Noten gegen Rostock Elf erschreckend ähnliche Leistungen: Arminia Bielefeld in der Einzelkritik

Bielefeld. Kurz stoppte die Abwärtsspirale bei Arminia Bielefeld, am Freitagabend drehte sie sich mit Schwung weiter: Durch das 0:1 im Heimspiel gegen Hansa Rostock droht im Verlauf des Wochenendes der neuerliche Absturz auf einen Abstiegsrang. Was sich der DSC, bei dem kein einziger Spieler eine überzeugende Leistung abrief, selbst zuzuschreiben hätte. Die einzelnen Leistungen der Arminia-Profis gibt es hier im Überblick. Martin Fraisl: Komischer Tag für den Schlussmann. Hielt gegen Pröger einmal glänzend, gegen van Drongelens Kopfball musste er zur Stelle sein. Ansonsten gab es gar nicht viel zu tun - mit Ausnahme des Gegentors, als Andrade die Haupt- und den Österreicher zumindest eine Teilschuld traf. Denn als er helfend dazueilte, war das Tor für Frödes Kopfball frei. Note: 3,5 Guilherme Ramos: Kopfballstärke und einige, aber nicht ausschließlich gute Diagonalbälle zeichneten das Spiel des Portugiesen aus. Meist waren diese langen Schläge gefordert, deutlich mehr als noch in Regensburg. Fiel im Defensivverbund selten negativ auf. Note: 4 Andrés Andrade: Schon in der ersten Halbzeit klärte der Panamaer einmal zum Gegenspieler, dort noch ohne Folgen. Sein leichtfertiger, halbgarer Klärungsversuch vor Ingelsson brachte Arminia dann aber auf die Verliererstraße. Das passte so gar nicht zur zuletzt guten Form Andrades, der einmal mehr zentraler Innenverteidiger in der Dreierkette war. Note: 4,5 Bastian Oczipka: Weil die Arminen ihr Spiel bevorzugt über die linke Offensivseite aufzogen, hatte der Ex-Rostocker stolze 90 Ballkontakte. Unermüdlich suchte er den Weg nach vorne, überlief Bello und interpretierte die Rolle in der Dreierkette so zuweilen sehr offensiv. Einen kleinen Anteil am Gegentor hatte auch er, weil Ingelsson sich vor dem Andrade-Zweikampf auch am 34-Jährigen vorbeidrückte. Note: 4 Lukas Klünter: Der Freitagabend war einer der schwächsten Tage, seit der sonst so solide Rechtsverteidiger bei den Bielefeldern unterschrieben hat. Zwar hatte er auf Serra-Vorlage eine Großchance in der ersten Halbzeit, verlor aber auch mehrfach im "Kopf-durch-die-Wand-Modus" den Ball im Vorwärtsgang. Nutzte die Freiräume, die Rostock auf den Flügeln gewährte, viel zu selten. Note: 4,5 Sebastian Vasiliadis: Die Topchance in der Anfangsphase war das Ergebnis einer eigenen Balleroberung, in der Folge blieb der zentrale Mittelfeldspieler eher unauffällig. Seine Stärken durch kluges offensives Positionsspiel blieben auf der Strecke. Note: 4 Ivan Lepinjica: Die Zweikampfquote von 31 Prozent spricht Bände: Gegen das gegnerische Mittelfeld um den eifrigen Dennis Dressel sowie den physisch starken Lukas Fröde hatte Arminias Sechser das Nachsehen. Im auf die (linke) Außenbahn fokussierten Spielaufbau gingen vom Kroaten wenige Impulse aus, ihm fehlt zuweilen auch die Unterstützung. Note: 4,5 George Bello: Sein Potenzial deutete der US-Amerikaner auf der klug gewählten linken Außenposition immer wieder an. Aber genauso oft, warum der Durchbruch noch nicht gelingen will. Hier eine technische Schwäche, da eine gedankliche Trägheit - kurzum: Bello hatte so viel Raum und so viele Zuspiele auf der linken Seite und machte daraus abseits einiger gezogener Fouls zu wenig. Defensiv weiterhin mit Problemen bei der Positionierung, die Rostock mit präzisen langen Bällen wiederholt für sich zu nutzen versuchte. Note: 4 Masaya Okugawa: Der Japaner startete auffällig, ließ sich von den körperlich robusten Rostockern dann mehr und mehr den Schneid abkaufen. Mehr als elf Kilometer Laufleistung sprechen dafür, wie sehr sich Okugawa mühte, die Räume zu finden. Doch weder über zweite Bälle noch die flügellastigen DSC-Spielansätze war viel zu holen. Note: 4,5 Bryan Lasme: 68 Spielminuten, 29 Ballkontakte, kein Torschuss, eine Torschussvorlage auf Vasiliadis - was nach sechs Minuten auch gleichzeitig die beste Arminia-Chance des ganzen Spiels war. Über den Rest ließe sich trotz eines Kabinettstückchens der Mantel des Schweigens hüllen. Bezeichnend, wie der Franzose spät in der ersten Halbzeit plötzlich in den Spielzug eines Kollegen rannte und so einen Ballverlust produzierte. Deutlich harmloser als noch in Regensburg. Note: 4,5 Janni Serra: Ganz schwerer Tag für den 24-Jährigen, der sich nur mit einem ungefährlichen Kopfball übers Tor sowie einer engagierten Hereingabe auf den einstürmenden Klünter offensiv auszeichnete. Hinten köpfte er die eine oder andere Rostocker Ecke heraus. Dass ihn Co-Trainer de Souza schon nach 56 Minuten herausnahm, war eine eindeutige Geste. Note: 4,5 Fabian Klos: Erhielt dieses Mal fast 40 Minuten Spielzeit inklusive Nachspielminuten, machte gegen die massive Defensive der Ostseestädter aber keinen Stich. Immerhin: Die Direktabnahme in der 81. Minute war einer der ganz wenigen Abschlüsse in einer zweiten Halbzeit, die erschreckend der aus dem Sandhausen-Spiel glich. Note: 4 Außerdem eingewechselt wurden Oliver Hüsing (für Bello) und Theo Corbeanu (für Lasme) in der 68. Minute: Corbeanu hatte ein, zwei Abschlüsse und schlug die letzte gefährliche Flanke, Hüsing wurde rasch als Brechstange ins Sturmzentrum beordert und holte sich eine Gelbe Karte ab, nachdem er ein Sprintduell verloren hatte. Auch Marc Rzatkowski (für Vasiliadis) und Christian Gebauer (für Klünter, beide 79. Minute) brachten nicht mehr die entscheidenden Impulse.

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