Vor dem Saisonfinale Arminia Bielefeld: Darum blüht Bryan Lasme unter Uwe Koschinat auf

Bielefeld. Manchmal ist Fußball ein verflixtes Spiel. Das musste Arminia Bielefelds Angreifer Bryan Lasme am vergangenen Wochenende am eigenen Leib erfahren. Gegen den SC Paderborn erzielte der Franzose zunächst das 1:0, ließ in der Folge im Privatduell mit SCP-Torhüter Jannik Huth jedoch mehrere gute Möglichkeiten ungenutzt und verpasste eine Vorentscheidung zugunsten des DSC. Der Chancenwucher beim 2:2 trübte die ansonsten gute Leistung des Angreifers. "Es ist ein Drama, dass der in vielen Teilbereichen herausragende Spieler derjenige ist, der sich am Ende die meisten Vorwürfe macht", sagte sein Trainer Uwe Koschinat im Anschluss an das OWL-Duell. "Seine Leistung stimmt mich aber sehr, sehr positiv." Ähnlich sah es auch Lasme selbst mit ein paar Tagen Abstand. "Ich habe ein gutes Spiel gemacht. So etwas passiert im Fußball", sagte der 24-Jährige nach dem Dienstagstraining. Im Spiel passiere alles sehr schnell. Rückblickend gebe es deshalb immer Dinge, die man hätte anders lösen können. Beispielhaft nannte er die Situation unmittelbar vor der Pause, in der ein Querpass auf den einschussbereiten Fabian Klos die bessere Option gewesen wäre. Waren die vergebenen Hochkaräter wie schon in Kaiserslautern ein Grund zur Verzweiflung, ist die grundsätzliche Tendenz beim Angreifer durchaus positiv. Der 1,94 Meter große Lasme ist mit seiner enormen Physis und seiner Geschwindigkeit ein steter Unruheherd, bringt sich zudem immer wieder in aussichtsreiche Abschlusspositionen. Vor allem seit dem Amtsantritt von Uwe Koschinat hat der Offensivspieler einen Sprung nach vorne gemacht. Der 51-Jährige arbeitete mit seinem Schützling an der Umstellung von dessen Spiel, "um das große Potenzial, das er zusätzlich noch hat, anzutrainieren". Lasme sollte sich nicht nur auf seine Geschwindigkeit verlassen, sondern auch seine Körperlichkeit gezielt einsetzen. Koschinat und Lasme haben guten Draht zueinander "Das hat er in den letzten Spielen wirklich hervorragend auf den Platz gebracht", urteilte Koschinat. "Er agiert viel häufiger mit dem Rücken zum Tor, intelligenter als er das vorher getan hat. Er sucht zudem den Kontakt und ist dann ganz ekelhaft zu verteidigen", erklärte der DSC-Coach. Als Trainer mache es ihn sehr froh, "wenn ein Spieler bereit ist, sich in der Kürze der Zeit zu verbessern und Dinge anzunehmen, um sein Spiel kompletter zu machen". Seinem Spieler bescheinigte er noch eine Menge Entwicklungspotenzial, aber auch, dass er "echt zugelegt" habe. Das belegen auch die Zahlen: Von seinen inzwischen sieben Treffern in der Liga erzielte Lasme vier unter Koschinat. Sowohl Trainer als auch Spieler berichten von einem guten Draht zueinander. "Wir arbeiten sehr eng zusammen und die Spielidee des Trainers entspricht auch meiner Spielphilosophie", berichtete Lasme. Koschinat nehme sich zudem ausreichend Zeit, um mit ihm zu sprechen und seine Vision zu vermitteln. "Deshalb fühle ich mich auf dem Platz viel wohler und kann meine Stärken für die Mannschaft einbringen." Keine einfache Zeit bei Arminia Bielefeld Vor knapp zwei Jahren wechselte Lasme vom FC Sochaux nach Ostwestfalen. Keine einfache Zeit. Weder für den Klub noch für Lasme selbst, der sich abgesehen von den letzten Wochen nie den Status als unumstrittener Stammspieler erarbeiten konnte. Dennoch sei der Transfer zur Arminia der richtige Schritt gewesen. "Ich habe den Mut und die Motivation nie verloren, den Wechsel nie bereut und bin froh, hier zu sein." Unterstützt wird er in Bielefeld von seinem besten Freund, der bei jedem Spiel im Stadion sei. So auch beim finalen Saisonspiel kommenden Sonntag (15.30 Uhr) in Magdeburg. Nur mit einem Sieg ist der direkte Klassenerhalt für Arminia noch möglich. Dort ist auch Lasme mit seiner aktuellen Form ein Hoffnungsträger. "Es gibt keine Ausreden. Wir sind ein Team, stehen zusammen und werden mit breiter Brust nach Magdeburg fahren. Ich bin optimistisch, dass wir gewinnen."

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