DSC-Einzelkritik Arminia Bielefeld hat ein Offensivproblem - Ramos lässt stark nach

Nürnberg. Das war ein schmerzhafter Rückschlag für Arminia Bielefeld: Beim 0:1 in Nürnberg funktioniert fast gar nichts, die Niederlage ist hochverdient - der Abstiegskampf lässt den DSC auch unter dem neuen Trainer Daniel Scherning nicht los. Ein Startelf-Rückkehrer sowie die gesamte Offensive haben in Franken einen schweren Stand. Martin Fraisl: Auch wenn er anfangs bei einem Abpraller nach vorn Glück hatte, war es das beste Spiel des "neuen" Schlussmanns. Allein in der ersten Halbzeit rettete Fraisl mehrfach vor dem Rückstand, nach der Pause parierte er mehrere Bälle der Kategorie, die er auch abwehren muss. Beim Tor des Tages tat er, was er tun konnte, es genügte nicht. Note: 2,5 Lukas Klünter: Gar nicht so einfach zu verteidigen, dieser Felix Lohkemper: Oft tauchte er ab - und plötzlich war er im Rücken von Klünter, der abseits weniger solcher Momente einen ruhigen Arbeitstag hatte. Die Hoffnung auf offensiven Antrieb schürte er einmal, als seine Flanke auf Okugawas Kopf landete. Fehlte beim Freistoß zum 0:1, weil er am Spielfeldrand behandelt wurde. Note: 4 Oliver Hüsing: Mancher erkennt im nun wohl dauerhaften DSC-Kapitän einen latenten Unsicherheitsfaktor, am Freitagabend war die Leistung des 29-Jährigen aber völlig in Ordnung. Er war der Sicherste in einer Abwehrkette, die längst nicht immer auf Höhe war. Note: 3,5 Guilherme Ramos: Der Portugiese hatte mit Duah einen Gegenspieler der unangenehmsten Sorte. In der Luft beherrschte Ramos seine Zweikämpfe, was gegen den auf Flanken ausgerichteten FCN nicht unwichtig war. Dann schmälerten zwei schwere Fehler, die auf diesem Niveau niemals passieren dürfen, die Leistung deutlich. Er hatte Glück, dass nach seinen Ballverlusten erst das 0:1 wegen Abseits nicht zählte und dann Duah drüberzimmerte. Note: 5 Bastian Oczipka: Er sollte nicht so oft ins Dribbling gehen, denn dort wird Oczipka von Gegenspielern nah an eine Falle getrieben. Über seine linke Abwehrseite gelang Nürnberg zu Beginn vieles, es gibt aber auch immer wieder Aktionen Oczipkas, in denen Arminia die Ruhe gut tut. Note: 4 Sebastian Vasiliadis: Diesen wuseligen Jens Castrop zu verteidigen, war kein leichter Job. Im Angriffsspiel, wenn überhaupt einmal flach ausgeführt, schaffte es Vasiliadis dazu selten, den Ball nach vorne zu tragen. Note: 4 Ivan Lepinjica: Auch Lepinjica hatte eher wenige Momente am Ball. Die Sicherheit, die der Kroate versprüht, tut Arminia aber grundsätzlich gut. Gegen Nürnbergs flügellastiges Spiel hätte das zentrale Mittelfeld auf die Außenverteidigung öfter verstärkend einwirken können. Note: 4 Robin Hack: Das war keine große Überraschung, aber Hack war auch bei seinem Ex-Klub - wo ihn bei jedem Ballkontakt zehntausend Pfiffe erwarteten - der Aktivste in Reihen der Arminia. Da ab der 35. Minute offensiv nichts mehr passierte, war auch Hack weit entfernt davon, im vierten Spiel in Folge zu treffen. Note: 4,5 Mateo Klimowicz: Sein Steckpass auf Hack nach drei Minuten blieb die auffälligste Szene der Leihgabe: Er hatte als Zehner zwar viele Positionsfreiheiten, nutzte dieser aber bis zur frühen Auswechslung zumeist, um abseits des Spielgeschehens abzutauchen. Note: 4,5 Masaya Okugawa: In seinen wenigen Aktionen fehlte dem Japaner der letzte Pass, insgesamt war es trotz der Kopfball(!)-Chance ein dürftiger Auftritt. Das kann einer, der in der 2. Bundesliga zurecht als Unterschiedsspieler gilt, auch gegen einen griffigen Gegner deutlich besser. Note: 4,5 Bryan Lasme: Im 4:2:3:1 verblieb Lasme als einziger Stürmer - sein Auftritt unterstrich, dass diese Position spielerunabhängig ein Problemfall beim DSC ist. Wie kriegen die Blauen nur ihre Stürmer in das auf Konter ausgelegte Spiel eingebunden? Lasme mühte sich als Abnehmer hoher Bälle, an Chancen beteiligt war er nicht, ehe auch er früh aus dem Spiel genommen wurde. Arminia hat ein Sturmproblem! Note: 5 Janni Serra: Keine fünf Minuten nach seiner Einwechslung wurde Serra schwer getroffen, musste behandelt werden. Auch bei ihm stand am Ende die Null: kein Schuss, keine Torschussvorlage. Auch, weil ihn (wie auch Lasme) kein anderer Armine einzusetzen vermochte. Wobei: Eine Flanke von Klünter verpasste Serra knapp. Note: 5 Marc Rzatkowski: Spielte wie Serra in der letzten halben Stunde, brachte seine Pässe zum Mitspieler und holte sich spät noch eine Gelbe Karte ab. Solide, nicht mehr. Note: 4 Eingewechselt wurde außerdem Andrés Andrade, als Ramos immer fehleranfälliger wurde - zwischenzeitlich wurde Arminia mit dem Panamaer wieder stabiler. Ganz später kamen noch Frederik Jäkel und George Bello, die den Punkt sichern sollten. Bello war es, der von Gegenspieler Lino Tempelmann vor dessen Kopfball zum 1:0 mit fairen Mitteln abgeschüttelt wurde.

DSC-Einzelkritik Arminia Bielefeld hat ein Offensivproblem - Ramos lässt stark nach

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