Kampf um den Klassenerhalt Arminia in der Relegation: Koschinat sieht den DSC gegen Wehen nicht in der Favoritenrolle

Bielefeld. Im Kampf um den Klassenerhalt geht es für Arminia Bielefeld am Freitagabend (20.45 Uhr) gegen den SV Wehen Wiesbaden in die Verlängerung. Vor dem Relegationsduell gegen den Vierten der Dritten Liga gibt es für DSC-Trainer Uwe Koschinat keinen Favoriten. "Wir sind seit Sonntag kein Zweitligist mehr. Deshalb haben wir nichts zu verteidigen, sondern müssen uns die Zweite Liga in den beiden Spielen zurückholen. Wir müssen aktiv sein, nach vorne gerichtet denken und auf Sieg spielen", sagte DSC-Trainer Uwe Koschinat auf der Pressekonferenz am Mittwoch. Schon die Historie zeigt, dass dies keine leichte Aufgabe für den DSC wird. Seit der Wiedereinführung der Relegation in der Saison 2008/2009 gewann in den bisherigen 14 Duellen zehnmal der Drittligist und nur viermal der Zweitligist. Auch Arminia Bielefeld kann selbst ein Lied davon singen: In der Spielzeit 2013/2014 gewann der DSC erst mit 3:1 auswärts in Darmstadt, musste sich den "Lilien" im Rückspiel auf der Alm mit 2:4 nach Verlängerung geschlagen geben und stieg in die Dritte Liga ab. Es war einer der schwärzesten Tage der jüngeren Arminia-Geschichte. Um gegen Wehen Wiesbaden nicht ein ähnliches Schicksal zu erleiden, hat der Trainer eine klare Vorstellung für das Hinspiel. "Wir müssen eine kämpferische Leistung auf den Platz bringen. Wir müssen als geschlossene Einheit eine extreme Aktivität an den Tag legen", forderte Koschinat. Das seien die Schlüssel für einen Erfolg. Und nur dann könnte auch die individuelle Qualität ein Faktor werden. Erfolge über Trainingsleistung erarbeiten Hatte Koschinat nach der Partie in Magdeburg mit Blick auf das Relegationsspiel zunächst noch Bauchschmerzen, fährt er nun optimistisch nach Wiesbaden. "Der Eindruck der Mannschaft hat sich in den letzten zwei Tagen komplett gedreht. Das hat aus meiner Sicht auch viel damit zu tun, dass wir uns in Magdeburg der Kurve gestellt haben." Die Wut und das Unverständnis der DSC-Fans seien schnell in Hoffnung und Unterstützung umgeschlagen. Das habe dem Team gut getan. "Sie sehen, dass sie die Unterstützung der Fans haben werden." In der Vorbereitung sei es nun auch darum gegangen, dass sich das Team Erfolge über eine gute Trainingsleistung erarbeite. Zudem: "Mir war wichtig, dass alle Zwischentöne im Zusammenhang mit einem Drittligisten keinen Raum in der Kabine haben. Dass wir Respekt vor diesem Gegner haben, die Ausgangssituation kennen und mit diesem Wissen ein richtig geiles Spiel in Wehen machen." Mehrere Optionen für Consbruch-Ersatz Verzichten muss Koschinat in den Relegationsspielen neben den beiden Langzeitverletzten Masaya Okugawa (Schlüsselbeinbruch) und Guilherme Ramos (Schulterverletzung) nun auch auf Rechtsverteidiger Lukas Klünter. Der 26-Jährige hatte bereits das Spiel in Magdeburg wegen einer Muskelverletzung in der Wade verpasst. Als Ersatz schenkt Koschinat wieder Christian Gebauer das Vertrauen. Zudem fehlt Jomaine Consbruch nach seiner fünften Gelben Karte in Wiesbaden gesperrt. Hier stellte Koschinat mehrere Optionen in den Raum, wie der 21-Jährige ersetzt werden könnte. Marc Rzatkowski oder Benjamin Kanuric wären positionsgetreue Alternativen. Zudem könnte Ivan Lepinjica als zweiter Sechser auflaufen. Auch die Umstellung auf eine Dreierkette oder eine Doppelspitze hält der Trainer für möglich. "Meine Entscheidung ist gefallen, aber ich möchte sie noch nicht kommunizieren." Ein wichtiger Faktor sei, den Spielern ins Gesicht zu schauen und zu erkennen, wer die Situation und die Spiele voll annehme. "Wir müssen mit der Einstellung hinfahren, das Spiel dort zu gewinnen. Aber in dem Bielefeld-Wissen, dass damit noch nicht alles erledigt ist." Denn das Rückspiel steht bereits am kommenden Dienstag (20.45 Uhr) auf dem Programm und dann fällt erst die endgültige Entscheidung.

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