Videoassistent im Fokus "Das Halten war unstrittig": Schiri Petersen begründet Elfer gegen Arminia

Bielefeld. Es hätte der Abend des Fabian Klos sein sollen. Vor dem Spiel wurde der 35-jährige Angreifer mit nunmehr 409 Einsätzen als neuer Rekordspieler von Arminia Bielefeld unter dem Jubel der Zuschauer geehrt. Und auch während seines 66 Minuten langen Einsatzes machte er das, wofür ihn die DSC-Anhänger seit knapp zwölf Jahren vergöttern. Mit Tor und Vorlage brachte er die Arminia zwischenzeitlich auf die Siegerstraße, doch am Ende des 2:2-Unentschiedens gegen Nürnberg überwog nach einer äußerst strittigen Schiedsrichterentscheidung in der Nachspielzeit auch bei Klos nur der Frust. >>> Kommentar: Ja, damit macht ihr den Sport kaputt "Ich habe gerade keine positiven Emotionen in mir", sagte der DSC-Kapitän im Anschluss an die Partie. In der absoluten Schlussphase des Spiels war der Nürnberger Florian Hübner nach einem leichten Halten von Benjamin Kanuric im Strafraum zu Boden gegangen. Eine Szene, der Schiedsrichter Martin Petersen zunächst keine Bedeutung beimaß. Doch der Referee erhielt ein Signal von Videoschiedsrichter (VAR) Johann Pfeifer. Nach mehrminütiger Betrachtung der Bilder an der Seitenlinie zeigte Petersen auf den Punkt. Erik Shuranov verwandelte zum 2:2. Schiedsrichter Petersen erklärte im Anschluss am "Sky"-Mikrofon dazu: "Ich hatte das Halten wahrgenommen, aber hatte die Meinung, es sei vor der Ausführung gewesen." Daher habe er weiterlaufen lassen. "Es musste die Frage geklärt werden, ob der Ball schon im Spiel war. Den Fakt mussten wir klären." Nach Sichtung der Bilder habe das Halten für die Strafstoßentscheidung ausgereicht. "Es ist eine unpopuläre Entscheidung, aber das Halten war unstrittig", sagte Petersen. Petersen wird in der Schüco-Arena zum Buhmann "Ich kann diese Momente nur genießen, wenn wir die Spiele auch gewinnen", sagte Klos zu seinem Rekordspiel. Zur spielentscheidenden Szene konnte und wollte sich Klos zunächst nicht äußern. "Ich habe die Szene noch nicht gesehen und muss mir meine Meinung erst bilden, bevor ich sie kundtue." Bastian Oczipka äußerte sich vor allem unzufrieden über die Entscheidungsfindung. "Wenn sich der Schiedsrichter gefühlt zehn Minuten die Szene anguckt, dann kann es nicht glasklar gewesen sein", sagte der Außenverteidiger. "Das macht dann alles ein bisschen kaputt." Grundsätzlich halte er den VAR aber für sinnvoll. Das ging den Arminia-Fans an diesem Abend naturgemäß anders. Der Unparteiische Petersen wurde mit "Schieber"-Rufen und Pfiffen überzogen, bekam von Arminia-Präsident Rainer Schütte im Vorbeigehen noch ein paar Takte gesagt. DSC-Cheftrainer Uwe Koschinat suchte erst in den Katakomben das Gespräch mit Petersen und nahm diesen im Anschluss ausdrücklich in Schutz. "Das gebietet der Anstand unter Sportsmännern. Er hatte keine böse Absicht gegen Arminia Bielefeld." Dennoch urteilte auch Koschinat, dass die Entscheidung "so nicht zustande kommen sollte". Der Ball hätte den Nürnberger aus seiner Sicht ohnehin nicht erreicht. In der 3. Liga und abwärts würden Situationen dieser Art überhaupt keine Rolle spielen. "Der Eingriff ist sehr hart, weil er sich unfassbar willkürlich anfühlt", erklärte Koschinat. Das Resultat fühle sich deshalb unmittelbar nach dem Spiel "emotional sehr, sehr schlecht an". Eine Gemütslage, die an diesem Abend viele Arminen teilten. Die Fan-Stimmen nach Abpfiff

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