50 Duelle, so hat Coach Kniat erst vier Spiele mit seinem jeweiligen Team gegen die Münsteraner auf dem Zettel. Die hatten allerdings bisweilen richtungsweisenden Charakter. Alles begann im April 2022 mit einer 0:3-Klatsche im Halbfinale des Westfalenpokals. Hätte Kniat, der damals mit dem SC Verl in die Runde der letzten Vier eingezogen war, das Duell gewonnen, wäre die Tür zu seiner ersten DFB-Pokalteilnahme ein gutes Stück weit offen gewesen. Am Ende setzte sich Rödinghausen im Elfmeterschießen des Finales gegen Münster durch. Revanche 16 Monate nach dem Pokal-Aus Kleiner Exkurs: Damals spielte ein gewisser Joel Grodowski beim SC Verl. Der wechselte später nach Münster und war an den folgenden drei beschriebenen Partien aufseiten der Adler-Träger beteiligt. Aktuell kickt der Stürmer bekanntlich – wieder unter Coach Kniat – beim DSC. Lesen Sie auch: Arminia-Coach Kniat verspricht: Gegen Münster &bdquo;wird die Hütte brennen“ Kniat bekam 16 Monate nach dem Pokal-Aus die Chance zur Revanche – und nutzte sie. Inzwischen Trainer des DSC servierte er die Preußen im ersten Spiel der Drittliga-Saison 2023/2024 mit 4:0 ab. Für den in Bielefeld wenig bekannten Coach war es ein Einstand nach Maß. Als ein Preußen-Bezwinger erlangte der Neue auf der Bank die maximale Beliebtheit unter den Arminia-Fans – vorerst. Denn es war ein trügerischer Saisonstart, wie sich herausstellen sollte. Im Rückspiel, unmittelbar nach der Winterpause, siegten die Münsteraner mit 2:1. Kniat hatte in der Winterpause am System geschraubt und mit Mael Corboz den Kapitän seines Ex-Arbeitgebers Verl auf die Alm geholt. Der Amerikaner brauchte nach dem viel beachteten Wechsel Zeit, um sich einzufinden, und die neue Taktik funktionierte nicht. Siege gegen Münster und Verl öffnen Tür zum DFB-Pokal Es folgten drei weitere Niederlagen (Jahreswechsel-übergreifend waren es fünf Schlappen in Folge) und Kniats Stuhl schien mächtig zu wackeln. Erst ein 3:0 gegen Freiburg II verschaffte dem Coach wieder etwas Luft. Am Ende gelang mit Mühe der Klassenerhalt. Zuvor kam es noch zum nächsten Showdown gegen die Preußen, diesmal wieder im Westfalenpokal-Halbfinale. Diesmal setzte sich Kniat mit seinem Team im Elfmeterschießen gegen den Drittliga-Rivalen, der am Ende in die zweite Liga aufsteigen sollte, durch. Der DSC gewann auch das Endspiel gegen den SC Verl und startete damit den unglaublichen Triumphzug durch den DFB-Pokal, der erst im Finale gestoppt wurde. Seitdem kennt die Fußball-Republik Kniats Namen. Kniats fünftes Spiel als Trainer gegen die Preußen ist eines, in dem wohl kleinere Brötchen gebacken werden. Es geht am Sonntag um 13.30 Uhr nicht um einen Finaleinzug oder gar um seinen Job. Gewonnen werden muss trotzdem. Für jeden Fan steht fest, &bdquo;Telgte West“ erobert auf keinen Fall den Teutoburger Wald. &bdquo;Klassentreffen“ ehemaliger Verler am Rande &bdquo;Das ist ein Derby und bleibt ein Derby“, sagt Kniat und legt nach, dass es sich für ihn persönlich auch &bdquo;zu einhundert Prozent“ so anfühlt. &bdquo;Ich weiß, was auf dem Spiel steht und wie besonders dieses Spiel ist.“ Was vor ein paar Jahren war, sei nicht entscheidend. Kniat, das wird aus seinen Aussagen deutlich, hat sein Team angespitzt, es in der Trainingswoche auch emotional in den Derby-Modus versetzt. Lesen Sie auch: &bdquo;Das Geilste, was es gibt“: Was Ex-Preuße Grodowski über Arminias Derby sagt Ganz nebenbei kommt es am Sonntag noch zum Wiedersehen etlicher ehemaliger Verler. Paetow, Benger, Lokotsch, Batista Meier, Corboz, Lannert, Grodowski und die Trainer Ende, Kniat sowie dessen Co-Trainer Jara und Steringer haben in verschiedenen Konstellationen eine gemeinsame Vergangenheit beim SC Verl. &bdquo;Es wird ein altes Klassentreffen, aber das hat nichts mehr mit dem SC Verl zu tun. Es ist schön, die Leute wiederzusehen. Aber in diesem Derby ist das nicht für irgendwas aussagekräftig“, meint Kniat.

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