DSC in der Einzelkritik Noten für Arminia Bielefeld: Okugawa findet gegen Nürnberg aus dem Formtief

Bielefeld. Arminia Bielefeld hat gegen den 1. FC Nürnberg ergebnistechnisch einen Dämpfer im Aufwärtstrend unter dem neuen Trainer Uwe Koschinat hinnehmen müssen. Beim 2:2 gegen den Club wurde mitreißender Fußball geboten. Nach einer starken ersten Halbzeit rissen die Franken auch mithilfe des Videoschiedsrichters das DSC-Bollwerk am Ende ein. Die Leistung der Arminen in der Einzelkritik. Martin Fraisl: Der DSC-Schlussmann wurde in der ersten Halbzeit wenig von den Nürnbergern gefordert. Nach dem Seitenwechsel war er bei Duahs sattem Rechtsschuss zum 2:1-Anschlusstreffer chancenlos. Bei einem Freistoß von Geis zeigte er eine starke, wenn auch nicht unbedingt notwendige Parade. Fraisl ahnte beim Elfmeter von Shuranov zwar die Ecke, konnte den eher unplatzierten Ball aber nicht mehr erreichen. Note: 3,5 Christian Gebauer: Der Österreicher hielt nach hinten seine Seite zumeist dicht und zeigte sich erneut als passabler Klünter-Ersatz. Setzte gelegentliche Impulse nach vorne. Sein Akku reicht nicht für die ganzen 90 Minuten, weshalb er kurz vor seiner Auswechslung heftigste Erschöpfungszustände zeigte. Note: 3 Guilherme Ramos: Ramos zeigte wieder eine ansprechende Leistung. So nahm er Brown mit einer starken Grätsche aus dem Spiel und klärte später robust gegen Duah. Bei einer seiner wenigen Offensivaktionen setzte er Consbruch vor der Halbzeit in Szene. Fühlt sich auch am Ball sicherer als noch vor einigen Monaten. Note: 2 Andrés Andrade: Eigentlich ist ja das Verhindern von Toren das Kerngeschäft des Panamaers. Doch gegen Nürnberg leitete er mit je einem langen Schlag die Tore von Arminia ein. Vor dem Anschlusstreffer wurde er von Duah überrannt, zeigte sich ansonsten aber souverän gegen den Ball. Note: 2,5 Bastian Oczipka: Oczipka nutzte in der Abwehrarbeit seine große Erfahrung aus mehr als 300 Bundesligaspielen. Nach vorne stimmte teils die Abstimmung mit Vordermann Hack nicht. Kam vor dem ersten Nürnberger Treffer wie Andrade gegen Duah zu spät. Note: 3 Manuel Prietl: Der Routinier absolvierte im defensiven Mittelfeld eine unauffällige, aber auch fehlerfreie Begegnung. Er ließ sich zum Spielaufbau auch mal als eine Art dritter Innenverteidiger in die Kette fallen. Die Laufleistung erinnerte mit 12,6 Kilometern gar an die besten Zeiten des Österreichers. Note: 2,5 Sebastian Vasiliadis: Leitete im Zusammenspiel mit Fabian Klos die Arminia-Führung ein. Auch danach trieb der "Kämpfer" im Bielefelder Mittelfeld das Spiel mit an und war an einigen Offensivaktionen beteiligt. Unter Koschinat hat Vasiliadis an Stabilität gewonnen. Note: 2,5 Jomaine Consbruch: Der 21-Jährige führte sich mit einem gefährlichen Distanzschuss nach wenige Minuten gut in die Partie ein. Im weiteren Verlauf lief das Offensivspiel allerdings weitestgehend an Consbruch vorbei. Sein Ballgewinn nach einem Vollsprint über beinahe den gesamten Platz steht sinnbildlich für den Einsatzwillen, den das Eigengewächs an den Tag legte. Note: 3 Masaya Okugawa: Okugawa erwachte gegen den "Club" aus seinem Formtief der vergangenen Wochen. Okugawa wirkte von Beginn an spielfreudig, erzielte den frühen 1:0-Treffer selbst und bereitete das 2:0 durch Fabian Klos vor. Auch in der Defensivbewegung agierte der 26-Jährige deutlich giftiger und bekam etwa für einen Ballgewinn per Grätsche in der Schlussphase donnernden Szenenapplaus. Obwohl auch er in der zweiten Halbzeit nachließ, ein guter Auftritt Okugawas. Note: 2 Robin Hack: Der Offensivspieler fiel gerade im Vergleich zu seinen Nebenleuten Klos und Okugawa in der Leistung ab. Zwar mühte sich Hack gegen seinen Ex-Verein redlich und spult mehr als zehn Kilometer ab, große Impulse oder Ideen brachte er trotz des hohen technischen Grundniveaus allerdings nicht auf das Feld. Sein gefährlichster Abschluss kurz nach der Pause ging über das Tor, die Zweikampfbilanz war selbst für einen Flügelspieler unterirdisch. Note: 3,5 Fabian Klos: In seinem Rekordspiel machte Klos all das, was ihn in seinen beinahe zwölf Jahren immer ausgezeichnet hat: bedingungsloser Einsatz gepaart mit Torgefahr. Bereits in der Anfangsphase legte der die DSC-Führung mustergültig vor. Sein erster Abschluss ging kurz darauf noch über das Tor, ehe er den Ball in der 23. Minute zum 2:0 flach ins Tor drosch. In der Folge lieferte Klos das gewohnte Pensum, agierte als gefährlicher Wandspieler und ging nach 66 Minuten infolge des großen läuferischen Einsatzes vom Feld. Note: 1,5 Eingewechselt wurden Bryan Lasme (für Klos) und Ivan Lepinjica (für Consbruch, beide 67.) sowie Benjamin Kanuric (für Vasiliadis, 73.), Frederik Jäkel (für Hack) und Silvan Sidler (für Gebauer, beide 90.). Lasme sollte Geschwindigkeit bringen, wusste diese aber abseits eines Konters nicht gut einzusetzen - überhaupt wirkte er oft unglücklich und nicht gut ins Spiel integriert. Im Gegensatz zur vergangenen Woche, als sein Traumtor den Weg zum Sieg ebnete, wurde Kanuric schließlich gegen Nürnberg zur tragischen Figur. Schiri Petersen bestrafte sein Halten gegen Hübner in der letzten Szene des Spiels nach Videobeweis mit einem Strafstoß.

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