0:2 gegen Freiburg II Arminia-Trainer Kniat über die Fans: "Mich können sie gerne auspfeifen"

Bielefeld. "Wir werden gegen Freiburg einen guten Schritt nach vorne machen." Mit Zuversicht verabschiedete sich Arminia Bielefelds Trainer Mitch Kniat vor knapp zwei Wochen in die Länderspielpause. Nach dem 0:2 im Drittliga-Heimspiel gegen Freiburg II ist klar, dass sich diese Hoffnung nicht erfüllte. In der Partie gegen den bis dato Tabellenletzten trat der DSC bestenfalls auf der Stelle, sie war eher ein Schritt zurück. Entsprechend ernüchtert fiel auch Kniats Fazit aus. "Ich bin sehr enttäuscht. Die erste Heimniederlage tut extrem weh", sagte der 37-Jährige. Die Gründe für die Pleite lagen vor allem im ersten Spielabschnitt. In der Defensive leisteten sich die Arminen einen Aussetzer in Person von Aygün Yildirim und ließen in der Vorwärtsbewegung so ziemlich alles vermissen. Intensität, Tempo, Aggressivität: Attribute, die das Arminia-Spiel zu Saisonbeginn noch ausgezeichnet hatten, fehlten gegen die Breisgauer bis zur Pause beinahe gänzlich. "In der ersten Halbzeit waren wir mehr oder weniger nicht auf dem Platz", fasste Kniat zusammen. Im Detail bemängelte der Coach, dass seine Mannschaft versucht habe, "die Bälle im Zentrum durchzupressen, obwohl die da echt kompakt waren". Die daraus resultierenden Ballverluste "taten echt weh". Arminia-Offensive startet zu spät Erst mit den Umstellungen zur Pause wurde das Spiel der Arminen klar besser. "Wir haben ein paar Sachen angepasst und die zweite Halbzeit ging klar an uns." Das Spiel über die Außenbahnen hatte nun mehr Zug, im Zentrum agierte Fabian Klos zudem deutlich präsenter als noch Vorgänger Manuel Wintzheimer. "Wir sind mehr über die Flügel gekommen und haben so auch unsere meisten Torchancen kreiert. Das war der Schlüssel zur besseren Halbzeit", sagte Kniat. Allerdings kassierte der DSC aufgrund von schlafmützigem Defensivverhalten auch das 0:2. Eine zu große Hypothek, weil auch Gästekeeper Jaaso Jantonen einen bärenstarken Tag erwischte und mit Geschick sowie einem Quäntchen Glück die gefährlichen Abschlüsse von Arminia-Kapitän Klos entschärfte. "Mit dem 2:0 war der Drops mehr oder weniger gelutscht. Das Tor war heute vernagelt", urteilte Kniat gegenüber "Magenta Sport". Die Niederlage gehe in Ordnung. Teile der Arminia-Fans sind verärgert Die nunmehr dritte Saisonniederlage kam auch bei Teilen der Anhänger nicht gut an. Ein Pfeifkonzert mit Schlusspfiff war die Quittung. "Die Pfiffe hat jeder gehört, auch die Mannschaft", sagte Kniat und fügte hinzu: "Wir wissen auch, von wo die kommen. Sie kommen nicht von hinter dem Tor." In der Tat lieferten vor allem die Fans auf der Südtribüne während der gesamten Begegnung und auch nach Spielende bedingungslosen Support. Auf den Sitzplätzen hatte der Anhang eine kürzere Zündschnur und tat seinen Unmut deutlich kund. "Mich können sie gerne auspfeifen, das stört mich nicht. Aber die jungen Spieler sollten sie verschonen", erklärte Kniat, äußerte aber auch Verständnis. "Das gehört zum Fußball dazu, wir sind immer noch Arminia Bielefeld." Einige Zuschauer in der Schüco-Arena waren bereits früh in der Partie unruhig geworden und hatten den Spielaufbau mit Murren begleitet. Spätestens mit dem 0:1 in der zehnten Minute gab es dann die ersten Pfiffe, die sich zum Ende der Halbzeit noch einmal in ihrer Intensität steigerten. Er habe seiner Mannschaft in der Kabine gesagt, dass "wir uns vom Drumherum nicht anstecken lassen wollen", gab Kniat an. Ob derartige Unmutsbekundungen am 6. Spieltag nicht ein wenig zu früh seien, wolle er nicht bewerten. "Ein Vorteil ist es natürlich nicht", sagte der Arminia-Trainer. "Aber deswegen haben wir auf gar keinen Fall verloren. Wir fassen uns an die eigene Nase."

0:2 gegen Freiburg II Arminia-Trainer Kniat über die Fans: "Mich können sie gerne auspfeifen"

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