Heidenheim wartet "Geht nur um Arminia Bielefeld": Scherning stellt Einzelschicksale hintenan

Bielefeld. Ob Christopher Schepp, Burak Ince und Benjamin Kanuric gerne gewusst hätten, wie ihr Trainer die Kader-Chancen des 2023 noch gar nicht berücksichtigten Talente-Trios einschätzt? Die Frage prallte an Arminia Bielefelds Cheftrainer Daniel Scherning auf der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim am Sonntag (Anstoß 13.30 Uhr) ab wie an einer Mauer. &bdquo;Es geht jetzt nicht um Einzelschicksale“, stellte der 39-Jährige klar. Jeder könne sich im Training empfehlen, sagte Scherning. Und verdeutlichte, es gehe nun &bdquo;nicht um irgendwen, um keinen Spieler und auch nicht um mich. Sondern um Arminia Bielefeld und darum, die Klasse zu halten“. Wäre das also geklärt. Wie aber dem nächsten Spitzenteam nach dem Hamburger SV, dem Arminia knapp mit 1:2 unterlegen war, nun beikommen? &bdquo;Mit einer ähnlich guten Leistung wie dort haben wir die Chance, das Spiel zu gewinnen“, vermutet der DSC-Coach. Die Voraussetzungen personeller Natur sind prächtig: Alle 27 Profis seien einsatzbereit, sagte Scherning. Für zwei Torhüter und fünf Feldspieler wird es also erneut nur ein Tribünenticket geben. Schwere Zeiten für die, die sich in der Vorbereitung nicht empfehlen konnten und nun ins Hintertreffen geraten sind. Arminia wird enorme Konzentration und besonders fitte Beine benötigen, denn kein anderer Zweitligist läuft länger und sprintet öfter als der Tabellendritte. &bdquo;Dafür sind sie nicht erst seit dieser Saison bekannt“, sagte Scherning. Auch seine Elf habe sich aber in diesen Kennzahlen spürbar weiterentwickelt, merkte er an. Arminia kann umschalten - aber Heidenheim auch Den Gegner müde zu spielen, ohne über das eigene Limit zu gehen, wird dennoch kompliziert. &bdquo;Wir werden brutal gegenhalten müssen, dürfen uns nie zu sicher sein“, vermutete Scherning. Gegner zu übertölpeln, die ihrerseits schon auf Angriff umgeschaltet hatten – Arminias Spezialität der Herbstmonate beherrscht auch der kommende Gegner prima. &bdquo;Darauf sind wir vorbereitet“, sagte Scherning. &bdquo;Aber wir müssen genau das am Sonntag auch leben.“ Studiert hat er auch, dass sein seit 2007 in Amt und Würden befindlicher Heidenheimer Berufskollege Frank Schmidt bevorzugt auf Flanken setzt. Der DSC fing sich auf diese Art und Weise in jedem Rückrundenspiel mindestens ein Gegentor. &bdquo;Trotz dieser Situationen haben wir einen Schritt nach vorne gemacht“, sagte Scherning im Bezug auf die Strafraumbesetzung bei solchen Hereingaben. Sonntag komme es darauf an, diese Spielzüge &bdquo;in der Entstehung zu verteidigen“. Scherning weiß: Vorne ist der fast zwei Meter große Tim Kleindienst, der zuletzt vier Tore gegen den 1. FC Nürnberg (Endstand 5:0) erzielte und bei 15 Saisontreffern steht, ohnehin nicht unter Garantie kaltzustellen. &bdquo;Es geht nicht um den einzelnen Stürmer, sondern um alles, was um ihn herum passiert.“ Scherning: "Wir haben ein Heimspiel, wir wollen aktiv sein" Die Hausherren müssen sich unterdessen überlegen, ob eine Mauertaktik mit acht tief in der eigenen Hälfte wartenden Feldspielern vom HSV- auf das Heidenheim-Spiel übertragbar ist. &bdquo;Teile des Matchplans werden wir auch gegen Heidenheim brauchen“, meinte Scherning. &bdquo;Aber wir haben ein Heimspiel, wollen und werden selbst aktiv sein.“ Bis zur Länderspielpause Ende März bestreitet der DSC sogar drei von vier Partien daheim. Eine große Chance, so sieht es auch Daniel Scherning. "In den Heimspielen liegt der Schlüssel dafür, die Klasse zu halten." Höchstwahrscheinlich wird zunächst wieder Kapitän Fabian Klos auflaufen. Er habe nach einem guten Duett mit Robin Hack im Hamburger Volkspark die Nase leicht vorn, verriet Arminias Trainer, der mit einem 1:1-Remis im Hinspiel seinen Einstand gegeben hatte. Die Aktie Janni Serra, im Herbst noch unumstritten gesetzt, scheint nach fünf torlosen Partien DSC-intern für den Moment gesunken zu sein. Doch auch hier gilt: Der Erfolg des Teams steht über allen Individuen.

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