Markus Rejek verlässt DSC Arminia Bielefeld geht frustriert in eine Abschiedswoche

Nürnberg/Bielefeld. Das Thema dieser Woche ist bei Arminia Bielefeld vorgegeben. Und nein, es dreht sich nicht alles um die sportliche Lage, die nach dem rätselhaften Auftritt vom Freitag schlagartig vertrackter geworden ist. DSC-Geschäftsführer Markus Rejek, unter dessen Führung Arminia in den vergangenen fünf Jahren mit der finanziellen Sanierung das Fundament für eine gute Zukunft schuf, steht die letzte Arbeitswoche an der Melanchthonstraße bevor. Rejeks Verabschiedungstermine sind schon vereinbart, danach geht es in eine längere Freizeit – und spätestens in einigen Wochen als Marketingchef zum 1. FC Köln. Als sich Rejek am 1. Oktober 2017 offiziell in seinem Büro in der Osttribüne der Schüco-Arena niederließ, da hatte Arminia just ein Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg absolviert. Der 2:1-Auswärtssieg beförderte den DSC an den Franken vorbei auf Platz 4 in der Tabelle, und während im Hintergrund ein Schuldenberg auf Gemüter und Geschäftsberichte drückte, übertrafen die Blauen sportlich alle Erwartungen. Nun ist das Gegenteil eingekehrt: Das hochverdiente 0:1 am gleichen Ort wie damals wirft Fragen auf, die Arminen stehen in der gleichen Spielklasse zwölf Plätze tiefer als vor fünf Jahren. Die Frage, ob Arminia Abstiegskampf kann oder erlernen wird, mag früh kommen. Sie ist aber berechtigt, denn in sieben der bislang acht Saisonspiele war die Arminia die schwächere Mannschaft. Selten war sie so unterlegen wie in Nürnberg, was weniger das Endergebnis als etwa das Chancenverhältnis von 5:20 aus DSC-Sicht demonstrierte. &bdquo;Fünf Torabschlüsse, davon zwei klare – das ist zu wenig, um ein Spiel zu gewinnen“, lautete die nüchterne Erkenntnis von Arminias Trainer Daniel Scherning. Arminia-Trainer Scherning will einen aktiveren Ansatz Sein Team hatte in mehrerlei Hinsicht die Zielvorgaben verfehlt. 35 Prozent Ballbesitz entsprachen nicht dem Plan, das unentschlossene Pressingverhalten auf die Nürnberger Viererkette auch nicht. &bdquo;Wir haben uns lenken lassen“, kritisierte Scherning, &bdquo;das Spiel selten verlagert bekommen, obwohl wir die Möglichkeit dazu hatten.“ Das Verhalten unter Druck, darüber weiß jeder Zweitliga-Gegner Bescheid, ist eine Bielefelder Schwachstelle – auch, weil die Routine darin seit der Zeit unter Uwe Neuhaus fehlt. Scherning merkte an, hier alsbald Schwerpunkte zu setzen: &bdquo;Wir müssen daran arbeiten, unser Spiel nicht nur gegen den Ball auszurichten.“ Etwas allgemeiner kündigte er eine &bdquo;klare Analyse“ des Nürnberg-Spiels an. Denn: &bdquo;Wir können es besser.“ Arminia verliert zu oft gegen Teams aus der unteren Hälfte Was Sorgen bereitet: Mit Ausnahme des Hamburger SV befinden sich alle Klubs, die gegen Arminia Bielefeld gewonnen haben, in der unteren Hälfte der Zweitliga-Tabelle. Und diese lüge nach gut einem Viertel der Saison nicht, sagte Trainer Scherning dazu lapidar. &bdquo;Es sind fünf Punkte nach acht Spielen, dieser Situation müssen wir uns jetzt stellen.“ Über das Thema Abstiegskampf wollte Kapitän Oliver Hüsing am Abend der Niederlage noch nicht sprechen. &bdquo;Für uns geht es erstmal darum, wieder in die Spur zu kommen.“ Ja, es sei ein Rückschlag – &bdquo;aber wir haben auch schon gezeigt, dass wir Spiele diktieren und ebenso dagegenhalten können.“ Am 1. Januar soll Rejeks Nachfolger Christoph Wortmann den Geschäftsführerposten bei Arminia übernehmen – mitten in der spielfreien Zeit, die Hinrunde ist dann in den Büchern. Platz 4 in der Tabelle wird für die Arminia bis dahin nicht mehr realistisch sein – die notwendige Ergebniskorrektur sehr wohl. Das Heimspiel am Samstag gegen Holstein Kiel soll die nächste Wende in der noch jungen, aber turbulenten Saison bringen. Scherning scheut auch mit Blick auf dieses Spiel nicht vor einer klaren Vorgabe: &bdquo;Wir wollen dieses Spiel mit aller Macht gewinnen.“

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