2. Fußball-Bundesliga Arminia Bielefelds Trainer Koschinat hofft jetzt auf die "Initialzündung"

Bielefeld. Dass Arminia Bielefeld mit positiven Nachrichten in aller Munde ist, dürfte schon ein Weilchen her sein. Mit dem Traumtor von Benjamin Kanuric samt Emotionsexplosion in der Schüco-Arena geriet der DSC am Wochenende mal wieder ins überregionale Blickfeld und schaffte es in die Sendung "Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs". So emotional und voller Geschichten der 3:1-Heimsieg gegen Darmstadt auch ausfiel, so rational versuchte der neue DSC-Trainer Uwe Koschinat, die Geschehnisse einzuordnen. "Fußball nur mit Emotionalität und Leidenschaft funktioniert nie, wenn du deinen Plan vergisst. Ein super Plan funktioniert nie ohne Emotionen und Leidenschaft", erklärte Koschinat und ergänzte: "Faktisch ist es erst mal ein erster Schritt. Einer, der bei nüchterner Betrachtung nötig war, denn die anderen um uns herum werden auch mal punkten." Eine Einschätzung, die sich bereits am Tag nach dem Sieg als richtig erweisen sollte. Jahn Regensburg gelang ein überraschender Auswärtserfolg bei Holstein Kiel (2:1). Hansa Rostock schob sich mit einem 1:1-Unentschieden in Hannover wieder am DSC vorbei. Zwar steht die Arminia erstmals seit dem 19. Spieltag wieder auf einem Nichtabstiegsplatz, doch im Tabellenkeller geht es weiterhin äußerst eng zu. Deshalb ist Nachlegen für die Arminen das Gebot der Stunde - idealerweise bereits am kommenden Freitag gegen den 1. FC Nürnberg (18.30 Uhr). Koschinat hofft, dass der Sieg über den Tabellenführer "eine Initialzündung sein kann". Der 51-Jährige unterstrich erneut, dass in seiner Mannschaft eine ganze Menge Potenzial stecke. Der emotionale Höhepunkt am vergangenen Wochenende soll am liebsten dabei helfen, dieses Potenzial im Saisonschlussspurt noch häufiger freizusetzen. "Manchmal brauchst du so einen Brustlöser." Arminia-Fans sollen wichtiger Faktor werden Nicht nur aus sportlicher Sicht kann der Auftritt gegen Darmstadt ein solcher gewesen sein. Koschinat unterstrich auch die Bedeutung für das Verhältnis zwischen Fans und Mannschaft. "Wir haben ganz viele Menschen wieder zurückgeholt." Der DSC-Trainer war sich aber auch bewusst, dass 90 Minuten die bisherige Saison und vor allem die vergangenen Wochen nicht einfach wiedergutmachen. "Diese Saison hat genug Menschen leiden lassen, da braucht es ganz viel Energie, sie wieder ins Boot zurückzuholen. Das müssen wir uns bewahren." Wenn man auch gegen die Franken gut in die Begegnung hineinfinde, dann "werden alle Menschen nicht die negativen Ereignisse dieser langen Saison hineintransportieren, sondern das Positive von Samstag". Das müsse sein Team für sich nutzen. Bislang gehörte es allerdings nicht zu den Stärken der Arminen, auf ein Erfolgserlebnis ein weiteres folgen zu lassen. In dieser Spielzeit glückten nur einmal zwei Siege hintereinander: Im November bezwangen die Bielefelder zum Abschluss der Hinrunde zunächst auswärts den SC Paderborn (2:0). Wenige Tage später folgte der Heimsieg über den 1. FC Magdeburg (3:1). Derlei Statistiken sind Ausdruck mangelnder Konstanz, die die Arminia seit Saisonbeginn plagt. Auf Siege folgten oftmals rätselhaft blutleere Auftritte. Eine Problemzone, die Koschinat nach eigenem Bekunden anzugehen weiß. "Ich habe immer ein gutes Gefühl dafür, wie eine Mannschaft reagiert, ob sie gierig bleibt und sich Dinge verstärken. Oder ob man jetzt schon wieder zufrieden ist nach dem Motto: jetzt haben wir es ja gezeigt." Einen Spannungsabfall vor dem nächsten Spiel würde Koschinat nicht dulden. "Das darf auf keinen Fall passieren, da muss ich eingreifen." Nur wenn es dem Trainer - im Gegensatz zu seinen Vorgängern - tatsächlich gelingt, diese Wechselhaftigkeit abzustellen, kann Arminia weiter positive Geschichten schreiben.

2. Fußball-Bundesliga Arminia Bielefelds Trainer Koschinat hofft jetzt auf die "Initialzündung"

Mehr zum Thema

Arminia-Newsletter

Wunderbar. Fast geschafft!