DSC in der Einzelkritik Noten für Arminia Bielefeld: Klos kämpft bis zur Erschöpfung, Koch feiert Debüt

Bielefeld. Die 1:2-Niederlage im Relegationsrückspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden hat den Sturz von Arminia Bielefeld in die Drittklassigkeit besiegelt. Stark angefangen, dann stark nachgelassen: Die Partie gegen die Hessen war sinnbildlich für viel DSC-Spiele in dieser Saison. Die DSC-Akteure in der Einzelkritik. Martin Fraisl: Es war wieder ein wechselhafter Auftritt des österreichischen Schlussmanns. Zunächst leitete er mit langem Schlag auf Bryan Lasme das 1:0 durch Fabian Klos ein. Danach hatte er wenig Möglichkeit, sich auszuzeichnen. Bei beiden Gegentreffern war er ohne Abwehrchance. Beim 1:1 von Benedict Hollerbach wurde er sogar getunnelt - Höchststrafe für einen Torhüter. Note: 4 Frederik Jäkel: Für den Innenverteidiger war es keine einfache Partie. Leistete sich in der Anfangsphase fast einen folgenschweren Patzer bei einem Pressschlag gegen Hollerbach. Danach steigerte er sich, hatte in der Nachspielzeit der ersten Hälfte einen guten Kopfball. Doch direkt im Gegenzug kam er im Verbund mit Hack vor dem 1:2 nicht in das Duell im Hollerbach. Musste mit Knieproblemen vorzeitig vom Platz. Note: 4,5 Oliver Hüsing: Spielte das erste Mal seit der KSC-Partie Mitte April wieder von Anfang an. Der 30-Jährige zeigte eine richtig starke Anfangsphase. Hinten bügelte er ein ums andere Mal aus. Vorne hatte er zweimal nach Standards das mögliche 2:0 auf dem Kopf. Vor dem Ausgleich wurden allerdings einmal mehr die erheblichen Geschwindigkeitsdefizite des 30-Jährigen offenbar. Pech hatte Hüsing, als er den Ball unglücklich zum 1:2 ins Tor abfälschte. Nach 70 Minuten gab es noch mal eine Riesenchance zum 2:2, doch der Schuss traf nur Gino Fechner anstelle des Tors. Note: 3,5 Andrés Andrade: Dem Panamaer unterliefen einige Fehler und er wirkte nicht immer souverän. Wie schon im Hinspiel kam er etwa nach einer Flanke gegen Ivan Prtajin zu spät. Bei dem langen Ball vor dem 1:1 verschätzte er an der Mittellinie sich völlig, Prtajin profitierte. Gab aber auch eine gute Flankenvorlage auf Jomaine Consbruch. Note: 4,5 George Bello: Es ging einiges nach vorne über die linke Seite des US-Amerikaners. Jedoch wurde er mal per Foul gestoppt, mal blieb er in seinen Gegenspielern hängen. Grätschte übermotiviert in Bjarke Jacobsen und wurde verwarnt. Note: 4 Sebastian Vasiliadis: Den unbedingten Willen, keinen Ball verloren zu geben, konnte man Vasiliadis - wie dem gesamten Team in der ersten halben Stunde - nicht absprechen. In den direkten Duellen zog er aber zumeist den Kürzeren. Der Oberschenkel machte wieder zu, weshalb er zur Pause raus musste. Note: 4 Benjamin Kanuric: Der junge Österreicher gab zunächst die Richtung vor mit seinem Abschluss in der dritten Minute. Er übernahm auch viele Standards von links und aus dem Halbfeld. Zirkelte eine punktgenaue Freistoßflanke auf Hüsing. Grätschte Brooklyn Ezeh ruppig ab und sah dafür Gelb. Note: 4 Robin Hack: Der 24-Jährige fiel als rechter Schienenspieler kaum auf. Von einem Spieler mit seinen Qualitäten darf man durchaus mehr erwarten. Überraschende Momente initiierte er im Vergleich zu anderen Partien nicht. Vor dem 1:2 kam er sich wie Jäkel im Zweikampf gegen Hollerbach nicht gut an. Note: 4,5 Jomaine Consbruch: Der Ur-Bielefelder spielte engagiert, aber nicht fehlerfrei. Ließ sich als letzter Mann beinahe von Hollerbach düpieren. Hatte zwei große Kopfballmöglichkeiten, einmal scheiterte er dabei knapp an Strizel, dann köpfte er einen Abpraller hauchzart neben den offenen Kasten. Note: 4 Bryan Lasme: Der Franzose war wieder an vielen Offensivaktionen beteiligt. Legte vor 1:0 mustergültig per Kopf auf Klos ab. Bei seiner besten Chance konnte Fechner den Ball noch über die Latte klären. Nach der Pause rauscht ein Abschluss rechts am Tor vorbei. Note: 3,5 Fabian Klos: Schon vor Spielbeginn wurde der DSC-Rekordspieler von den Fans im Stadion gefeiert. Mit einem strammen Rechtsschuss, aber auch unter der freundlichen Mithilfe des Wiesbadener Keepers, erzielte er die frühe Führung. Er wurde als Zielspieler für die langen Bälle gesucht und agierte als Wandspieler. Arbeitete auch stark nach hinten. In der Schlussviertelstunde plagte ihn ein Krampf. Unter großem Applaus und "Fabi"-Sprechchören ging es für ihn vom Platz. Note: 2,5 Henrik Koch: Der U-17-Meister kam nach der Halbzeit für den angeschlagenen Vasilidis zu seinem Debüt für die Profis. Dem 16-Jährigen merkte man die Nervosität zunächst ein bisschen an. Er setzte viel nach, arbeitete sich rein und versteckte sich nicht. Note: 3 Silvan Sidler: Der Schweizer bekam zur Pause noch einmal eine Chance sich zu zeigen. In der Rückrunde hatte er bisher erst eine Minute gespielt, stand oft nicht im Kader. Ersetzte Jäkel auf der rechten Abwehrseite, was die Umstellung auf eine Viererkette bedeutete. In der Offensive mit zwei guten Abschlüssen, in der Verteidigung ohne große Fehler. Note: 3,5 Eingewechselt wurden zudem Ivan Lepinjica (für Kanuric) und Theo Corbeanu (für Lasme, beide 65.) sowie Manuel Prietl (für Klos, 81.). Lepinjica spielte unaufgeregt, brachte alle Pässe an den Mann und war in seinen Zweikämpfen. Corbeanu sollte noch einmal Schwung über die rechte Seite bringen, das gelang nur ansatzweise. Während Klos gefeiert wurde, gab es für den ebenfalls langjährigen Arminen Prietl viele Pfiffe von den Rängen.

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