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Liga ändert Nachspielzeit-Regel: Stadionbesucher in Bielefeld und Paderborn profitieren

Wie lange noch? Fans von Arminia Bielefeld und dem SC Paderborn werden sich diese Frage bald wohl nicht mehr stellen müssen.

Wie lange nachgespielt wird, darf wie hier bei einer Arminia-Heimpartie in Bielefeld angezeigt werden. Mitlaufen darf die Nachspielzeit aber nicht. | © Teresa Kröger

14.11.2025 | 14.11.2025, 09:00

Frankfurt/Main/Bielefeld/Paderborn. Die Nachspielzeit soll in Zukunft sekundengenau auf den Videowänden der Stadien in der 1. und 2. Fußball-Bundesliga für alle sichtbar bis zum Schlusspfiff mitlaufen. Ein Sprecher der Deutschen Fußball Liga (DFL) erklärte der Funke-Mediengruppe auf Nachfrage, „vorbehaltlich der Zustimmung der DFL-Mitgliederversammlung im Dezember, tritt die Änderung zum 1. Januar 2026 in Kraft“.

Bislang wird die Uhr nach 45 und 90 Minuten gestoppt, für Fans und Mannschaften wird zusätzlich nur die Gesamtdauer der geplanten Nachspielzeit angezeigt.

Für die Neuregelung ist eine Änderung der Spielordnung erforderlich. Bisher heißt es im Abschnitt III, Paragraf 9 der DFL-Spielordnung: „Zeitanzeiger mit besonderem Laufwerk (2 x 45 Minuten) können in Betrieb genommen werden. Der Zeitanzeiger muss in der Stellung 45.00 Minuten beziehungsweise 90.00 Minuten gestoppt werden.“

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TV-Zuschauer haben derzeit noch einen Vorteil

Das soll sich ab dem 1. Januar nun ändern, wie die DFL auf Anfrage dieser Redaktion mitteilte. „Zur Steigerung der Transparenz von Schiedsrichter-Entscheidungen und als verbesserter Service für Stadionbesucher soll die Spielordnung künftig geändert werden. In Zukunft soll die Anzeige der Spielzeit nach Ablauf der regulären Spielzeit (45.00/90.00 Minuten, d. Red.) gestoppt und die bereits abgelaufene Nachspielzeit gesondert dargestellt werden“, heißt es.

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Bislang ist es so, dass TV-Zuschauer gegenüber den Stadionbesuchern hinsichtlich der Nachspielzeit besser informiert sind. Denn die eingeblendete Uhr im Fernsehen tickt auch nach der 45. beziehungsweise 90. Minute weiter. Während der TV-Zuschauer mit einem Blick an den oberen Bildschirmrand genau identifizieren kann, wie lange sein Team noch zu überstehen hat, tappt der Fan auf der Tribüne ebenso wie der Spieler auf dem Feld im Dunkel.

Da muss auch der Linienrichter auf die Uhr gucken: In dieser Saison lassen die Schiedsrichter oft lange nachspielen. - © picture alliance/dpa
Da muss auch der Linienrichter auf die Uhr gucken: In dieser Saison lassen die Schiedsrichter oft lange nachspielen. | © picture alliance/dpa

Was Arminia und der SC Paderborn zum Thema sagen

„Es ist schwierig, das zu überblicken. Wenn es zwölf Minuten Nachspielzeit gibt, weiß man nach sieben Minuten nicht, dass noch fünf sind. Man fragt dann draußen oder den Schiedsrichter“, beschreibt Arminia Bielefelds Angreifer Joel Grodowski den Ist-Zustand.

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SC Paderborns Trainer Ralf Kettemann war bisher gar nicht bewusst, dass die Uhr im Stadion stoppt. „Dann freue ich mich jetzt eben auf dieses Projekt“, sagt er.

Die endgültige Dauer der Nachspielzeit liegt auch nach der Reform im Ermessen der Schiedsrichter. Sollte es beispielsweise während der Nachspielzeit zu weiteren Unterbrechungen kommen, können die Unparteiischen die nachgespielte Zeit verlängern.

Erstellt mit Inhalten von dpa und sid.