DSC in der Einzelkritik Noten für Arminia Bielefeld: Zwei überzeugen gegen den SCP, zwei fallen ab

Bielefeld. Eine Stunde lang hat Arminia Bielefeld am Samstag das OWL-Duell gegen den SC Paderborn dominiert. Doch individuelle Fehler der Arminen brachten die Gäste aus der Paderstadt jeweils zurück in die Partie. So blieb am Ende nur ein Punkt, der allerdings die Relegation sichert. Die Noten der Arminia-Spieler zum 2:2-Unentschieden im Nachbarschaftsduell. Martin Fraisl: Es war ein gebrauchter Tag für den österreichischen Schlussmann. In der ersten Hälfte war er beim 1:1 aus kurzer Distanz ohne Abwehrmöglichkeit und hatte ansonsten keine Chance, sich auszuzeichnen. Vor dem 2:2 unterlief Fraisl dann der folgenschwere Patzer, als ihm der relativ harmlose Fernschuss von Niclas Nadj durch Hände rutschte. Note: 4,5 Lukas Klünter: Der Rechtsverteidiger zeigte nach vorne einige passable Aktionen, etwa beim ersten DSC-Abschluss nach vier Minuten. Allerdings schlichen sich wieder zahlreiche technische Unzulänglichkeit in sein Spiel, die den ein oder anderen Ballverlust bedeuteten. Vor dem 1:1 war er nicht auf der Höhe und verpasste es, vor Marvin Pieringer einzurücken und den Ball zu blocken. In der zweiten Halbzeit wirkten einige Szenen des 26-Jährigen fast vogelwild. Note: 4,5 Frederik Jäkel: Zum Anfang der beiden Halbzeiten hatte der Innenverteidiger gute Aktionen im gegnerischen Strafraum, einmal per Fuß, einmal per Kopf. Hinten warf er sich rein und vereitelte stark einen Hochkaräter von Florent Muslija vor der Torlinie (41.). Eine Zweikampfquote von nur 25 Prozent spiegelt diesen Eindruck allerdings nicht wider. Bei einem Luftduell vor der Pause zog er sich einen Cut an der rechten Augenbraue zu, konnte nach einer Behandlungspause aber zu Ende spielen. Note: 3 Andrés Andrade: Für den Panamaer war es eine Partie mit Licht und Schatten. So war er vor dem 1:1 ein Teil der schläfrigen DSC-Abwehr, er ließ den Ball von Jannis Heuer das Zentrum passieren. Mit einem öffnenden Pass auf Robin Hack leitete der Abwehrspieler dann das 2:1 mit ein. In der zweiten Halbzeit hatte er Glück, dass er für ein Foul im Mittelfeld nicht seine Fünfte Gelbe sah. Note: 3,5 Bastian Oczipka: Die Linksverteidiger spielte solide und setzte mit einer zentimetergenauen Flanke auf den Kopf von Bryan Lasme (14.) einen Glanzpunkt. Gegen die flinken Paderborner Außen hatte er in der Rückwärtsbewegung teils Temponachteile, trieb aber den Ball auch immer wieder nach vorne. Hatte die meisten Ballkontakte der Arminen (57). Note: 3,5 Manuel Prietl: Der Österreicher zeigte gegen Paderborn eine starke Partie. Im Mittelfeld entschied er viele enge Duelle zu seinen Gunsten, besonders in der ersten Halbzeit nahm Prietl den Paderbornern immer wieder den Ball ab. "Ein Prietl wie ich ihn liebe", lobte DSC-Trainer Koschinat diese Leistung. Mit 12,6 Kilometern machte er abermals mit Abstand die meisten Meter der Arminen und lief Räume zu. Einzig vor dem 1:1 ließ der 31-Jährige dem Gegner zu viel Platz in seinem Rücken. Note: 2 Sebastian Vasiliadis: Gegen seinen Ex-Verein zeigte sich Vasiliadis wieder besonders motiviert. Sein schöner Schlenzer ins rechte Eck zum 2:1 war nur ein Beweis dafür. Als zweiter Sechser warf sich der 25-Jährige im Mittelfeld rein, eroberte Bälle und verteilte diese. Dieser hohe Aufwand forderte seinen Tribut, seine hintere Oberschenkelmuskulatur machte wie gegen Kaiserslautern zu, sodass nach knapp einer Stunde Schluss war. Mit Sonderapplaus ging es für ihn vom Platz. Note: 2 Bryan Lasme: Sein Chancenwucher gegen den SCP wird dem Franzosen wohl noch einige schlaflose Nächte bereiten. Dreimal scheiterte er freistehend an Paderborns Schlussmann Jannik Huth, zudem köpfte er einen Ball aufs Tordach. Wesentlich cooler blieb er zuvor bei seinem Treffer zum 1:0, als er Marcel Hoffmeier mit einer feinen Drehung aussteigen ließ und den Flachschuss platziert ins linke Eck setze. Note: 2,5 Jomaine Consbruch: Der Ur-Bielefelder spielte wieder den offensiveren Part im zentralen Mittelfeld und setzte einige Akzente. So verpasste nach einer Klos-Chance knapp den Abpraller zum möglichen 2:0. Er steckte in der Nachspielzeit der ersten Hälfte perfekt zu Lasme durch, ein eigener Abschluss wurde wegen einer Abseitsstellung von Klos abgepfiffen. Wie Trainer Uwe Koschinat nach dem Spiel berichtete, hatte der 21-Jährige in der ersten Hälfte einen heftigen Schlag abbekommen und musste deshalb vorzeitig vom Platz. Note: 3 Robin Hack: Wenn Arminia Torgefahr ausstrahlte, war der linke Außenstürmer meist beteiligt. Mit seiner Geschwindigkeit trieb Hack den Ball immer wieder nach vorne. Mit einem Steilpass in den Strafraum leitete das 1:0 durch Lasme ein. Auch die Vorlage zum zweiten Bielefelder Treffer geht auf das Konto des 24-Jährigen. In der Schlussphase probierte er mal den weit aufgerückten Huth frech aus der Distanz zu überwinden, sein Ball geriet aber zu kurz. Note: 2,5 Fabian Klos: Der Kapitän agierte im hohen Pressing der Bielefelder als erster Verteidiger und war Zielspieler für die langen Bälle aus der eigenen Hälfte. Er ließ sich immer wieder tief fallen, ackerte und bereitete Chancen vor. Bei seiner besten Möglichkeit in der 20. Minute parierte Huth stark. Note: 3,5 Marc Rzatkowski: Der Routinier kam in der 57. Spielminute für den angeschlagenen Vasiliadis in die Partie. Es war keine einfache Partie für Rzatkowski. Vor dem 2:2 ließ Nadj ihn mit einer Körpertäuschung aussteigen und kam zum Abschluss. Der 33-Jährige schaffte es nicht wie Vasiliadis, das Spiel im Mittelfeld zu ordnen. Note: 4 Eingewechselt wurden zudem Benjamin Kanuric (für Consbruch) und Janni Serra (für Klos, beide 66.) sowie Christian Gebauer (für Klünter) und Theo Corbeanu (für Hack, beide 82.). Anders als in den vergangenen Wochen zündeten die Einwechsler kein offensives Schlussfeuerwerk. Serra setzte einen Kopfball hoch über das Tor (86.), Gebauers Flanken blieben ungenutzt und ein Schuss von Corbeanu wurde abgeblockt.

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