Spielbericht 2:2 gegen Nürnberg: Videobeweis stoppt Arminia in der 98. Minute

Bielefeld. Fast 23.500 Zuschauer, ein Abend mit Kampf, mit Leidenschaft, mit Spielkultur. Doch beim Duell zwischen Arminia Bielefeld und dem 1. FC Nürnberg diskutierten am Ende eines furiosen Abends alle nur über Schiedsrichter Martin Petersen und den Videobeweis. Arminia hatte einen 2:0-Vorsprung vergeben, nur 2:2 (2:0) gespielt. Das letzte Wort hatten die Gäste nach einem umstrittenen, per Videobeweis gefällten Strafstoßurteil. Und die eigentliche Geschichte des Spiels, ein ganz starkes Rekordspiel von Kapitän Fabian Klos, ging nach Abpfiff in lauten Pfiffen der Menge unter. Gegen auswärts seit Anfang November punktlose Nürnberger, in zwölf Versuchen dieser Saison gelangen dem FCN nur acht Tore, sah sich Bielefeld wieder in der zuletzt ungeliebten Rolle des Tonangebers. Doch der DSC machte das vom Anpfiff richtig gut, attackierte entschlossen im Mittelfeld, eroberte Bälle. Und hätte Robin Hack den Ball voll getroffen (3.) – die Chance zur frühen Führung lag ihm bereits auf dem Fuß. Doch der Motor schnurrte, die Alm wurde laut. Und Arminia zündete: Ein langer Ball von Andrés Andrade tropfte bei Rekordspieler Fabian Klos ab. Über Sebastian Vasiliadis, nochmals Klos und schließlich Masaya Okugawa landete der Ball im kurzen Eck (6.). Nach längerer Prüfung des Videoassistenten zählte das 1:0, Klos hatte auf gleicher Höhe mit der FCN-Abwehr gestanden. Klos hämmert ins Eck Mit weiteren gefährlichen Abschlüssen von Klos (10.), Nathaniel Brown (11.) und Fabian Nürnberger (12.) auf Gästeseite ging es wild weiter. Nürnberg ließ den Ball besser laufen, Arminia setzte auf präzise weite Schläge meist in Richtung von Klos. Und das zahlte sich gleich nochmal aus: Wieder eröffnete Andrade, diesmal fand er Okugawa. Und Routinier Klos hämmerte die Vorlage ohne Anflug von Humor unten rechts ins Eck (23.). 2:0! &bdquo;Der DSC ist wieder da", feierten die Fans ausgelassen, da war noch nicht mal ein Drittel des Spiels vorbei. Nürnberg versuchte in der Folge alles, biss sich aber immer wieder an herausragend verteidigenden Arminen wie Jomaine Consbruch (36.) und Guilherme Ramos (39.) die Zähne aus. Stets begleitet von tosendem Beifall, den es auch zum Halbzeitpfiff gab. Letzte Zweifel am Heimsieg wollte Arminia Bielefeld schon in den Minuten nach dem Seitenwechsel ausräumen, doch Nürnberg hielt der ersten Angriffswelle stand. Und schlug dann selbst zurück: Der eingewechselte Johannes Geis fand Kwadwo Duah, der traf aus vollem Lauf links unten zum 1:2-Anschluss (57.). Was Arminia mit wütenden Gegenangriffen beantwortete, ein Durchkommen fanden die Blauen in einem mitreißenden Spiel aber nicht. Zittern in der Schlussphase So ging in der Schlussphase das Zittern los: Die Franken drängten mehr und mehr, vor allem nach den etlichen Standardsituationen. Arminia schien es zu schaffen – dann zupfte Benjamin Kanuric im Strafraum an Florian Hübner, Schiri Petersen erhielt ein Signal aus Köln, Johann Pfeifer hatte im Keller ein Foul erkannt. Wieder und wieder beugte sich Petersen über den Monitor, ließ die Szene vor- und zurückspulen. Nach drei, vier Minuten dann das Urteil, das Entsetzen auslöste: Petersen zeigte auf den Punkt. Erik Shuranov nahm sich den Ball, schoss ihn wenig platziert, aber ausreichend ins rechte Eck. In der achten Minute der Nachspielzeit prasselten die Bierbecher nur so nieder. Dass Shuranov noch provokant jubeln musste, passte ins Bild. Arminias nachhaltiger Befreiungsschlag wurde damit vertagt. Doch die Leistung darf Mut machen. Das Spiel zum Nachlesen im Liveticker

Spielbericht 2:2 gegen Nürnberg: Videobeweis stoppt Arminia in der 98. Minute

Mehr zum Thema

Arminia-Newsletter

Wunderbar. Fast geschafft!