April bis Juni Arminia Bielefeld 2022 (2): Zwischen Trainerwechsel und dem Tal der Tränen

Bielefeld. Höhenflug, Bundesligaabstieg, Abstiegskampf im Unterhaus: Das Fußballjahr 2022 war für Arminia Bielefeld wieder ein turbulentes. Lehnen Sie sich zwischen den Feiertagen einfach zurück und schmökern in unserem Jahresrückblick, der in vier Teilen die wichtigsten Spiele und Ereignisse Revue passieren lässt. Im zweiten Teil blicken wir auf die Monate April bis Juni. Verletzungsdrama um Fabian Klos Die sportliche Talfahrt kann die Arminia nach vier Niederlagen am Stück mit dem 1:1 gegen den VfB Stuttgart am 2. April vorerst stoppen. Florian Krüger rettet dem DSC mit seinem Premierentreffer den Punkt. Doch viel schwerer wiegt der Zusammenstoß von Arminia-Legende Fabian Klos mit seinem Mitspieler Alessandro Schöpf in der Nachspielzeit. Der Rekordtorjäger bricht sich dabei – wie bereits im Jahr 2013 – Teile der Stirn- und Augenhöhle. Ein unbefriedigendes Karriereende droht dem Spieler, der seit 2011 das Trikot der Arminia trägt. In der Folgewoche kommt der DSC mit 0:4 beim VfL Wolfsburg unter die Räder. Überschattet wird auch diese magere Vorstellung von einem heftigen Zusammenstoß zwischen Arminias Cédric Brunner und Wolfsburg Jonas Wind. Der DSC-Rechtsverteidiger muss mit einer Halskrause vom Spielfeld getragen werden. Er hat Glück im Unglück: Außer einer Gehirnerschütterung werden keine weiteren Verletzungen festgestellt. Kramer raus – Quartett übernimmt Am Ostersonntag kommt der Rekordmeister aus München auf die Alm. Die Arminen halten über weite Strecken beim Tabellenführer mit, sind bei dem 0:3 aber letztlich chancenlos. Das Verletzungspech bleibt den Arminen jedoch treu. Diesmal trifft Bayerns Tanguy Nianzou Fabian Kunze mit dem Ellenbogen am Kopf. Der Mittelfeldspieler zieht sich Prellungen an der Wirbelsäule und der Schulter zu. Zuvor hat sich bereits Jacob Laursen bei einer Grätsche am Oberschenkel verletzt. Die Arminen fallen nach der Niederlage auf Tabellenplatz 17. Drei Tage später ziehen die Verantwortlichen die Reißleine. Frank Kramer muss nach 13 Monaten im Amt seinen Platz räumen, ein Quartett um Torwarttrainer Marco Kostmann und den "ewigen Assistenten" Michael Henke soll noch den Klassenerhalt schaffen. Der Auftakt für das neue Trainerteam misslingt. Mit 1:3 verliert der DSC beim 1. FC Köln. Die Arminen sind nach dem Rückstand in der zweiten Halbzeit zwar über weite Strecken die spielbestimmende Mannschaft, die besseren Chancen haben aber weiter die Domstädter. Ein erstes Endspiel gibt es dann gegen den Tabellen-15. Hertha BSC. Die Berliner gehen in Führung, vergeben kläglich das zweite Tor. Joakim Nilsson sorgt mit seinem ersten Treffer im DSC-Trikot in der Nachspielzeit für den umjubelten Ausgleich. Letzte Ausfahrt Bochum Im Westduell beim VfL Bochum muss die Arminia unbedingt gewinnen, um noch eine realistische Chance auf den Ligaverbleib zu haben. Doch im ausverkauften Ruhrstadion verschläft der DSC zunächst den Start, kämpft sich zurück, um in der Schlussphase den Nackenschlag zu kassieren. Ein Eigentor von George Bello in der 89. Spielminute stößt die Arminen ins Tal der Tränen. Auch auf Schützenhilfe der Meister-Bayern gegen Stuttgart können sich die Bielefelder nicht verlassen. Der Klassenerhalt am finalen Spieltag ist somit nur noch rein rechnerisch möglich. Zum Abschluss der Saison verabschiedet sich die Arminia zwar erhobenen Hauptes – doch der achte Abstieg aus der Bundesliga steht am 14. Mai um 17.22 Uhr fest. Ein Sieg gegen RB Leipzig bleibt dem DSC verwehrt, Willi Orban trifft in der 93. Spielminute zum 1:1-Ausgleich. Der DSC ist dadurch seit elf Spielen in Folge sieglos. Zuvor hat Fabian Klos überraschend seine Vertragsverlängerung verkündet. Sieben Spieler, darunter Stammtorhüter Stefan Ortega Moreno, werden vor der Partie verabschiedet, sie verlassen den Verein. Cheftrainer gesucht Nach dem Abstieg geht der Umbruch bei Arminia auch in der Chefetage weiter. Geschäftsführer Markus Rejek verkündet seinen Wechsel zum 1. FC Köln aus privaten Gründen zum Jahresende. Während die verbliebenen Spieler im Urlaub sind, beginnt der Aufbau der Mannschaft für den Neuanfang in der 2. Liga. Allen voran sucht das Team um Sportchef Arabi einen neuen Cheftrainer. Ihre Lösung präsentieren die Verantwortlichen am Pfingstsonntag: der Italo-Schweizer Uli Forte soll den DSC wieder in die Spur bringen. Kurz zuvor hat Arminia mit Außenverteidiger Silvan Sidler den ersten Neuzugang verpflichtet. Der Schweizer kommt ablösefrei vom FC Luzern. Weitere Zugänge folgen. Auch Fabian Klos kämpft sich nach langer Verletzungspause zurück – er trainiert und spielt künftig nur noch mit einer speziellen Gesichtsmaske aus Carbon. Den letzten Schliff für die neue Saison soll das Trainingslager in Scheffau am Wilden Kaiser in Österreich verleihen.

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