Weiterer Stammspieler wackelt Arminia Bielefelds Profis beschränken sich auf Antworten auf dem Platz

Bielefeld. Drei Punkte – und vieles wäre für den Moment wieder gut, aber noch nicht für die Langfrist. Ein Remis gegen den Karlsruher SC (18.30 Uhr) ließe Arminia Bielefeld unscheinbar im Tabellenkeller hungern. Und an die Folgen einer Niederlage vor gut 18.000 treuen, aber nach unerklärlichen Leistungsaussetzern mit stark verkürzter Zündschnur ausgestatteten Fans ist lieber gar nicht zu denken. Bei Arminia Bielefeld scheint vor dem Freitags-Heimspiel alles gesagt: Mehrere Gesprächsanfragen dieser Zeitung mit Spielern, die den Anspruch haben sollten voranzugehen, verliefen unter der Woche aus ganz verschiedenen Gründen im Sande. Unfreiwillig kam der Eindruck auf: Hatten sich einige Führungsspieler des verunsichert wirkenden Teams auf eine Prämisse geeinigt, erst Leistung zu zeigen und dann wieder zu reden? Aus dem Klub heraus kam ein solcher Maulkorb für die Profis nicht. Doch jeder Akteur ist sich bewusst: Die Zeit zu liefern, sie ist im Oktober gekommen. Auf der obligatorischen Pressekonferenz des Tabellen-18. der 2. Bundesliga fehlte Sport-Geschäftsführer Samir Arabi aus privaten Gründen. Die Fragen prasselten also allesamt auf Daniel Scherning nieder, Arminia-Trainer seit sieben Wochen und seither konsequent am Maximum gefordert. Sein Auftrag für die – mit Ausnahme einer sonntäglichen Regenerationseinheit einmal mehr vollständig unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindende – Trainingswoche lag auf der Hand: Nicht nur Ballbesitz- und Umschaltverhalten, sondern am in Düsseldorf zuweilen chaotischen defensiven Positionsspiel galt und gilt es zu feilen. Arminia-Trainer Scherning: "Entscheidend ist, wie du auf Fehler reagierst" Eine kollektive Fehlerkette, wie sie der DSC bei der 1:4-Pleite in Düsseldorf vor dem zweiten Gegentor aneinanderreihte, toleriert der 38-Jährige nicht. &bdquo;Da haben wir nach dem Fehlpass noch vier Chancen, zu klären“, sagte Scherning. &bdquo;Du kannst auf dem Platz Fehler machen, aber entscheidend ist, wie du reagierst.“ Reaktionen werden gegen Karlsruhe auch von Scherning selbst erwartet, etwa in Form eines Zeichens bei der Aufstellung. Ein Talent wie Benjamin Kanuric zeigte unter schwierigsten Umständen zuletzt ansprechende Ansätze, vielleicht braucht es im Mittelfeld die spontane Frischzellenkur, um auch bei den Etablierten wieder andere Leistungsmaxima zu wecken. Andrade wackelt offenbar, Okugawa sowieso In der Innenverteidigung soll der Einsatz von Andrés Andrade nach Informationen dieser Redaktion gefährdet sein, der zuletzt stabilste unter Arminias Innenverteidigern soll zuletzt nicht mit dem Team trainiert haben. Eine Reihe weiter vorn würde der sehr wahrscheinliche Ausfall des seit Sonntag in Corona-Quarantäne befindlichen Masaya Okugawa schwer wiegen, er steuerte zu den beiden bisherigen Saisonsiegen jeweils ein Tor bei. Scherning muss improvisieren, wird offensiv kaum von der Bank nachlegen können. Die Ausgangslage ist eine erschwerte. &bdquo;Wir haben es schon zweimal geschafft“, sagte Scherning mit Bezug auf jene Erfolge über Braunschweig (4:1) und Kiel (4:2). Beide Male drückte ähnlich wie jetzt schweres Gewicht auf den Schultern. &bdquo;Am Freitag sind wir in der Pflicht. Da muss etwas kommen von uns“, kündigte Oliver Hüsing noch in Düsseldorf an. Dem war in dieser Woche wohl nichts mehr hinzuzufügen.

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