Schon 21.000 Tickets verkauft Arminia-Trainer Koschinat will "gemeinsames Glücksmoment" weiter transportieren

Bielefeld. Der Auftakt für DSC-Trainer Uwe Koschinat ist nach Maß verlaufen: Das 3:1 gegen Tabellenführer Darmstadt am vergangenen Samstag brachte die Mannschaft wieder auf Kurs und versöhnte das Team mit den Fans nach den schwierigen Vorwochen. "Wir wollen das gemeinsame Glücksmoment weiter transportieren", kündigte DSC-Trainer Uwe Koschinat am Donnerstag auf der Pressekonferenz vor der Partie gegen den 1. FC Nürnberg am Freitag (18.30 Uhr) an. Der Arminia-Coach bleibt mit Blick auf seinen Einstand allerdings auch Realist. "Wir sollten nicht alles schönquatschen, wir wurden von Darmstadt maximal gefordert und das Spiel hätte auch in eine andere Richtung gehen können." Zudem sei das Team nach den Punkten der Konkurrenz beinahe in der Pflicht gewesen, nicht mit leeren Händen dazustehen. Eine Selbstzufriedenheit stellte der 51-Jährige beim Team in der zurückliegenden Trainingswoche aber nicht fest. Diese hatte sich in dieser Saison nach Siegen zu häufig beim DSC eingeschlichen, weshalb es erst zwei Siege in Serie gab. "Die Mannschaft hat in allen Teilbereichen einen sehr konzentrierten Eindruck gemacht. Die Stimmung war sicherlich etwas gelöster, aber das ist kein negativer Faktor." Das Team habe signalisiert, dass es mit seiner Leistung sehr zufrieden gewesen sei und diese nun als Maßstab für die kommenden Spiele setze. Gebauer wohl wieder als Klünter-Vertreter Definitiv verzichten wird Koschinat gegen den "Club" auf Lukas Klünter. Das hatte der Trainer auch mit dem Spieler abgestimmt. Der 26-jährige Rechtsverteidiger hatte bereits die Partie gegen Darmstadt wegen Adduktorenproblemen verpasst und in der Woche nur individuell trainiert. "Bei so einer Verletzung ist das Potenzial eines Rückschlags extrem hoch. Dieses Risiko einer längerfristigen Pause möchte ich in dieser entscheidenden Saisonphase nicht eingehen." Darüber hinaus habe Christian Gebauer auf der Position sehr gut gespielt. "Deshalb fände ich es unangebracht, einen Spieler, der nicht bei 100 Prozent ist, zu nominieren, und einen anderen rauszunehmen." Weitere Wechsel schloss der Trainer nicht aus. Frederik Jäkel und George Bello konnten nach ihren Infekten wieder komplett mittrainieren. Der Kader sei jetzt wieder breiter aufgestellt. "Dadurch, dass letzte Woche einige Spieler angeschlagen waren, denen ich Stammspieler-Potential zuspreche, kann es morgen Veränderungen geben. Wir haben heute Optionen durchgesprochen, aber da bin ich mir noch nicht abschließend sicher." Koschinat will Nürnberg mitreinziehen Bei Gegner Nürnberg sieht Koschinat "deutliche Parallelen zur Arminia". Ähnlich hatte sich auch schon FCN-Coach Dieter Hecking geäußert. "Nürnberg ist sicherlich mit den Hoffnungen gestartet, oben in der Tabelle zu stehen oder zumindest eine sorgenfreie Saison zu spielen." Die Realität: Der "Club" auf Platz 12 hat nur vier Zähler mehr als der DSC auf Rang 15. Unter dem neuen Trainer Dieter Hecking habe sich bei den Nürnbergern aber etwas verändert. "Er lässt die Mannschaft wieder deutlich mehr Fußball spielen und fordert diese Ballbesitzphasen, Mut und Risikobereitschaft ein." Die Franken könnten mit einem Sieg einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt machen. Aber: "Wir wollen Nürnberg wieder mit unten reinziehen. Wir tun alles dafür, um nach 90 Minuten als Sieger vom Platz zu gehen", betonte Koschinat. Den Schlüssel dazu habe das Team. Man habe eine kämpferische, körperbetonte und widerstandsfähige Basis. Zudem übertrage sich durch Erfolgsmomente eine Selbstsicherheit in die Mannschaft. Zudem kann die Arminia auch wieder auf die Unterstützung von den Rängen zählen. 21.000 Karten wurden bis Donnerstagnachmittag verkauft. "Wir müssen mit unserer Spielweise die Menschen sofort ins Boot holen. Jeder, der es mit der Arminia hält, hat den Ernst der Situation erkannt." Bringen Zuschauer und Team eine ähnliche Energie auf den Platz wie gegen Darmstadt, ist auch Nürnberg zu schlagen.

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