Gegnercheck Hecking sieht Parallelen zwischen dem 1. FC Nürnberg und Arminia Bielefeld

Nürnberg/Bielefeld. Das erste Drittel der Tabelle - dieses Ziel hatte sich Arminia Bielefelds kommender Gegner aus Nürnberg am Anfang der Saison gesetzt. Ein hehrer Wunsch, den die Franken schon nach wenigen Spielen der Saison begraben mussten. Mit 28 Punkten auf Rang 12 liegend beträgt der Rückstand zur obersten Tabellenregion schon elf Zähler, der Vorsprung auf den Relegationsrang 16 beläuft sich auf fünf Punkte. Den DSC auf Platz 15 (24 Punkte) und den "Club" eint in dieser Spielzeit, dass beide Vereine "hinter ihren Erwartungen zurückgeblieben sind", wie es FCN-Trainer Dieter Hecking formulierte. Aber es gibt noch mehr Parallelen. Das erwartet die Arminen am Freitag (18.30 Uhr) in der Schüco-Arena. Trainer Drei Trainer in einer Saison: Wie bei Arminia Bielefeld soll auch beim Club der dritte Fußballballlehrer der Spielzeit noch für einen guten Ausgang sorgen. Nachdem Robert Klauß (bis 3. Oktober 2022) und sein Nachfolger Markus Weinzierl (bis 20. Februar 2023) nicht die gewünschte Stabilität und die Erfolge brachten, dachte sich FCN-Sportvorstand Dieter Hecking einfach: "Den Job übernehme ich selbst." Bis zum Saisonende leitet er das Team interimsweise in Personalunion. "Wenn ich nicht diese Begeisterung hätte, wäre ich falsch in dieser Doppelfunktion. Fußball ist meine Leidenschaft", sagte er auf der Spieltagspressekonferenz am Donnerstag. Unterstützt wird der 58-Jährige dabei von Cristian Fiél als Co-Trainer, der zuvor die Nürnberger U23 leitete. Für Hecking, der seine Trainerkarriere im Jahr 2000 beim SC Verl begann, ist es bereits die zweite Amtszeit bei den Clubberern. Schon von 2009 bis 2012 stand er bei den Franken, damals noch in der 1. Liga, an der Seitenlinie. Weitere Stationen des ehemaligen Polizisten sind Wolfsburg, Mönchengladbach, Hannover und der Hamburger SV. Form und Taktik Die Bilanz in den drei Spielen unter Hecking fällt ordentlich aus. Gegen die direkten Konkurrenten im Tabellenkeller aus Sandhausen (1:0) und Braunschweig (2:0) holte das Team die Punkte. Einzig bei Heckings Ex-Verein Hamburger SV setzte es eine klare 0:3-Niederlage. Dass die Nürnberger in noch keinem der bisherigen drei Rückrundenauswärtsspielen gepunktet und nicht mal ein Tor erzielt haben, schreckt Hecking nicht. "Ich will da kein Muster erkennen. Wir haben insgesamt zu wenig Punkte, egal ob zu Hause oder auswärts." Deshalb gab er für Freitag eine klare Linie vor. "Wir fahren nach Bielefeld, um etwas mitzubringen." Verzichten muss er dabei auf den gelb-gesperrten Linksverteidiger Jan Gyamerah. Im Spielaufbau setzen die Nürnberger unter Hecking anstelle von langen Bällen auf Kurzpassspiel. "Dieter Hecking setzt auf einen eher ungewöhnlichen Ansatz im Abstiegskampf. Er lässt seine Mannschaft mehr Fußball spielen", benannte es Arminia Bielefelds Trainer Uwe Koschinat. Bilanz Es ist ein ewig junges Duell zwischen den beiden Rekordaufsteigern: Bereits zum 40. Mal treffen der DSC und der Club am Freitagabend in einem Pflichtspiel aufeinander. Dabei ist die Bilanz beinahe ausgeglichen. Die Arminen gewannen 15 Partien, acht Spiele endeten unentschieden und 16 Mal waren die Nürnberger erfolgreich. Im Hinspiel köpfte Lino Tempelmann erst in der 90. Minute das 1:0 für deutlich überlegene Nürnberger. Das soll sich an diesem Freitag möglichst nicht wiederholen.

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